Bottrop/Gladbeck/Herten. Anders als andere Busunternehmen der Region schafft die Vestische trotz Krankheit und Quarantäne den normalen Betrieb. Doch es gibt Vorkehrungen.

Coronainfektionen und Quarantäne-Fälle – die Zahl der davon betroffenen steigt immer weiter an. In Herne und Castrop-Rauxel hat das nun Auswirkungen auf den Nahverkehr. Weil bis zu 25 Prozent der Busfahrerinnen und Busfahrer ausfallen, gilt dort nun ein Notfallfahrplan. „Wir sind an unseren Grenzen angekommen“, heißt es seitens des dortigen Nahverkehrsunternehmens HCR.

Im Einsatzgebiet der Vestischen, in Bottrop, Gladbeck und dem übrigen Kreis Recklinghausen ist die Situation zum Glück noch nicht so angespannt. Aber auch beim hiesigen Nahverkehrsunternehmen ist der Krankenstand hoch. 17 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer fielen aktuell aus, sagt Vestische-Sprecher Christoph van Bürk. Doch derzeit sei man nach wie vor in der Lage, das Angebot vollständig aufrecht zu halten.

Schlägt Corona zu stark zu, muss die Vestische auf den Samstagsfahrplan ausweichen

Doch was wenn Corona härter zuschlägt, mehr Mitarbeiter erkranken, in Quarantäne müssen oder aber Kinder betreuen müssen? Für solche Fälle habe man Vorkehrungen getroffen, sagt Christoph van Bürk. Schon seit Ausbruch der Pandemie gebe es Pläne, die regeln, wie man in so einem Fall reagiert – abgestuft ja nach Szenario, das eintritt.

Zunächst einmal würde man einen erweiterten Samstagsfahrplan fahren, erläutert van Bürk. Das bedeutet gerade in den Stoßzeiten, wenn Pendler und Schüler unterwegs sind, würde der übliche Samstagsfahrplan erweitert – es wären also mehr Busse auf den wichtigen Linien unterwegs und auch der Schulbusverkehr könnte stattfinden. Ein ähnliches Szenario gilt jetzt eben in Herne, die HCR spricht von einem „Samstagsfahrplan plus“.

Anfangs wurden Busfahrer zum Schutz und als Reserve nach Hause geschickt

Würde sich das Personalproblem verschärfen, müsste auch der Busverkehr weiter eingeschränkt werden, zunächst würde dann nach dem reinen Samstagsfahrplan gefahren, müsste der Betrieb weiter ausgedünnt werden, käme man irgendwann zum Sonntagsfahrplan.

Im allerersten Lockdown, zu Beginn der Pandemie, als noch niemand sagen konnte, wie sich die Situation entwickelt, sei man ja quasi genau so unterwegs gesehen, sagt der Vestische Sprecher. Damals sei das eine Vorsichtsmaßnahme gewesen. 250 Fahrerinnen und Fahrer habe das Unternehmen damals aus dem laufenden Betrieb herausgezogen, um sie vor möglichen Ansteckungen zu schützen und sie bei Bedarf, sollten andere Fahrer sich infizieren, einzusetzen – quasi als Reserve.

Fahrplanauskunft und App

Kommt es tatsächlich zum äußersten und die Vestische muss auf ihrer Notfallfahrpläne zurückgreifen. So werden Fahrgäste auf unterschiedlichen Kanälen informiert. Die dann gültigen Fahrpläne seien dann in der elektronischen Fahrplanauskunft hinterlegt und auch in der App des Nahverkehrsunternehmens, sagt Spreche Christoph van Bürk.