Bottrop/Oberhausen. Durch zu wenig Sauerstoff im Teich sind Fische im Revierpark Vonderort erstickt. Abhilfe schaffen Wasserbelüfter. Auch Kröten werden geschützt.

Im Revierpark Vonderort sind im Zuge von Arbeiten an einer Teichentschlammung etwa 20 tote beziehungsweise schwer nach Luft schnappende Fische an der Oberfläche gefunden worden. Engagierte Anwohner hatten vor rund einer Woche die noch lebenden Fische mit Keschern in einen kleineren Teich übergesetzt. Jetzt liegt das Ergebnis der Wasserprobe vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) vor: Die Sauerstoffsättigung war zu niedrig, die Fische sind erstickt.

RVR setzt im Revierpark Vonderort nun Wasserbelüfter ein

Das berichtet Barbara Klask, Sprecherin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), der derzeit die fünf Revierparks in der Metropole Ruhr zu modernen und nachhaltigen Freizeitanlagen umgestaltet. „Den Bericht vom Lanuv haben wir auch an die Untere Naturschutzbehörde und die Untere Wasserbehörde der Stadt Oberhausen weitergeleitet“, so Klask weiter. Nur mit Freigabe werden die Arbeiten fortgesetzt.

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Und natürlich werden auch Maßnahmen ergriffen. „Es werden jetzt Wasserbelüfter aufgestellt, um eine kontrollierte Belüftung sicherzustellen“, erklärt Klask.

Den Einsatz der Wasserbelüfter habe der Landesfischereiverband empfohlen, um den Sauerstoffgehalt im Wasser während der Entschlammung konstant halten zu können. Klask: „Eine Umsetzung der Fische hält der Verband nicht für ratsam. Die Störung würde sich eher kontraproduktiv auf die Fische auswirken.“

Nachdem die toten Fische gefunden worden waren, hatte der RVR die Arbeiten an der Teichentschlammung sofort eingestellt. Die Untere Naturschutzbehörde wurde zur fachlichen Einschätzung und Ursachenforschung informiert. Erste Wasserproben hatten laut RVR zwar ergeben, dass der Sauerstoffgehalt des Wassers in der Teichanlage gute Werte aufweist, „annähernd Werte, die frischem Leitungswasser entsprechen“, sagte Barbara Klask. Maßgeblich für das weitere Vorgehen ist nun aber die Analyse des Lanuv.

Im südlichen Teil des Revierparks Vonderort sollen Schutzzäune dafür sorgen, dass Kröten und Amphibien nicht in den späteren Baustellenbereich geraten, wo ihnen Gefahr droht.
Im südlichen Teil des Revierparks Vonderort sollen Schutzzäune dafür sorgen, dass Kröten und Amphibien nicht in den späteren Baustellenbereich geraten, wo ihnen Gefahr droht. © FUNKE Foto Services | Lukas Claus

Zudem wird eine weitere Maßnahme zum Schutz der Tiere im Revierpark umgesetzt: Aufgestellte Schutzzäune sollen dafür sorgen, dass Kröten und Amphibien nicht in den späteren Baustellenbereich geraten und dort gewissermaßen unter die Räder kommen.

Arbeiten zur Revitalisierung des Revierparks Vonderort laufen seit Januar

Die Entschlammung des Teiches gehört zu den ersten Arbeiten im Rahmen der Modernisierung des Revierparks Vonderort zu einem „Park in Bewegung“. In der Freizeitanlage an der Stadtgrenze von Bottrop und Oberhausen sollen Besucher künftig neue Fun- und Trendsportarten ausprobieren und sich an Stationen des Bewegungs- und Naturlehrpfads spielerisch mit der Flora und Fauna auseinandersetzen können. Über 13.000 Quadratmeter artenreiche Blumenwiesen, 4000 Quadratmeter Staudenfläche sowie etwa 30 Bäume werden in den kommenden Monaten im Revierpark Vonderort neu gepflanzt.

Im Januar haben die Arbeiten begonnen, Ende März 2023 sollen sie abgeschlossen sein.

RVR investiert fünf Millionen Euro in Vonderort

Der RVR investiert rund fünf Millionen Euro in die Revitalisierung der Freizeitoase in Vonderort, insgesamt fließen 28 Millionen Euro in die Modernisierung der fünf Revierparks in der Metropole Ruhr.

Die Europäische Union und das Land NRW fördern die Maßnahmen zu 80 Prozent im Rahmen der Förderung „Grüne Infrastruktur“ vom NRW-Umweltministerium. Der RVR übernimmt 20 Prozent der Kosten.