Bottrop. Die Bottroper Gemeinden bereiten die Weihnachtsgottesdienste vor. Sie planen auch Online- und Freiluft-Angebote. Corona bestimmt die Regeln.
„Wir werden Weihnachten feiern. Egal, was passiert, es wird Möglichkeiten geben“, sagt Lisa Krengel, Pfarrerin der evangelischen Gemeinde in Bottrop, mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage. Genauso entschlossen zeigen sich auch die katholischen Amtskollegen der Pfarreien St. Cyriakus und St. Joseph. Online-Formate und Freiluft-Angebote ergänzen in ganz Bottrop die klassischen Gottesdienste und Messen zu den Feiertagen. Und wo es in die Kirchen geht, dann oftmals mit Anmeldung sowie unter Beachtung von 2- oder 3-G-Regeln.
Wie wird sich die Infektionslage bis Weihnachten entwickeln? Welche Einschränkungen werden möglicherweise noch beschlossen? Die Verantwortlichen in den Gemeinden weisen darauf hin, dass alle heutigen Planungen eventuell noch abgeändert werden müssen. Aktuelle Infos dazu sollen über die jeweiligen Homepages der Gemeinden veröffentlicht werden. Wozu aber schon jetzt mit gutem Gewissen eingeladen werden könne, seien alle digitalen Angebote, denn die gebe es in jedem Fall, betont Pfarrerin Lisa Krengel.
Die digitalen Angebote der Kirchen zu Weihnachten
Angebote, bei den sich die evangelische und die katholische Gemeinde durchaus ergänzten. Die evangelische Gemeinde hat einen eigenen Youtube-Kanal, für diesen sind rund um Weihnachten folgende digitale Angebote in Vorbereitung: 4. Advent, 9 Uhr, „Gemischte Tüte spezial“ mit der Weihnachtsgeschichte für Große und Kleine; Heiligabend, 12 Uhr, „Fröhliche Kleinacht“ mit Musik, OB Bernd Tischler und Gedanken zur Weihnacht aus der Martinskirche; 26. Dezember, 9 Uhr, „Gemischte Tüte spezial“ – und wenn das 5. Lichtlein brennt; 26. Dezember, 12 Uhr, „Besondere Türen im Advent“ – Weihnachten für Schlafmützen.
Die Cyriakus-Gemeinde plant einen live und online zu feiernden Zoom-Familiengottesdienst Heiligabend um 16.30 Uhr. „Was bereits jetzt schon läuft ist außerdem ein Podcast mit den Heiligen der Adventszeit“, ergänzt Propst Jürgen Cleve.
In der Pfarrei St. Joseph soll die Christmette Heiligabend um 18 Uhr in St. Johannes eventuell gestreamt, also live online übertragen werden, kündigt Pfarrer Martin Cudak an.
Angebote unter freiem Himmel zu Weihnachten
Als weitere, möglichst infektionssichere Alternative planen die Gemeinden Angebote unter freiem Himmel. In der evangelischen Gemeinde finden diese ebenfalls unter Einhaltung der 3-G-Regel und mit Maskenpflicht statt sowie teils, je nach Veranstaltungsort, mit Anmeldung. Das gilt zum Beispiel für die Gottesdienste Heiligabend an der Arche Noah. Pfarrerin Krengel: „Wir haben versucht, einen bunten Strauß an Angeboten draußen zu binden, an der frischen Luft, um das Risiko kleinzuhalten.“ So geht es zum Beispiel auch samt Posaunenchor vor die Paul-Gerhardt-Kirche oder auf den Schulhof der August-Everding-Realschule.
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In St. Cyriakus ist am Heiligen Abend von 15.30 bis 16.30 Uhr an drei Orten in der Innenstadt eine Kundgebung unter der Überschrift „Immanuel - Gott ist bei uns!“ geplant. Was dort passiert? „Das ist eine Überraschung“, so der Propst. Bereits ab dem 22. Dezember gibt’s zudem eine Krippenrallye: In Geschäften der Innenstadt hängen QR-Codes, über die eine moderne Weihnachtsgeschichte zu hören ist.
Innerhalb der Pfarrei St. Joseph wiederum heißt es Heiligabend an der Kinderkirche St. Peter „Weihnachten zu Fuß“ – und draußen (15 Uhr). „St. Pius plant eventuell am Nachmittag noch einen Gottesdienst draußen“, so Pfarrer Cudak.
Angebote in den Kirchen zu Weihnachten
Wo es in die Kirchen geht, gilt bei den Protestanten zu Weihnachten – Stand 17. Dezember – durchweg die 2-G-Regel; Minderjährige gelten als immunisierte Personen. Die Katholiken setzen bei den Heiligabendveranstaltungen ebenfalls auf 2-G, wobei Kinder und Jugendliche mit aktuellem Test teilnehmen können, wie Propst Jürgen Cleve betont. Zusätzlich soll keine volle Auslastung in den Kirchen gefahren werden, um Abstände einzuhalten, und Mundschutz-Pflicht gelten. Dank dieses Schutzes darf die Gemeinde aber dann mitsingen.
Festliches Musik soll es geben, aber eher in kleinen Ensembles. Und auch bei den klassischen Krippenspielen in den Kirchen überlegen sich die Verantwortlichen Alternativen. Pfarrer Martin Cudak sagt zum Beispiel für St. Joseph: „Es werden keine Kinder an Heiligabend in der Kirche spielen.“ Aber eventuell werde das Krippenspiel vorher aufgezeichnet und dann auf einer Leinwand gezeigt.
Und, so ergänzt Propst Cleve: „Die Hauptkirchen werden an den Weihnachtsfeiertagen geöffnet sein.“ Für Krippenbesuch und eigene, stille Andacht. „So gibt es viele Möglichkeiten, Weihnachten zu erleben.“
Anmeldungen: Heiligabend, Ev. Gemeinde ab 12. Dezember, 9 Uhr, online über https://www.eventbrite.de/o/ev-kirchengemeinde-bottrop-altstadt-32019835785; Heiligabend/Weihnachten, St. Cyriakus und Herz Jesu: 0157 344 631 72 / Anmelden@st-cyriakus.de; Fuhlenbrock: 0157 881 021 79; Heiligabend Pfarrei St. Jospeh: Anmeldemöglichkeiten werden bald bekannt gegeben.
Keine Heiligabendfeier für Alleinstehende
Was zuvor über ein halbes Jahrhundert in Bottrop Tradition hatte, macht die Corona-Pandemie nun zum zweiten Mal in Folge unmöglich: Die Heiligabendfeier für Alleinstehende im Martinszentrum kann wieder nicht stattfinden.Die Organisatoren werden – ähnlich wie im vergangenen Jahr – in der Woche vor Weihnachten in Kooperation mit der Suppenküche Kolüsch gepackte Tüten mit Schokolade, einer Andacht, einer kleinen Aufmerksamkeit und ein paar Worten an die Gäste verteilen.