Bottrop. Die Jungunternehmen sollen auch nach Ende der Förderung Bottrops City beleben. Dafür braucht es nicht nur günstige Mieten, meint Dirk Aschendorf.

Wenn städtischerseits ein neues Projekt zur Belebung der Innenstadt aufs Gleis gesetzt wird, sollte sicherlich eine flankierende Beratung oder Betreuung der Teilnehmenden erfolgen. Es geht ja um mehr als Fassadenmalerei oder neue Blumenkübel. Es geht um Menschen, die ein neues Unternehmen in Gang bringen wollen, das vorher von einer städtischen Jury ausgewählt wurde. Menschen, denen gesagt wurde, ihre Geschäftsidee sei gut für die Bottroper Innenstadt und die ihrerseits ja auch bereit sind, Geld in die Hand zu nehmen.

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Bottroper Wirtschaftsförderung: Konzepte entwickeln, Entwicklungen anstoßen

Sicher, die Mieten sind dank des Landesprogramms äußerst günstig. Sonst könnten sich manche diesen Sprung in die (erste) Selbstständigkeit nicht leisten. Und sicher: Die Wirtschaftsförderung ist nicht dazu da, Anträge zu schreiben, auf jede Vorschrift, die der Gesetzgeber in Jahrzehnten aufgetürmt hat, vorausschauend hinzuweisen. Sie soll strategisch denken, Entwicklungen anstoßen, Konzepte entwickeln, was in Bottrop ja auch geschieht.

Das heißt aber nicht, dass ein Fahrplan im Vorfeld nicht notwendig wäre, zuständige Ämter, mögliche Fallstricke der Bürokratie nicht aufgezeigt werden sollten. Denn alle wissen: Kaum irgendwo ist es komplizierter als in Deutschland, sich selbstständig zu machen. Da ist die geplante Checkliste der Wirtschaftsförderung und ein schärferes Informieren im Vorfeld genau richtig. Wie sagten die Verantwortlichen jetzt: „Auch wir lernen bei diesem Projekt.“ Und jedes dieser Unternehmen, das nach zwei Jahren noch da ist, ist ein Erfolgsgeschichte für beide Seiten.