Bottrop. Die Apotheken dürfen ab sofort gegen Corona impfen. Aber bislang gebe es dafür keinen Bedarf, sagt die Bottroper Apothekensprecherin.
Die Apotheker können, ebenso wie Tier- und Zahnärzte, ab sofort impfen. Tun sie aber vorerst nicht in Bottrop. „Derzeit ist das Impfangebot größer als die Nachfrage“, sagt Apothekensprecherin Birgit Lauer. „So lange es so viele niederschwellige Angebote gibt, sehe ich nicht die Notwendigkeit zu impfen.“
In der Tat: Blickt man in den Terminkalender des Knappschaftskrankenhauses und des Bottroper Impfzentrums, sind in den kommenden Tagen noch zahlreiche Termine frei. „Das Impfzentrum ist steuerfinanziert“ – und solle somit auch vorrangig ausgelastet werden, sagt Birgit Lauer. Zudem gibt es auch noch freie Kapazitäten bei den Haus- und Fachärzten.
Bottroper Apotheken-Sprecherin: „Sobald es notwendig ist, fangen wir an zu impfen“
So lange der Variantenimpfstoff von Biontech/Pfizer, der speziell gegen Omikron entwickelt wurde, nicht auf dem Markt ist – anvisiert ist eine Auslieferung im Frühling –, werde es vermutlich keinen erhöhten Bedarf an Impfkapazitäten geben. „Sobald es notwendig ist, fangen wir an zu impfen.“
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Birgit Lauer hat zusammen mit einer Mitarbeiterin die recht aufwendige Fortbildung und den benötigten Ersthelferschein gemacht. Um tatsächlich das Impfen umzusetzen, bedarf es aber noch einigen Aufwands: So muss für die Geimpften ein Raum zur Verfügung stehen, in dem sie sich – mit Abstand – während der Beobachtungszeit nach der Spritze aufhalten können.
Impfen in der Apotheke: Vermutlich außerhalb der regulären Öffnungszeiten
„Viele Apotheken waren schon nicht in der Lage, eine Teststelle räumlich einzurichten“, sagt die Apothekensprecherin. Somit werde es mit dem Platz zum Impfen erst Recht schwierig. Bei ihr habe sich noch keine Apotheke aus Bottrop gemeldet, die sofort mit dem Immunisieren starten will. Vorbereitet darauf ist neben Birgit Lauers Glückauf-Apotheke in Kirchhellen auch die Glückauf-Apotheke von Dorothee Pradel auf der Gladbecker Straße. Dort sind allerdings laut einer Mitarbeiterin die Räumlichkeiten noch nicht startklar – bis zum Impfstart werde es noch dauern.
Ohnehin, so Birgit Lauer, sei das Impfen sehr aufwendig und vermutlich nur außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich. Wichtig ist auch die Planbarkeit: Ist das Impfstoff-Vial, das beispielsweise zehn Impfdosen enthält, einmal angebrochen, muss es innerhalb eines bestimmten Zeitraums verimpft werden – ansonsten verfällt es. „Und es muss unser Ziel sein, dass kein Impfstoff entsorgt werden muss“, betont Lauer. Daher geht sie davon aus, dass manche Apotheken das Impfen – eine freiwillige Leistung – nur bei entsprechender Nachfrage anbieten.