Bottrop. Endlich wieder Theater: Bis zum 16. September sind große und kleine Besucher bei den Aufführungen der Bottroper Figurentheatertage willkommen.
Die langersehnten 16. Figurentheatertage sind am Wochenende endlich in Bottrop gestartet. Nachdem coronabedingt lange um die Veranstaltung gebangt wurde, war die Freude über den Start am Wochenende umso größer. Und die hält auch noch an, denn die Theatertage gehen noch bis zum 16. September.
Den Auftakt machte am Samstag das Mikrodrama „Komplettschaden“ in der Fußgängerzone am Schwarzmarkt. Zwischen 10.30 und 13 Uhr war die Innenstadt fest in Puppenhänden. In einem vierminütigen Stück wurden die Zuschauer in den Innenraum eines hustenden Automotors entführt – und konnten selbst tatkräftig helfen, das Auto wieder zum Fahren zu bringen.
Bottroper Figurentheatertage sprechen alle Altersgruppen an
Das kam bei den Passanten richtig gut an. Doch auch die Organisatoren sind mehr als zufrieden, und blicken voller Zuversicht auf die kommenden Theatertage. „Ich hoffe, dass viele Leute Spaß haben und sich nach der langen Pause endlich wieder an der Kultur erfreuen können“, so Maja Brüggemeier vom bewährten künstlerischen Leitungsteam.
Und das sollte bei einem so vielfältigen Angebot auch durchaus machbar sein. „Es ist für jeden etwas dabei. Alle Altersgruppen werden angesprochen“, erklärt sie weiter. „Wir haben etwa 27 Aufführungen“, bestätigt auch Werner Bartelt-Brüggemeier, der mit Maja Brüggemeier als „Figurentheater Sonstwo“ selbst lange Jahre auf Puppenbühnen aktiv war. Viele der Angebote finden traditionell direkt in Schulen, Kindergärten und Senioreneinrichtungen statt.
Figurentheatertage bieten in Bottrop auch Stücke für Erwachsene
Am Dienstag gehen die öffentlichen Figurentheatertage bereits in die nächste Runde. Mit „Fifty Shades of Gretel“ wird den Erwachsenen eine rasante Backstage-Komödie geboten. Hierbei prallt ein altbekanntes Märchen auf einen neumodischen Bestseller. Los geht es um 19.30 Uhr im Kammerkonzertsaal.
Donnerstag können sich Theaterfans dann um die selbe Uhrzeit auf „Planet Erden“ freuen, einer umgewandelten Version von „Der Garten Eden“, in der der Teufel in Schwierigkeiten steckt und die Menschen drauf und dran sind, die Erde zu vernichten.
Doch das ist längst nicht alles: Schneewittchen und die sieben Zwerge treiben am Samstag, 11. September, während der langen Figurentheater-Nacht ihr Unwesen. Gefolgt von dem Stück „Bitte Puppenauflauf“. Auch auf den Klassiker „Der Untergang des Hauses Usher“ muss dieses Jahr niemand verzichten. Das Stück beginnt am Dienstag, 14. September, um 19.30 Uhr und ist die vorletzte öffentliche Veranstaltung.
Bottroper Kulturamt will junge Figurentheater-Fans gewinnen
Für die kleinen Theaterfreunde gibt es ebenfalls noch Vorstellungen. Und die liegen vor allem Frank Offert vom Kulturamt am Herzen. „Ich möchte gerne an die Kleinen herantreten und junge Zuschauer erreichen. Es wäre schön, wenn wir noch mehr Kinder fürs Theaterspiel begeistern können“, erklärt Offert. Und das hat auch einen Grund: „Puppentheater faszinieren Kinder. Sie sind interessiert und gucken gespannt zu. Wir möchten erreichen, dass dieser Funke auch in Zukunft weiter bei ihnen überspringt.“
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Am kommenden Samstag, 11. September, kommt deshalb die drachenähnliche Figur Drako in die Innenstadt. Dabei versucht er eifrig, seinen Zoowärter loszuwerden und ein neues Zuhause für sich zu finden. Auch die abenteuerlustige Prinzessin Lora möchte die Welt außerhalb ihrer Schlossmauern erkunden und nimmt dafür am Sonntag, 12. September, den langen Weg nach Bottrop auf sich. Präsentiert wird sie um 11 Uhr im Stück „Bei Vollmond spricht man nicht.“
Den Abschluss der 16. Figurentheatertage machen Kapitän Knitterbart und seine Bande im gleichnamigen Stück nächsten Donnerstag, 16. September, um 15 Uhr im Kammerkonzertsaal.
Figurentheater-Team erwartet aufgrund von Corona weniger Besucher
Aufgrund von Corona erwartet das Team in diesem Jahr insgesamt weniger Besucher als sonst. Doch Frank Offert ist optimistisch und froh, dass die Figurentheatertage überhaupt stattfinden dürfen. „Mein Herzblut hängt ja daran, das zu veranstalten. Wenn da ein Schlussstrich drunter gezogen worden wäre und die Theatertage nicht hätten stattfinden können, wäre es sehr schmerzlich gewesen.“ Trotzdem hat die Gesundheit Priorität Nummer eins. Da sind sich alle einig.
„Wir wollen sichergehen, dass sich alle wohl und sicher fühlen“, so Maja Brüggemeier. Deshalb gilt auch bei den Vorstellungen die 3G-Regel.
Für die Schul- und Kindergartenkinder, die Aufführungen in Einrichtungen vor Ort erleben, wurde ebenfalls eine Lösung gefunden, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten. „Dieses Jahr sind viele Veranstaltungen für Kinder geschlossene Aufführungen, damit sie nicht untereinander gemischt werden.“