Bottrop. Beim Bottroper Weihnachtszauber wird es am Wochenende voll in der Innenstadt. Die Stadt sieht das mit Unbehagen. Strengere Regeln drohen.
Die Corona-Zahlen steigen rasant, die Sieben-Tages-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen – immer noch eine der niedrigsten Bundeslandwerte in Deutschland – liegt am Sonntag bei über 160, die Bottroper bei über 150. Angesichts von feiernden Karnevalisten und Weihnachtsmärkten mit tausenden Besuchern, wird der Ruf nach strengeren Regeln wird lauter. Das Robert-Koch-Institut rät, Großveranstaltungen zu meiden.
- Sportplätze: Aus für Paßstraße ist beschlossen
- Weiterführende Schulen: Übersicht der Tage der offenen Tür
- St. Cyriakus: Großbaustelle in der City steht vor dem Abschluss
Besucht man am Wochenende abends den Bottroper Weihnachtszauber in der Innenstadt, ist davon wenig zu spüren: Die Besucher stehen gedrängt, Masken tragen nur vereinzelte. Abstand? Kaum vorhanden. Was am Donnerstagnachmittag noch entspannt begann, ist nun eine ziemliche Massenveranstaltung. Zwar bleibt sowohl vor dem Rathaus, am Ernst-Wilczok-Platz, als auch rund um die Glühweinbude der Familie Mann am ehemaligen Mensingbrunnen, Raum, sich auf Distanz zu verteilen. Trotzdem stehen die meisten Gruppen eng beieinander – von einer brisanten Corona-Lage ist hier wenig zu merken.
Stadt Bottrop beobachten Weihnachtsmarkt mit Unbehagen
„Wir beobachten das mit Unbehagen“, sagt Stadt- und Krisenstabssprecher Andreas Pläsken. „Wir warten dringend auf neue Rahmenbedingungen.“ Aktuell gelten beim Weihnachtszauber in der Bottroper Innenstadt weder 3G-Regeln noch Maskenpflicht. Die wären erst verpflichtend bei mehr als 2500 Besuchern an einem Ort – soweit die aktuelle Verordnung.
- Lesen Sie hier:Wintertreff in Kirchhellen findet mit 3G-Regeln statt
Die Landesregierung prüft derzeit eine 2G-Regel für den Freizeitbereich, am nächsten Donnerstag kommen Bund und Länder zur Konferenz zusammen, um ein einheitliches Vorgehen zu besprechen. Im Alleingang wird die Stadt Bottrop – vorerst – keine Verschärfung der Regeln vornehmen. Doch das könne sich auch je nach Entwicklung der Zahlen und der Besucherströme auf dem Weihnachtsmarkt schnell ändern, sagt Pläsken. In Duisburg beispielsweise dürfen nur Geimpfte und Genesene den Weihnachtsmarkt besuchen.
„Wenn die Zahlen weiter galoppieren, wie sie es tun, sieht es nicht gut aus“
„Die Veranstalter wissen, das ist in Vereinbarungen festgehalten, dass sie damit rechnen müssen, dass Erlaubnisse zurückgezogen werden“, sagt Pläsken. „Wenn die Zahlen so galoppieren, wie sie es gerade tun, sieht es nicht gut aus.“ Um Genehmigungen zu entziehen, müsse die Lage aber auch rechtssicher sein, schließlich kann das für die Veranstalter erhebliche Einbußen bedeuten.
Auch interessant
Was der Stadtsprecher immer wieder betont: „In der Hand haben das die Bottroperinnen und Bottroper selbst.“ Sollten aufgrund von immer mehr Lockerheit und Feierlaune die Infektionszahlen weiter massiv steigen, müsse zu „drakonischen Mitteln“ gegriffen werden.