Kirchhellen/Dorsten. Das Bürgerforum Gahlen rechnet vor: Seit August haben Wölfe im Wolfsgebiet Schermbeck 13 Schafe gerissen. Zuletzt zwei Schafe in Dorsten-Östrich.
Wölfin Gloria und ihr Rüde werden wieder verstärkt Jagd auf Nutztiere machen, wenn ihr Welpe auch Fleisch fressen kann. Diese Vermutung des Naturschutzbunds (Nabu) scheint sich zu bestätigen. In der Nacht zum Samstag wurden auf einer Wiese in Dorsten-Östrich erneut zwei Schafe gerissen. Damit haben, vermutet das Bürgerforum Gahlen, Gloria und ihr Rudel seit August 13 Schafe gerissen.
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Die letzten Nutztierrisse in Kirchhellen hatte es in der Nacht zum 6. September in Kirchhellen gegeben. Dort waren auf eine Weide in Holthausen vier Schafe gerissen und ein weiteres verletzt worden. Die Untersuchung auf DNA steht noch aus. Die Risse fanden statt auf einer Wiese, die nach Angaben des Bürgerforums Gahlen unmittelbar an ein Zweifamilienhaus grenzt. Direkt daneben standen Pferde und auf der anderen Seite Rinder.
Die Schafsweide sei gesichert gewesen mit einem 1,20 Meter hohen Maschendrahtzaun. Bis zu 25 Kilo Fleisch sollen die Wölfe nach Schätzung des Bürgerforums erbeutet haben. Auch in Östrich soll ein Schaf nach Angaben von „Schermbeck Online“ „beinahe komplett abgefressen“ gewesen sein.
Genetisch nachgewiesen: Wölfin Gloria hat eine Tochter
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Dass Glorias Rudel Zuwachs von mindestens einer Tochter bekommen hat, steht fest seit dem 27. Juni. An diesem Tag haben Spaziergänger bei Hünxe einen Welpe entdeckt, den sie für einen jungen Schäferhund gehalten haben. Sie nahmen den verletzten und verdreckten Welpen mit nach Hause. Unter der Dusche haben sie ihn mit Shampoo gesäubert. Ein Tierarzt stellte später fest: Das ist kein Hund, sondern ein Wolfswelpe. Eine DNA-Analyse ergab nach Angaben des Landesumweltamtes: „Es handelte sich zweifelsfrei um einen Welpen des territorialen Wolfspaares mit der Kennung GW2307f“
Der Nabu hat nach mehr als fünf Monaten ohne Nutztierrisse mit einer Zunahme der Risse gerechnet, wenn Glorias Welpe größer wird. Spätestens drei Monate nach der Geburt müsse die Wölfin verstärkt auf die Jagd gehen, sagt Rolf Fricke vom Bottroper Naturschutzbund Nabu: „Die Welpen können selbst noch nicht richtig jagen, müssen aber gefüttert werden.“