Wattenscheid. Läufer Alexander Lubina muss seine Karriere beenden. Der Körper des 28-Jährigen spielt nicht mehr mit. Wattenscheids Sportwart Michael Huke kann sich vorstellen, den Langstreckenläufer mit anderen Aufgaben zu betrauen.

Hat jetzt viel Zeit fürs Telefonieren: Alexander Lubina beendet seine Karriere. Foto: WAZ, Schweitzer
Hat jetzt viel Zeit fürs Telefonieren: Alexander Lubina beendet seine Karriere. Foto: WAZ, Schweitzer © WAZ

Sein Körper hat ihm Signale geschickt, und nun gehorcht er: Alexander Lubina vom TV Wattenscheid beendet seine Karriere als Leistungssportler. Der Schützling von TV 01-Cheftrainer Tono Kirschbaum hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Fußprobleme. Nachdem zuletzt erneut ein Ermüdungsbruch bei ihm diagnostiziert worden war, hat er sich dazu entschlossen, dass Laufen nur noch sein Hobby sein soll: "Seit 2003 hatte ich immer wieder Probleme. Man versucht dann, das erneute Auftreten irgendwie zu vermeiden. Aber viel kann man prophylaktisch nicht machen."

Alexander Lubina ist auch klar, dass er mit seinen 28 Jahren eigentlich zu jung ist fürs Aufhören: "Ich habe auch nicht ein so hohes 'Trainingsalter', und die besten Jahre kommen ja noch." Die Jahre 2009 und 2010 wollte er als Marathonläufer gern mitnehmen, nun muss er diese Pläne zu den Akten legen: "Es ist nicht befriedigend, wenn man weiß, welche Möglichkeiten man eigentlich hat. Aber ich habe mir alles überlegt, habe mich mit Tono und meinem Vater gut beraten."

Ein spezielles Karriere-Highlight will der Wattenscheider nicht benennen. Im Rückblick fallen ihm viele Ereignisse ein, die er nicht missen möchte: "Natürlich erinnere ich mich an München, an meinen 10.000 Meter-Start bei der Europameisterschaft 2002, als ich Dreizehnter war. Man erinnert sich an viele Dinge, daran, wie man erstmals Deutscher Meister wurde."

Auch wenn er immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wurde: Alex Lubina bereut nichts. "Ich bin ja nicht Läufer, um Kohle zu machen, sondern mit Herz und Seele. Ich werde ja auch Läufer bleiben. Es war die Sache wert, ich würde es immer wieder so machen. Es war eine schöne Zeit, ich bin viel rumgekommen. Der Wettkampfzirkus war immer ganz schön." Was wird ihm fehlen neben dem Kampf um Titel und Medaillen? "Ich habe neulich beim Stöbern ein paar alte Flagstaff-Karten mit Laufstrecken gefunden. Die Trainingslager waren immer was ganz Besonderes. Schade, dass ich da so bald nicht hinkomme."

Vor allem TV 01-Europameister Jan Fitschen wird seinen langjährigen Trainingspartner Alexander Lubina vermissen. Aber so ganz verzichten müssen die Wattenscheider Langstreckler ja nicht auf ihren Alex. "Ich bleibe auf jeden Fall bei der Laufgruppe", verspricht der Student der Wirtschaftswissenschaften, der gerade seine Diplomarbeit verfasst.

Und Wattenscheids Sportwart und zweiter Vorsitzender Michael Huke betont, dass er Lubina gern in anderer Funktion an den Verein binden möchte. Einen Läufer mit Herz und Seele kann die Leichtathletik immer brauchen.