Bottrop. Das You.Pa in Bottrop sollte mehr Geld bekommen. Seine Sprecher wollten darüber das Parlament entscheiden lassen. Warum es dazu nicht kam.

Das Jugendparlament You.Pa fand sich unverhofft mitten in einem heftigen Parteienstreit wieder. Dabei bezweckte SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck Gutes. Sie wollte den You.Pa-Etat von 5000 auf 10.000 Euro verdoppeln. „Das You.Pa macht seine Sache toll. Wir wollen das fördern und zeigen, dass wir es ernst nehmen“, sagte sie zur WAZ. Doch da ahnte Sonja Voßbeck noch nicht, dass die CDU vehement dagegen arbeiten würde. Union und andere witterten SPD-Wahlwerbung, und so endete die gute Absicht als Bevormundung des Jugendparlamentes.

Dabei musste allen Parteien im Jugendhilfeausschuss klar sein, dass die jungen Parlamentarier keinen Vormund brauchen. Schließlich hatten sie bewiesen, dass sie kein Geld verprassen, sondern sparen. Seinen Etat von 5000 Euro schöpfte das You.Pa gar nicht aus. Grünen-Sprecher Jo Gutsche lobte das auch. Beide gleichberechtigte Sprecher des Parlamentes hätten den Streit sowieso schnell schlichten können. Doch Bastian Hirschfelder (CDU) unterbrach die Beratung in der Aula Welheim nicht, damit sie das tun konnten.

Gleichberechtigte You.Pa-Sprecher sind unterschiedlicher Meinung

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Der Union war es erkennbar wichtiger, den SPD-Plan schnell zu stoppen. Das You.Pa wolle gar nicht mehr Geld, behaupteten ihre Vertreter. Außerdem habe die SPD vorher nicht mit den jungen Leuten geredet. Das war so. Dass sie mehr Geld bekommen sollten, erfuhren beide You.Pa-Sprecher von Verwaltungsleuten. Danach hätten sie sogar 15.000 Euro bekommen sollen. So viel Geld wollten sie nun wirklich nicht.

Über die SPD-Aufstockung auf 10.000 Euro aber waren sie unterschiedlicher Meinung: Sprecher Max Fockenberg von der Jungen Union wollte das Plus von 5000 Euro nicht und sagte das der CDU. Sprecher Gwan Suliman von den Jusos hätte das Geld genommen. Einig waren sich beide, das am besten das junge Parlament selbst entscheiden zu lassen.

Verwaltungsspitze bietet bei Bedarf finanzielle Hilfe an

Diese Chance nahm ihnen der Jugendhilfeausschuss aber, indem er mit sieben gegen sechs Stimmen den SPD-Vorstoß ablehnte. Auch Vertreter von Grünen und ÖDP neigten zwar dazu, den You.Pa-Etat zu verdoppeln, wegen der unzulänglichen Informationen enthielten sie sich aber der Stimme. Das heißt übrigens nicht, dass das You.Pa nun nicht mehr Geld bekommt, wenn es das unbedingt braucht. Jugenddezernent Paul Ketzer versprach, dass die Verwaltung das dann schon ermöglichen werde.