Bottrop. Bottrop trauert um Alexander Lubina. Der Leichtathlet ist auf Mallorca tragisch ums Leben gekommen. Er hinterlässt einen kleinen Sohn.

Es ist ein tragisches Unglück, das sich am Dienstag auf Mallorca abspielte: Ein Mann ist in der Höhle der Cala Serena, einer Bucht im Osten der balearischen Insel, verstorben, mitgerissen von einer Welle. Nun ist klar: Bei dem 42 Jahre alten Toten handelt es sich um den Bottroper Leichtathleten Alexander Lubina. Das bestätigte der TV Wattenscheid am Donnerstagvormittag auf Nachfrage.

Noch vor vier Tagen hatte der frühere Langstrecken- und Orientierungsläufer, der für den TV Wattenscheid und die DJK Adler 07 in Bottrop gestartet ist, mit seinem guten Freund Jan Fitschen einen Podcast von Mallorca aus aufgenommen. Fitschen, Europameister über 10.000 Meter, stellte ihn vor als „besten Freund und stärksten Gegner“. Kurz darauf ist er verstorben.

Bottroper verunglückt auf Mallorca: Warnung vor gefährlicher Höhle

Es war ein stürmischer Nachmittag, als Alexander Lubina gegen 16 Uhr in die Höhle stieg. Hinweisschilder warnen davor, die Treppe an der Klippe bei schlechtem Wetter zu betreten. Wie die spanischen Zeitungen „Ultima Hora“ und das „Mallorca Diario“ berichten, wurde der 42-Jährige von einer Welle mitgerissen, sein Körper sei zunächst aufs Meer hinausgetragen worden.

Die mallorquinische Polizei und Feuerwehr versuchten zunächst, über den Seeweg den Verunglückten zu retten. Weil bei dem schlechten Wetter diese Versuche zu gefährlich waren, mussten sie abgebrochen werden. Schließlich sei es aber nach Einbruch der Dunkelheit über den Landweg gelungen, die Leiche zu bergen.

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Die deutsche Mallorca Zeitung zitierte am Mittwoch einen Anwohner, dass die Höhle längst hätte geschlossen werden müssen. 2013 war dort bereits ein 30 Jahre alter Tourist verstorben. Seine Angehörigen sollen das Schild angebracht haben, das vor dem Zugang bei schlechtem Wetter warnt. „Die Höhle ist am Meer sehr breit, verengt sich aber sehr schnell. Wenn der Wind weht, entsteht eine Sogwirkung, die eine unheimliche Kraft entfaltet“, so der Anwohner in der Mallorca Zeitung.

Alexander Lubina: Deutscher Meister im Orientierungslauf

Alexander Lubina hatte 2008 seine Karriere als Leistungssportler beim TV Wattenscheid beendet. Nach vermehrten Fußproblemen und einem Ermüdungsbruch machte der Körper des damals 28-Jährigen nicht mehr mit. Als seinen Karriere-Höhepunkt bezeichnete er seine Teilnahme an den Europameisterschaften, als er auf der 10.000-Meter-Distanz an den Start ging und auf dem 13. Platz ins Ziel kam. Insgesamt gewann der Bottroper elf Deutsche Meistertitel, 2008 wurde er Deutscher Meister im Orientierungslauf. Zuletzt war er als Bundestrainer im Orientierungslauf tätig.

Citi Run Firmenlauf in Duisburg im August 2009: Alexander Lubina kam als Erster nach 10.000 Metern ins Ziel.
Citi Run Firmenlauf in Duisburg im August 2009: Alexander Lubina kam als Erster nach 10.000 Metern ins Ziel. © WAZ FotoPool | ALEXANDRA UMBACH fotoagentur-ruhr

In einer Pressemitteilung drückt der TV Wattenscheid seine Trauer um den ehemaligen Athleten aus. „Der TV Wattenscheid 01 Leichtathletik e.V. ist mit den Gedanken bei den Angehörigen von Alexander Lubina und wünscht den Hinterbliebenen in dieser schweren Zeit vor allem Stärke.“

Alexander Lubina arbeitete im Robinson Club auf Mallorca

Auch bei der DJK Adler 07 ist die Bestürzung groß. „Was für ein tragisches Geschehen“, sagt Dieter Schlaefke, der Alexander Lubina viele Jahre im Orientierungslauf trainiert hat und mit ihm in regelmäßigen Kontakt stand. Die Nachricht vom Tod des 42-Jährigen sei gestern Mittag durchgesickert und hat große Trauer ausgelöst. Dieter Schlaefkes Frau Karin, ebenfalls aktiv im Verein, findet bewegende Worte: „Alexander hat viele Jahre den Orientierungslauf in Bottrop mitgeprägt. Seine Begeisterung und seine Erfolge motivierten den Nachwuchs der Abteilung. Er wird unvergessen bleiben.“

Alexander Lubina hatte auf Mallorca im Robinson Club gearbeitet und dort zusammen mit Jan Fitschen ein Lauf-Trainingscamp angeboten. Das sei gerade vorbei gewesen und der Bottroper wollte noch eine Woche privat auf der Insel verbringen.

Auch Alexander Lubinas Vater, Harald Lubina, der 2019 im Alter von 72 Jahren verstarb, war in Bottrop bekannt. Auf ihn geht der Förderverein Jahnstadion zurück, der den Umbau des heruntergekommenen Stadions in eine moderne, barrierefreie Arena mitfinanzierte. Auch die Bottroper Bürgerstiftung geht auf Harald Lubinas Engagement zurück. 2014 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Alexander Lubina hinterlässt seine Partnerin, die ebenfalls Leichtathletin ist, und einen kleinen Sohn. Die Familie lebte in Duisburg.