Bottrop. Nach der Corona-Zwangspause konnte der Traditionschor nun sein Weihnachtskonzert geben. Ein stimmungsvolles Programm mit Überraschungen.

2-G einmal anders interpretiert: Das hat sich das Bottroper Männerquartett vorgenommen, als es sein Weihnachtskonzert spontan unter das Motto „Gesang und Genuss“ gestellt hat, wie der Vorsitzende Paul-Gerard Horsters verkündet. Den großen Lichthof des Berufskollegs unverstärkt mit den eigenen Stimmen zu füllen – auch diese Kunst ist kein Problem für den Traditionschor. Und so versetzen die 38 stimmstarken Herren das Publikum in Vorweihnachtsstimmung.

Impfdisziplin und Durchhaltevermögen machten den Bottroper Auftritt erst möglich

Gesungen wird, was das Zeug hält. Echte Klassiker, so von Ludwig van Beethoven oder Wolfgang Amadeus Mozart - natürlich unter Einhaltung der 2-G-Regeln hat der Chor mit Musikdirektor Axel Quast einstudiert. Und Martin Fratz ersetzt am Flügel gleichsam das große Orchester während Annika Boenigk charmant und eloquent moderiert. Auch sie kann sich dem Chorvorsitzenden nur anschließen: „Wir freuen uns, dass die Sänger und Musiker wieder auf die Bühne dürfen und Impfdisziplin und Durchhaltevermögen bei den Gästen diesen Auftritt möglich machen. Wie passend lautet da der Chorauftakt: „Wir preisen die Herrlichkeit“. Deutlich wird, dass trotz der Absagen im letzten Jahr niemand eingerostet ist – der Gesang erfüllt den großen Raum bis in die letzt Reihe.

Besonderer Effekt beim Weihnachtskonzert des Männerquartetts: Nils Bosshammer schreitet mit dem Dudelsack durch die coronabedingt locker besetzten Zuhörerreihen im Lichthof und spielt „Amazing Grace“.
Besonderer Effekt beim Weihnachtskonzert des Männerquartetts: Nils Bosshammer schreitet mit dem Dudelsack durch die coronabedingt locker besetzten Zuhörerreihen im Lichthof und spielt „Amazing Grace“. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Mit an Bord sind zwei besondere Gäste, die einzeln, aber auch im Duett begeistern: Bassist Zelotes Edmund Toliver und Sarah Bowers mit ihrem wandlungsfähigen Sopran. Zwei ganz unterschiedliche Musikerpersönlichkeiten, die aber eines auf jeden Fall gemeinsam haben: viel Gefühl. Toliver führt das Publikum zu den Wurzeln des Gospel, prunkt aber auch mit Opernmelodien. Sarah Bowers ist ebenfalls ein echtes Crossover-Talent: Sie kann alles - und gut. Mit dem Chor singen sich die Solisten in die Herzen der Zuschauer und lösen Standing Ovations aus. Eine kleine Überraschung: Die Dudelsackversion von „Amazing Grace“ hört man bestimmt nur im Weihnachtskonzert des Bottroper Männerquartetts.

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Am Ende freut sich auch Paul-Gerhard Horsters: „Als Künstler will man wieder auf der Bühne stehen. Da weiß man wieder, warum viel geprobt wird. Zelotes Edmund Toliver wurde bereits vor zwei Jahren engagiert und als wir ihn für heute erneut angefragt hatten, sagte er nur: Endlich! Unsere Solisten sind hervorragend und haben noch viel mehr Publikum verdient. Aber unsere treuesten Zuhörer sind gekommen. In dieser schweren Zeit eine gute Resonanz.“ Zum großen Finale die „Heilige Nacht“ aller Sänger und Gäste gemeinsam - einem stimmungsvollen Eindruck, dem sich kaum jemand entziehen kann.

Für den 22. Mai 2022 plant das Männerquartett sein Frühjahrskonzert. Das soll ebenfalls im Berufskolleg stattfinden.

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