Bottrop. Wo früher das Grusellabyrinth war, ist nun Eloria. Ein Blick hinter die Kulissen der neuen Attraktion: Das planen die Macher von „Exploria“.
Bald ist Bottrop um die neue, faszierende Attraktion „Exploria“ reicher. In der Erlebnisfabrik „Eloria“ an der Knappenstraße werden die Besucher eintauchen in die spannenden, verruchten und geheimnisvollen 1920er-Jahre. Noch ist „Exploria“ eine Baustelle. Die WAZ durfte einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Der Weg in diese vergessene Zeit beginnt hinter einem großen Tor. Es wird schon kräftig gewerkelt. „Wir haben einen Fortschrittsstand bei 30 Prozent“, sagt Michael Bierhahn, Eloria-Geschäftsführer. „Es war sehr, sehr viel Planung und Konzeption notwendig.“ Links und rechts dieses geplanten Straßenzuges sollen haushohe Gebäude entstehen. „Wir können nicht alles gleichzeitig vor Ort bauen“, erklärt Bierhahn. Einen Teil davon übernehmen externe Werkstätten.
Eloria: Im Januar startet der Innenausbau der Kulissen
Das Bauende sei Mitte Dezember dieses Jahres. Zu dem Zeitpunkt sollen nach Einschätzung von Bierhahn alle Hausfassaden fertig sein. Im Januar startet dann der Innenausbau. Geplant sind unter anderem: Polizeirevier, Modeboutique, Kiosk, Hotel, Marktplatz und sogar ein Ganovenviertel.
Er gibt zu, dass es äußerst schwer ist, zeitgenössische Requisiten zu bekommen. „Der größte Fundus ist im Berliner Raum“, sagt er. Nicht zuletzt wegen des dort ansässigen Filmparks Babelsberg. „Wir sammeln zurzeit sehr viele Requisiten.“ Ein echter Oldtimer ist etwa ein Ford Modell T. „Das Auto ist ein Original, hat eine Fahrgestellnummer, ist aber nicht mehr fahrtüchtig“, meint Bierhahn.
„Exploria“ ist eine Abenteuersimulation
Eines ist den Machern bei „Exploria“ besonders wichtig. „Diese Welt ist eine persistente Spielwelt“, sagt der Geschäftsführer. Soll heißen: Die Attraktion entwickelt sich stets weiter, steht niemals still. Die Charaktere agieren jeden Tag anders, es gibt kein vorgefertigtes Skript. Laune und Körpersprachen fließen in die Darstellung täglich neu mit ein. Jeder Aufenthalt bringt für den Besucher ein anderes Erlebnis. „Dauerhafte Mehrspielbarkeit“, nennt Bierhahn dieses Konzept.
„Exploria“ ist kein Escape-Room, sondern eine interaktive Abenteuersimulation. „Es muss riechen, schmecken, sich anfühlen und anhören wie in den 20er-Jahren“, meint Bierhahn. Auch die gastronomischen Produkte aus dieser Zeitepoche sollen dementsprechend angepasst und in der Anlage konsumiert werden.
Rückenwind durch Babylon Berlin
„Eloria“-Geschäftsführer Michael Bierhahn erhofft sich einen zusätzlichen Marketing-Schub für „Exploria“ durch die erfolgreiche Krimiserie „Babylon Berlin“. Sie basiert auf den Romanen von Volker Kutscher und spielt in Berlin der goldenen 1920er-Jahre.
„Babylon Berlin“ zählt mit einem Budget von knapp 40 Millionen Euro zu den teuersten deutschen Produktionen aller Zeiten. Die Serie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Bambi, den Deutscher Fernsehpreis und den Grimme-Preis.
Die vierte Staffel soll im Frühjahr 2022 beim Pay-TV-Sender Sky ausgestrahlt werden. Im gleichen Zeitraum ist die Eröffnung von „Exploria“ geplant.
Die Erlebnisfabrik plant, dass „Exploria“ an 365 Tagen im Jahr, 23 Stunden lang, aufgesucht werden kann. Sperrstunde sei laut Geschäftsführer nur zwischen 5 und 6 Uhr in der Früh. Ersten Schätzungen zufolge kann die Anlage ab einer Kundenzahl von 15 Personen geöffnet werden. 300 Personen dürfen es nach einer aktuellen Genehmigung zur gleichen Zeit sein.
„Exploria“ soll im Frühjahr 2022 starten
„Diese Attraktion ist in Deutschland einzigartig“, meint Michael Bierhahn. „Wir hoffen, dass Corona uns keinen Strich durch die Rechnung macht.“ Die Eröffnung von „Exploria“ ist für Frühjahr 2022, voraussichtlich Februar, geplant. „Wir sind guter Dinge“, so der Geschäftsführer.