Bottrop. Die Bauarbeiten in der Bottroper Erlebnisfabrik geraten ins Stocken. Der Geschäftsführer ist weiterhin überzeugt von einer Eröffnung im Frühjahr.
Die Corona-Pandemie hat den Zeitplan zur Eröffnung von „Exploria“, der neuesten Attraktion der Erlebnisfabrik an der Knappenstraße, durcheinandergewirbelt. Von voraussichtlich Februar war noch vor ein paar Monaten die Rede. Ein genaues Datum will Geschäftsführer Michael Bierhahn im Gespräch mit der WAZ nicht nennen. Nur so viel: „Wir haben einen Zeitverzug.“
Beim letzten Besuch am 24. November kündigte Bierhahn an, dass das Bauende der Hausfassaden bis Mitte, Ende Dezember abgeschlossen sein soll. Und in der Tat: Äußerlich wirkt die Abenteuersimulation „Exploria“, in der die 20er-Jahre mit viel Liebe zum Detail dargestellt werden, an einigen Stellen als wäre man startklar. Der Kiosk ist möbliert, an der Litfaßsäule kleben Plakate und Ankündigungen. Eine Wäscheleine mit Klamotten aus den 20er-Jahren ist auch schon gespannt. Die Fassaden des Polizeigebäudes, der Gefängniszellen, des Postamts und der Modeboutique sind fertig. Aber dahinter werkeln noch fleißig die Handwerker.
Wegen Corona lassen einige Kulissen auf sich warten
Die Attraktion wächst Stück für Stück. Im Januar hat der Innenausbau begonnen. Laut Geschäftsführer gehen die Aufgaben pandemiebedingt leider langsamer voran als geplant. „Das ist ärgerlich“, so Bierhahn. Denn auf weitere Fassaden für die insgesamt 1600 Quadratmeter bespielte Fläche wird dringend gewartet.
Es fehlen noch ein Hotel, ein Wohnhaus und ein Rechtsanwaltsgebäude. Die Kulissen werden in Österreich von einer Firma, die auf diese Form der Ausstattung spezialisiert ist, gefertigt. Jedoch macht die Omikron-Variante des Coronavirus’ einen Strich durch die Rechnung. Österreich befand sich im Dezember im Lockdown, aktuell wird aufgrund der steigenden Neuinfektionen über den nächsten Lockdown diskutiert. Die Spedition hat wenig bis gar nichts an die Knappenstraße geliefert.
Schulbus, Biergarten, Attraktionen
Ab Februar soll ein umgebauter US-amerikanischer Schulbus durch das Ruhrgebiet rollen und Werbung machen für die Attraktionen von „Eloria“. Zum Beispiel auf Marktplätzen, Festivals, Konzerten oder Stadtfesten. Im Bus befindet sich ein kleiner Escape-Room, in dem die Besucher auf die Angebote der Erlebnisfabrik aufmerksam gemacht werden sollen.Die Erlebnisfabrik ist zurzeit geöffnet. Mehr Infos unter www.eloria.de. Aktuell können in „Eloria“ folgende Attraktionen genutzt werden: der Escape-Room „Infinitum“, das Abenteuer „Metamorphosia“ und die Online-Game-Show „Alter Falter“. Außerdem kündigt „Eloria“-Geschäftsführer Michael Bierhahn die Eröffnung des Biergartens am 1. Mai mit Livemusik an. Kontakt für „Exploria“-Requisiten per E-Mail an exploria@eloria.de.
Wann kommen endlich die letzten Kulissen? Das ist das erste Problem, das die Geschäftsführung lösen muss. Das zweite folgt auf dem Fuß. Einige eigene Mitarbeiter und von den beauftragten Dienstleistern befinden sich in Quarantäne oder sind mit dem Coronavirus infiziert. Woher soll das neue Personal in Zeiten von Homeoffice und Fachkräftemangel kommen? Problem Nummer drei: Die Erlebnisfabrik verfügt über keinen Investor und geht deshalb finanziell allmählich auf dem Zahnfleisch. Hilfen seien beantragt, aber wann diese kommen, könne im Augenblick keiner sagen. Bierhahn hofft deshalb, dass die anderen Attraktionen der Erlebnisfabrik weitere Besucher anlocken werden. Als ersten Anlaufpunkt für Informationen empfiehlt er den Eloria-Store an der Hansastraße in der Innenstadt.
Eloria-Geschäftsführer glaubt an Eröffnung im Frühjahr
Die Pandemie zerrt derweil an den Nerven. „Dieses Auf und Ab, das zermürbt. Wir glauben aber an die Idee“, gibt sich Bierhahn kämpferisch. Die Attraktion „Exploria“ sei einzigartig in Deutschland. Trotz all dieser Widrigkeiten besteht bei ihm nach wie vor die Hoffnung, dass die spektakuläre Abenteuersimulation im Frühjahr dieses Jahres eröffnen wird.
Bis es soweit ist, ist man weiter auf der Suche nach passenden Requisiten aus den 1920er-Jahren. Unter anderem werden noch ein Zigarettenautomat, Hydranten, Straßenlaternen oder alte Geräte aus der Zeit wie Waschmaschinen benötigt. Wer mit Utensilien helfen möchte, kann sich bei der Erlebnisfabrik (s. Infobox) melden.