Bottrop. Seit dem Wochenende gilt eine strengere Corona-Schutzverordnung. (Fast) alle Bottroper Geschäfte kontrollieren schon lückenlos. Weniger Kunden.

Die neue Corona-Schutzverordnung sorgt seit dem Wochenende für weitere Einschränkungen vor allem für Ungeimpfte. Das trifft unter anderem wieder den Einzelhandel. Dort wird ab Mittwoch noch einmal schärfer kontrolliert, ob die 2G-Regel eingehalten wird, also die Kunden im Laden geimpft oder genesen sind und sich neben dem digitalen oder gelben Impfausweis auch ausweisen können.

Vor allem in den Modegeschäften wird die Regel bereits professionell und weit überwiegend geräuschlos angewendet. „Wir kontrollieren bereits seit Samstag scharf, das heißt direkt am Eingang steht eine Mitarbeiterin an einer kleinen Theke, die sich Impfausweis und Personalausweis zeigen lässt“, sagt Marion Schnippert, Store-Managerin bei Sinn. Es funktioniere gut, die weitaus größte Zahl der Kundinnen und Kunden sei geimpft und habe alle Dokumente bei sich. Sie selbst habe zwar am Dienstag eine Kundin, die kein Dokument bei sich hatte, nach Hause schicken müssen. Aber die Dame hätte das problemlos akzeptiert.

Bottroper Händler erleben vereinzelte Fälle von Ungeimpften

Andererseits habe es auch vereinzelt Fälle von Ungeimpften oder gegeben, bei denen es zu intensiveren Gesprächen gekommen sei, nachdem sie partout das Haus betreten wollten. Vor allem bei älteren Leuten macht das schon stutzig, so die Leiterin der neuen Bottroper Filiale. Insgesamt spüre man auch bei Sinn die Vorsicht der Kunden, unter dem Strich auch eine schwächere Kundenfrequenz. „Aber nicht erst seit 2-G gilt, sondern bereits seit dem letzten starken Anstieg der Coronafallzahlen“, so Marion Schnippert.

Kunden vor dem Textildiscounter Kik am Kirchplatz. Wer durch den nur halb geöffneten Eingang herein will, muss erst den Kontrolltresen passieren.
Kunden vor dem Textildiscounter Kik am Kirchplatz. Wer durch den nur halb geöffneten Eingang herein will, muss erst den Kontrolltresen passieren. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Noch am Dienstag gestalten Bottroper Geschäfte ihre Zugangsregeln unterschiedlich. Beim Modediscounter Kik gibt es fast kein Durchkommen, ein Stehtisch versperrt fast den Eingang, bis eine Mitarbeiterin die Kunden kontrolliert hat und gezielt einlässt. Bei Woolworth hingegen weisen 2-G-Schilder auf die neue Regelung hin, der Eintritt geschieht allerdings problemlos, das heißt: unkontrolliert. Kurz drauf wird jedoch ein Kunde, der ohne obligatorischen Einkaufskorb unterwegs ist, darauf hingewiesen und um den Nachweise gebeten.

So geht es auch in der Schuhfiliale von Deichmann auf der Hochstraße zu. Im Laden wird nach dem Ausweis und Impfpass gefragt. „Ab Mittwoch sogar noch schärfer direkt am Eingang kontrolliert“, so die Leiterin der Verkaufsstelle. „Die Mutter einer Kundin musste ich leider gerade wieder hinausschicken“, so die Fachverkäuferin. Aber das sei inzwischen die ganz große Ausnahme.

So läufts bei C&A: Wer sich im Modehaus umsehen möchte, kommt wie hier im Bild an Mitarbeiterin Martina Mäscher-Saddey (r.) nicht vorbei. Sie kontrolliert den gültigen Impfnachweis und zugehörigen Personalausweis. Die Kundin nimmt es gelassen, wie die allermeisten.
So läufts bei C&A: Wer sich im Modehaus umsehen möchte, kommt wie hier im Bild an Mitarbeiterin Martina Mäscher-Saddey (r.) nicht vorbei. Sie kontrolliert den gültigen Impfnachweis und zugehörigen Personalausweis. Die Kundin nimmt es gelassen, wie die allermeisten. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Wie bei Sinn geht es auch bei C&A freundlich-professionell zu. Alle Türen sind geöffnet. Neben dem Eingang steht Martina Mäscher-Saddey hinter einer kleinen Theke mit Plexiglas-Gesichtsschutz. Dort bilden sich selbst zur Mittagszeit rasch kleine Schlangen. Sechs, sieben Kundinnen und Kunden nesteln geduldig ihre Dokumente aus Jacken oder Taschen. Mund- und Nasenschutz tragen sie alle wie selbstverständlich. „Nur ganz wenige haben noch nichts von der 2-G-Regel gehört, in zwei Stunden treffe ich, wenn es hoch kommt, auf ein ganz niedrige einstellige Zahl von Kunden ohne Nachweis“, so die Mitarbeiterin. Aber sie habe auch schon Diskussionen gehabt, hauptsächlich mit Leuten im mittleren Alter.

Aber richtige Szenen von Impfgegnern oder Querdenkern, wie man es in den Medien lese oder höre, hätten weder sie noch die Kolleginnen bis lang erlebt. „Zum Glück!“