Kirchhellen. Ein halbes Jahr nach dem Einzug nehmen auch die Außenanlagen der Kita Horsthofstraße Gestalt an. Jetzt durften die Kinder mit anpacken.
Seit März bespielen die ersten Kinder die neue Kita an der Horsthofstraße. Jetzt können sie auch die Außenanlagen vollständig nutzen. Und mitgestalten: Garten- und Landschaftsbauer Dirk Blanik hat ihnen sogar einen Bagger in den Sandkasten gestellt.
Auch interessant
Der Kirchhellener Betrieb macht seit Jahren mit bei der Aktion „Kleine Landschaftsgärtner in Aktion“, einer Erlebniswoche des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW. Das ist eine sehr langfristig angelegte Nachwuchswerbung, die der Verband aber auch betrachtet als ein Stück Umwelterziehung: „Je mehr bereits die Kleinen über die Natur wissen, umso besser achten sie auch selbst auf ihre Lebensumwelt“, sagt Jan Flintrop, Referent für Nachwuchswerbung.
Lesen Sie hier mehr Geschichten aus Bottrop:
- Lokalsport: Mehr als 60 Bilder von den Tennis-Stadtmeisterschaften
- Kirchhellen: Halloween Horror Fest im Movie Park
- Bundestagswahl: Welche Themen Bottropern mit Handycap wichtig sind.
- Historische Kriminalfälle: Der Fall Norbert G.
Auch Gartenbauer spüren den Fachkräftemangel
„Dann hoffen wir mal, dass die Kids heute Spaß haben und sich in 15 Jahren an uns erinnern“, sagt Blanik. Seit Unternehmen spürt auch den Fachkräftemangel: „Viel Arbeit, wenig Leute“. Wenigstens der Nachwuchs ist beim Betrieb an der Heinrich-Hertz-Straße gesichert: „Wir bekommen zum Glück noch genügend Bewerbungen. Was uns aber dringend fehlt, sind ausgelernte Fachkräfte.“
Landschaftsgärtnerin Fee Kessler ist seit letztem Jahr so eine Fachkraft. Und an der Kita an diesem Tag die meistgefragte Frau: Sie sitzt nämlich im Sandkasten auf dem Bagger und zeigt Luise, wie sie den Bagger rollen lässt und die Schaufel bewegt. Luise ist das Abenteuer Baggerführerin mit sichtbarer Zurückhaltung angegangen. Doch am Ende der drei Minuten auf dem Führersitz strahlt sie über das Lob der Baggerführerin - und darüber, dass sie zum Abschluss mal auf die Hupe drücken darf, während die nächsten Kinder schon Schlange stehen.
Am Ende bekommen Kinder den Baggerführerschein
Dirk Blanik hat inzwischen einen günstigen Winkel für die Handykamera gefunden, damit auf jedem Bild auch das Namensschild gut zu sehen ist. Von möglichst jedem Kind auf dem Bagger sendet er ein Foto ins Büro. Auf dass er am Ende des Vormittages jedem Teilnehmer einen Baggerführerschein mit Foto in die Hand drücken kann.
Das Team um Kitaleiterin Petra Stenkamp schleust die Kinder durch die verschiedenen Stationen und achtet darauf, dass die Gruppen sich nicht mischen. Das ist nicht einfach, wenn gerade soviel passiert wie an diesem Vormittag auf dem Kita-Außengelände - und wenn nebenan der wirklich große Bagger arbeitet an den vier Reihenhäusern, die die städtische Wohnungsbautochter GBB gerade auf dem Nachbargrundstück errichtet.
Kräutergarten entsteht hinter dem Haus
Baggerfahren ist natürlich der Hit an diesem Vormittag und für Blanik in 15 Jahren hoffentlich auch nachhaltig. Deutlich früher nützlich und sichtbar sein werden die Folgen des Tuns von Louis, Jule und Henry. Die setzen nämlich im Vorgarten neben die vorhandenen Pflanzen Blumenzwiebeln. Unter anderem Tulpen hat Blanik mitgebracht und Lauch, der bis zu 1,70 Meter hoch wächst und farbenprächtig blühen soll. Im Garten hintern Haus sind schon viele essbare Kräuter gesetzt, andere warten noch in Töpfen. Drei Azubis des Betriebs wuchten derweil einen Amberbaum in die Höhe, eine Spende vom Bottroper Pflanzenhof. Die Krone soll für reichlich Schatten sorgen. Und die Blätter riechen gut, wenn man sie zerreibt.
Die neue Kita an der Horsthofstraße
Mit 53 Kindern ist die neue Kita an der Horsthofstraße im März noch unter starken Corona-Beschränkungen an den Start gegangen; einige der 97 Familien, die einen Betreuungsvertrag abgeschlossen haben, hatten ihre Kinder damals noch daheim betreut.
In fünf Gruppen werden in der evangelischen Kita um die 100 Kinder betreut. Der Essener Energieversorger Steag testet in dem Gebäude gemeinsam mit der Hochschule Ruhr West (HRW) eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die im Winter heizen und im Sommer kühlen soll.