Kirchhellen. Kirchhellens Bezirksbürgermeister appelliert an die Sportpolitiker. Die geplante Schließung des Sportplatzes „ist ein völlig falsches Signal“.

In der Debatte um die geplante Schließung des Sportplatzes an der Marienstraße in Feldhausen appelliert Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder an die Sportpolitiker: „Die Schließung der einzigen öffentlichen Sportstätte ist ein völlig falsches Signal.“ Die Politiker haben jetzt etwas mehr Zeit, darüber nachzudenken: Die entscheidende Sitzung des Betriebsausschusses ist auf November verschoben worden. Kirchhellens CDU-Chef Rainer Hürter will die Zeit nutzen, um im Gespräch mit dem TSV-Vorsitzenden Andreas Rettschlag nach Lösungen zu suchen. „Ich habe ihm bereits mein Bedauern über diesen Schließungsvorschlag übermittelt.“ Erst nach dem Gespräch will Hürter Position beziehen.

Forderung nach betreutem Bewegungsangebot in Feldhausen

Der Bezirksbürgermeister ist allerdings sicher, dass mindestens die CDU-Fraktion im Bezirk hinter seiner Forderung steht, ein betreutes Bewegungsangebot in Feldhausen zu erhalten. „Und wenn das nicht auf dem Sportplatz an der Marienstraße geht, dann müssen wir das anderswo möglich machen.“ Schnieder hält allerdings den jährlichen Aufwand für die Unterhaltung der Sportanlage auch weiterhin für finanzierbar. Der Sport- und Bäderbetrieb beziffert ihn auf rund 25.000 Euro im Jahr. Schnieder: „Da geben wir in Bottrop anderswo mehr Geld aus für weniger sinnvolle Dinge.“

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Bei der Frage nach dem Sportangebot im Stadtteil verweist der Sport- und Bäderbetrieb auf das Angebot des Tennisclubs Feldhausen an der Schlossstraße. Der Verein leiste „seit vielen Jahren eine gute Arbeit und ist auch im Nachwuchsbereich aktiv. Der Verein hat rund 170 Mitglieder und verfügt über eine eigene Sportanlage mit vier Tennisplätzen und einem Clubhaus.“ In der Tat tut der Tennisclub viel für den Nachwuchs und macht gute Arbeit, sagt der Bezirksbürgermeister. Doch Fußball sei ein deutlich niederschwelligeres Angebot als Tennis. Außerdem: „Mir geht es auch darum, ein Angebot von integrierendem Teamsport in Feldhausen zu erhalten.“

SPD: Infrastruktur in Feldhausen erhalten

Auch die SPD in Kirchhellen hat schon Position bezogen zu der geplanten Sportplatzschließung. „Die Infrastruktur in Feldhausen muss erhalten werden“, sagt SPD-Bezirksfraktionschef Willi Stratmann. „Zwei Dinge sind uns wichtig: dass Kinder und Jugendliche in Feldhausen ein Bewegungsangebot behalten und dass dem TSV Feldhausen Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Vereinen angeboten werden.“

Kooperationen mit anderen Vereinen könnten auf praktische Probleme stoßen. „Die Mitglieder der Abteilung Fußball des Vereins sollten einen Wechsel auf die Sportanlagen in Grafenwald oder in Kirchhellen in Erwägung ziehen“, lautet der Vorschlag des Sport-Betriebes. Von Feldhausen aus gibt es aber weder zum Sensenfeld in Grafenwald noch zur Bezirkssportanlage in Kirchhellen eine durchgehende Busverbindung. Darauf weist auch die Initiative Feldhausen hin, die den Widerstand des TSV gegen die Schließung unterstützt: „Die Anlage in Kirchhellen ist vollkommen überlastet und Grafenwald ist zu weit weg“, sagt Bernd Maaßen, selbst Jugendtrainer beim TSV. „Die Busverbindung zum Sportplatz in Grafenwald ist unbefriedigend. Elterntaxis sind klimaschädlich.“

Widerstand gegen Schließung auch in Ebel

Nach dem TSV Feldhausen hat nun auch der VfR Polonia Ebel eine Petition gestartet und will bei einer Bürgerversammlung gegen die Sparpläne mobil machen.

Uwe Dahl, Vorsitzender der Sparte Fußball beim Bottroper Sportbund, kritisiert eine „mangelhafte Kommunikation“ durch den Sport- und Bäderbetrieb scharf und ruft die Verantwortlichen dazu auf, den Vorschlag zur Schließung der drei Bottroper Sportanlagen umgehend von der Tagesordnung zu streichen. AusführlicherBericht im Lokalsport.