Bottrop. Händler fühlen sich von Bottrops Wirtschaftsförderung nicht ausreichend betreut. Die Jammerei sei schwer zu ertragen, findet Norbert Jänecke.
Nein, die Wirtschaftsförderinnen der Stadt müssen nicht auch noch jeden Möchtegern-Geschäftsinhaber an die Hand nehmen. Sie sollten ihnen wie allen anderen als Lotsen helfen, und gut ist. Die momentane Jammerei ist schwer zu ertragen.
Auf Vermittlung der Wirtschaftsförderer bekommen Geschäftsleute aus Steuergeldern und Verzicht der Hausbesitzer 80-prozentige Rabatte auf die Ladenmiete. Da darf man nun wirklich erwarten, dass sich die Profiteure selbst am stärksten engagieren.
Nicht alles kann Aufgabe der Wirtschaftsförderung sein
Vom Unternehmertum träumen können viele. Unternehmer sein, verlangt mehr: Kapital sowieso, aber eben auch Kenntnisse. Wer etwa Lebensmittel fertigt und verkauft, braucht Gesundheitszeugnisse und auch Kundentoiletten. Leuchtreklamen kann niemand frei Schnauze anbringen, weil sie andere stören könnten.
Lärmschutz ist zu beachten, Zugänge und Rettungswege müssen da und sicher sein und für Brandschutz gesorgt sein. Wer ein Gebäude um Geschäftsstockwerke aufstocken will, muss die Statik sichern, damit der Bau unter der Last nicht einzustürzen droht.
- Lesen Sie hier die Gegenrede von Dirk Aschendorf zu der Frage, ob die Wirtschaftsförderung Start-Ups mehr unterstützen sollte.
Das kostet Zeit und Geld. Für das alles aber gibt es kompetente Fachleute bei der Stadt, dem Gesundheitsamt, den Baubehörden, der Feuerwehr, in Architektur- und Ingenieurbüros, bei Projektentwicklern und Banken. Das kann gar nicht Aufgabe der Wirtschaftsförderinnen sein. Gute Geschäftsleute zu werden, können Jungunternehmer übrigens auch lernen: bei der IHK zum Beispiel oder beim Startercenter. Willkommen im echten Leben!