Bottrop. Bei den 16. Figurentheatertagen stehen zwischen dem 4. und 16. September 24 Produktionen auf dem Programm. Der Vorverkauf beginn am 12. August.
Bottrop ist im September wieder fest in Puppenhand. Wenn Corona nicht noch im letzten Moment einen Strich durch die ebenso ambitioniert wie mühevoll durchgeplante 16. Festivalausgabe macht. 24 Produktionen haben Maja Brüggemeier und Werner Bartelt-Brüggemeier vom Bottroper Figurentheater Sonstwo als künstlerische Leiter mit dem Kulturamt ausgewählt. Zehn davon sind öffentlich Veranstaltungen für alle Altersgruppen, entweder Open-Air in der Fußgängerzone oder im Kammerkonzertsaal.
Nur die Hälfte der Plätze darf besetzt werden
„Dort gilt natürlich weiter, wenn auch leicht modifiziert, die Corona-Bestuhlung, die wir bereits im vergangenen Jahr entwickelt haben“, sagt Frank Offert, stellvertretender Leiter des Kulturamts. Einschließlich der Empore stünden dann rund 100 statt der üblichen 200 Plätze zu Verfügung. Und: Das kommende Festival wird im Vergleich zur Ausgabe im Jahr des Stadtjubiläums 2019 etwas kleiner ausfallen, „Normalmaß eben“, wie Frank Offert sagt
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Dass Figurentheater durchaus großes Abendtheater für Erwachsene sein kann, wissen die Fans. Für die eingefleischten Besucherinnen und Besucher - aber natürlich nicht nur für die - haben sich wieder zum Beispiel wieder das Figurentheater Marc Schnittger oder die Bühne Cipolla aus Bremen angesagt. Schnittger zeigt in der ihm eigenen Kombination aus Schauspiel und Figurentheater nun „Planet Eden“ (9. September), eine Groteske, bei der er sich auf das pralle Gemälde „Der Garten Eden“ des spätmittelalterlichen Malers Hieronymus Bosch bezieht.
Edgar Allan Poe: Der Untergang des Hauses Usher
Auch die Bühne Cipolla - Metropol GbR aus Bremen kehrt in den Kammerkonzertsaal zurück. Nach dem Erfolg der Kleist-Adaption Michael Kohlhaas steht nun ein Schauerklassiker auf dem Programm: Edgar Allan Poe’s „Der Untergang des Hauses Usher“ (14. September). Spieler Sebastian Kautz und Musiker Gero John nähern sich der Geschichte des untergehenden degenerierten Adelsgeschlechts derer von Usher mit ihrer verbindung von Figuren- und Maskenspiel, dem seufzenden Cello und elektronischer Musik.
Das Theater Anna Rampe aus Berlin ist gleich mit zwei Produktionen vertreten. „Einmal Schneewittchen, bitte“ ist eher hintergründig und für ab 16-Jährige als Teil der Langen Theaternacht am 11. September zu sehen. Am Morgen danach zeigen die Berliner dann noch eine aufregende Reise durch die Märchenwelt für Kinder ab vier Jahren. „Bei Vollmond spricht man nicht“, die Geschichte einer kleinen Prinzessin, deren königlicher Vater viel zu beschäftigt ist, als das er weiß, was seine Tochter wirklich braucht.
Kasper und Gretel im Beziehungsstress - für Erwachsene
Wiederum eher eine Erwachsenproduktion ist „Fifty Shades of Gretel“ vom Theater Blaues Haus aus Krefeld. Als die alten Kasper-, Seppl- und Gretelgeschichten nicht mehr funktionieren, denkt sich das Trio - mit der inzwischen dementen Großmutter - eine neue reißerische Kasperlegeschichte aus, auch, um das eigene Liebesleben wieder zu aktivieren.
Generationenübergreifende Aufführungen
14 Inszenierungen gibt es übrigens für Kindergärten, Schulen und zum Teil in Kombination mit Bottroper Seniorenheimen. „Ein gegenrationenübegreifender Ansatz, der bei den letzten Figurentheatertagen sehr gut funktionierte, auf beiden Seiten übrigens“, sagt Frank Offert.
Info und Karten
Der Vorverkauf an der neuen Theaterkasse im Kulturzentrum, Böckenhofstraße 12a, 46236 Bottrop, beginnt am 12, August. Telefonisch können Karten ab 13. August bestellt werden. Es gibt auch mehrere Kombiticketversionen. 02041-70 33 08. Mail: theaterkasse@bottrop.de.