Essen. Deichmann will seine Filialen zunehmend mit Abholstationen ausstatten, die jederzeit zugänglich sind. Das Projekt startet in Mülheim und Essen.

Europas größter Schuhhändler, das Essener Unternehmen Deichmann, setzt auf neue Abholstationen an den Filialen, die auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten zugänglich sind. Eine erste Station hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge am Standort Mülheim-Dümpten aufgebaut.

„Weitere Filialen werden schnell folgen“, verkündete Samuel Deichmann, einer der geschäftsführenden Direktoren des Unternehmens, im Online-Netzwerk LinkedIn. Der Sohn von Unternehmenschef Heinrich Deichmann ist vor einem Jahr in die Unternehmensleitung gekommen.

Die Kundinnen und Kunden könnten künftig Schuhe online bestellen und nach der Lieferung auch dann abholen, wenn die Filiale geschlossen ist. „24/7 Click&Collect-Abholstation“ nennt Deichmann das Konzept. Samuel Deichmann bezeichnet das Vorhaben als Teil der Omnichannel-Strategie des Unternehmens, bei der das Filialgeschäft der Schuhhandelskette mit dem Online-Handel verknüpft werden soll.

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Weitere der bundesweit mehr als 1200 Deichmann-Filialen sollen ebenfalls mit Abhol-Boxen ausgestattet werden. Als nächste Verkaufsstelle werde das Ladengeschäft in Essen am Limbecker Platz mit einer Click&Collect-Station an den Start gehen, teilte Deichmann mit. Zur Abholung von online bestellten Schuhen sollen die Kundinnen und Kunden einen sechsstelligen Pin-Code erhalten, sobald sich die Ware in einer Station befindet.

Das Essener Familienunternehmen Deichmann ist als Filialist groß geworden, baut aber das Online-Geschäft kontinuierlich aus. „Der Online-Handel und die Verknüpfung mit dem Filialgeschäft werden in

So sollen die Abholstationen von Deichmann aussehen.
So sollen die Abholstationen von Deichmann aussehen. © Deichmann | Ruediger Fessel

Zukunft noch wichtiger werden“, hatte Firmenchef Heinrich Deichmann unlängst betont. „Die einzelnen Vertriebskanäle sind keine Konkurrenten. Im Gegenteil: Sie befruchten sich gegenseitig.“ Die Marktforschung des Unternehmens habe gezeigt, dass viele Käufe vorab im Internet recherchiert würden. „Die Verknüpfung der Kanäle bringt also mehr Umsatz in den Geschäften.“

Auch DHL weitet Netz von Packstationen aus

Die Click&Collect-Boxen von Deichmann erinnern an die Packstationen der Post-Tochter DHL. Auch der Bonner Konzern kündigte an, das Netzwerk weiter auszubauen. Aktuell gebe es bundesweit schon mehr als 7500 Packstationen. Aufgrund der hohen Nachfrage soll die Zahl auf 12.500 bis Ende des Jahres 2023 steigen.

„Wir entwickeln unsere Packstationen kontinuierlich weiter“, sagte DHL-Manager Holger Bartels. Ab dem 9. September wolle das Unternehmen in der DHL-App einen neuen, scanbaren Abhol-Code für den Paket-Empfang an der Packstation einführen. Die bislang benötigte DHL-Kundenkarte entfalle damit. Die App werde so zum alleinigen Werkzeug für den Paketempfang. Der individuell generierte Abhol-Code sei zeitlich begrenzt sowie gerätegebunden und damit sicherer als das bisherige System, betonte das Unternehmen.