Bottrop. Der Sicherheitsdienst auf dem Bottroper Weihnachtsmarkt stellt fest: „Die Leute finden die Kontrollen gut und sinnvoll.“ So läuft die Kontrolle.

Windig, regnerisch, nasskalt, so präsentierte sich das Wetter zumindest am Freitagabend. Dementsprechend war auch die Lust auf einen Besuch des Weihnachtsmarktes in der Innenstadt nicht besonders groß, nur wenige Besucher mit Schirmen oder aufgesetzten Kapuzen verirrten sich zu den erleuchteten Buden. Durch den geringen Andrang war die Sicherheit und die Kontrolle der nun bestehenden 2G-Regel leichter zu gewährleisten.

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Denn am Freitagabend konnte man die Gäste auf dem Ernst-Wilzcok-Platz am Rathaus fast an den Händen abzählen, nur unter den wenigen Unterständen wärmten sich einige Menschen die Hände an ihren Glühweintassen. Die Verkaufsbuden mit Geschenkartikeln schlossen schon früh. Mit vorübergehend nachlassendem Regen verbesserte sich die Nachfrage an den Verpflegungsständen etwas. Die drei „Weihnachtsmänner“ von den „Rocking Santas“ bemühten sich mit Weihnachtsliedern und Evergreens die Stimmung aufzuhellen.

Eine Maskenpflicht gibt es auf dem Bottroper Weihnachtsmarkt (noch) nicht

Mehrere Schilder weisen am Rathausplatz die 2G-Regel und die drohenden Bußgelder hin. Da es in Bottrop (noch) keine Maskenpflicht für den Adventsmarkt gibt, trugen die meisten Gäste die Masken um den Hals oder am Handgelenk. Bei den widrigen Umständen war die Einhaltung von Abständen auch kein offensichtliches Problem. Der vom Veranstalter beauftragte Bottroper Sicherheitsdienst kontrollierte am einzigen offiziellen Zugang die Impfnachweise und ließ sich auch den Personalausweise zeigen.

Im Anstellbereich ist ein Personenleitsystem realisiert - ähnlich wie am Flughafen. Damit es sich nicht zu sehr knubbelt vor den Bottroper Weihnachtsmarktständen.
Im Anstellbereich ist ein Personenleitsystem realisiert - ähnlich wie am Flughafen. Damit es sich nicht zu sehr knubbelt vor den Bottroper Weihnachtsmarktständen. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Stichprobenartig kontrollierte Security-Mitarbeiter Sebastian Kilic bei Rundgängen die Besucher. Zwar standen überall Schilder: „Hier kein Eingang“, das ließ sich aber über den Rathauszugang oder die niedrigen Absperrungen leicht umgehen. Wer kontrolliert war, erhielt für den Dauerzugang ein schmales Bändchen ums Handgelenk. Kilic stellte keinerlei Auffälligkeiten fest, die Besucher hätten alle bereitwillig die Nachweise vorgelegt: „Die Leute finden die Kontrollen gut und sinnvoll.“

KOD Bottrop: „Die Leute waren sehr freundlich, ansprechbar und hilfsbereit“

Das konnte das Team vom Kommunalen Ordnungsdienst KOD bestätigen, das bislang nichts zu beanstanden hatte: „Die Leute waren sehr freundlich, ansprechbar und hilfsbereit.“

Auch beim Weingut Mann am sonst so beliebten Glühweinstand mit Kultstatus auf der Hansastraße am alten Mensingbrunnen war die Lage eher trostlos. Die wenigen durstigen Kunden – „es lohnt sich immer, einen Glühwein zu trinken“ – drückten sich mit ihrem Heißgetränk unter die schmalen Überdachungen der Geschäftsfronten, um sich – und das Getränk - vor dem Regen zu schützen.

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Am späteren Abend verbesserte sich die Lage nur unwesentlich. Auch hier war es problemlos möglich, die Abstände einzuhalten, jeder Neukunde wurde mit der „Corona Check App“ kontrolliert und mit dem Bändchen versorgt.

Weihnachtsmarktbesucher wollen Angebot nutzen, so lange es noch möglich ist

Was treibt die Leute bei solcher Wetterlage trotzdem nach draußen? Die hohen Inzidenzen bereiten zwar Bedenken, aber vorherrschend ist die Sorge, bald wieder ausgesperrt zu werden. „Wir feiern jetzt, wir wissen doch nicht, ob das nächste Woche noch geht“, war eine verbreitete Meinung. Gemeinsam ist vielen Besuchern das Misstrauen gegen „die da oben“: „Weiß doch keiner, was die da oben sich ausdenken“ oder „Die da oben wissen selbst nicht, wie es morgen weiter geht, war mehrfach zu hören.

Ein junges Paar mit Fernbeziehung allerdings genoss seinen sorgenfreien Abend. „Wir haben kinderfrei, Opa und Oma kümmern sich“, freute sich die Bottroperin Nathalie. Partnerin Hannah war extra aus Hamburg nach Bottrop gekommen, um hier den Weihnachtsmarkt kennen zu lernen, aber „ in Hamburg ist viel mehr los.“