Bottrop. Sollen meine Kinder gegen Corona geimpft werden? Eine Bottroperin erklärt, warum sie zunächst zögerte – und sich dann doch pro Impfung entschied.

Die Infektionszahlen unter den Schülerinnen und Schülern sind seit Ferienende gestiegen, auch in Bottrop. Drängender wird da die Frage für Familien: Sollen die Kinder gegen Corona geimpft werden? Eine Entscheidung zwischen dem klaren „selbstverständlich sofort“ und dem kategorischen „niemals“ zu treffen ist für viele nicht ganz leicht. Wie für Angelika Stratmann (45). Sie erklärt, warum Ihre Jungs (gerade 12 und 14 Jahre alt) nach erstem Zögern jetzt doch die Immunisierung bekommen sollen.

Guten Tag, Frau Stratmann. Sind Sie selbst schon gegen Corona geimpft?

Ja, ich habe meine zweite Impfung bereits Anfang Juli erhalten.

Was ließ Sie zögern, auch Ihre Söhne sofort impfen zu lassen, als das möglich war? Zumindest der Ältere hätte die Spritze mit dem Vakzin schon vor einem Monat bekommen können.

Die Stiko hat ja erst vor kurzem die Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige herausgegeben. Zudem ist ja bei Kindern bzw. Teenagern kaum mit einem schwerem Verlauf zu rechnen. Ich habe mich zusätzlich von Leuten aus meinem Umfeld verunsichern lassen, sodass ich mir dachte: Was ich in meinen Körper spritzen lasse ist meine Entscheidung, aber für meine Kindern trage ich die Verantwortung und möchte ihnen nicht schaden.

Fühlten Sie sich eher verunsichert – oder gut aufgeklärt?

Ich bin immer noch eher verunsichert. Auch wenn ich die Impfung ohne große Nebenwirkungen überstanden habe.

Sie sagen, sie hätten gerne noch länger mit der Impfung Ihrer Kinder gewartet. Dennoch haben Sie für Ihre Söhne jetzt beim Kinderarzt einen Impftermin im September ausgemacht. Was hat den Ausschlag für diese Entscheidung pro Impfung gegeben?

Ausschlaggebend war für mich der ausdrückliche Wunsch meiner Kinder. Ich habe das Thema beim Abendbrot angesprochen, ob die beiden geimpft werden möchten. Und mein jüngerer Sohn sagte sofort: „Wenn ich 12 bin möchte ich auf jeden Fall geimpft werden!“ Und der Große sagte: „Also wenn der Jordi sich impfen lässt, mache ich das auch.“ Ich war danach bei unserem Kinderarzt und habe mich beraten lassen und erfragt, wie die Mediziner zu der Impfung stehen. Nachdem mir die Impfung auch dort ausdrücklich empfohlen wurde, habe ich direkt einen Termin vereinbart.

nig