Bottrop-Kirchhellen. Nicht nur der Verkehr ist ein Dauerthema bei Anwohnern. Initiative Feldhausen will ein Gesamtkonzept entwickeln. Was der Workshop gebracht hat.
Die Initiative Feldhausen lässt nicht locker. Hartnäckigkeit und Ausdauer kann man ihr wahrlich nicht absprechen. Die nächste Aktion: ein Workshop. Sprecher Bernd Maaßen zeigt sich „zufrieden“ mit der Veranstaltung und zieht ein „positives Fazit“.
Ins Pfarrheim am Vikars Kamp kommt am Mittwochabend nur hinein, wer einen negativen Test vorweisen kann oder geimpft oder genesen ist. Maximal 60 Personen dürfen sich dort gleichzeitig unter Maskenpflicht aufhalten. Circa 50, jüngere wie ältere Anwohnerinnen und Anwohner, sind der Einladung gefolgt. Es geht an dem Abend um ein Gesamtkonzept für die Zukunft von Feldhausen, das machen Bernd Maaßen und Georg Hönes von der Initiative deutlich. Beide machen keinen Hehl daraus, dass ihre Initiative bisher eher stiefmütterlich, freundlich ausgedrückt, von der Politik behandelt worden sei.
Kita-Notstand in Feldhausen wird abgelehnt
Ortsteilentwicklung sei aus Sicht von Hönes ein Miteinander aus Verwaltung, Politik und Bürgern. Letztere werden laut Initiative „viel zu oft übergangen“. Diese bittere Erfahrung musste sie im März dieses Jahres machen. Die Initiative hatte vor der Sitzung des Jugendhilfeausschusses in der Dieter-Renz-Halle eine Mahnwache abgehalten. Mit Plakaten, Handzetteln und Schildern („Stadt Bottrop lässt Familien im Regen stehen“, „Unser Kindergarten ist voll“) forderten sie einen „Kita-Notstand in Kirchhellen“.
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Ohne Erfolg. „Der Kita-Notstand ist mit Pauken und Trompeten abgeschmettert worden“, erinnert sich Hönes. Teilnehmer der Mahnwache berichteten ihm, dass Ausschussmitglieder den Protestlern oft nicht einmal eines Blickes würdigten. Nur wenige hätten das Gespräch gesucht. „Aber das war nicht die Mehrheit“, so der Feldhausener.
Initiative Feldhausen sucht Gespräch mit der Politik
Umso mehr freut sich die Initiative, dass die Politik sich annähert. Willi Stratmann (SPD) habe sich laut deren Sprecher telefonisch gemeldet. „Und wir hatten auch ein Gespräch mit der CDU aus Kirchhellen“, sagt Hönes. Ein Termin mit Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU) steht noch aus. Vertreter von ÖDP und Grüne haben, so Maaßen, den Workshop besucht. Das reicht aus Sicht der Initiative aber beileibe nicht. Man will den Austausch noch intensivieren. Maaßen: „Wir haben immer gesagt, wir wollen ins Gespräch kommen. Nur so kann man Probleme lösen.“
Und was den Feldhausenern unter den Nägeln brennt, wird deutlich beim Blick auf die Schlagwörter, die die Workshop-Teilnehmer hinterlassen haben. „Ich möchte in Feldhausen Brötchen kaufen können“, steht auf einem der Zettel. Jemand anderes wünscht sich einen „Tante-Emma-Laden für den täglichen Bedarf“.
Verkehr bleibt ein Ärgernis in Feldhausen
„Gefühlt wird ein Neubaugebiet nach dem anderen erschlossen“, findet Maaßen. Aus Sicht der Initiative muss ein vernünftiges Zusammenleben und eine Infrastruktur aus Naherholung und ärztlicher Versorgung ermöglicht werden, sodass sich die Leute wohl fühlen. Dazu zählt auch das Dauerthema „Verkehr“. Teilnehmer des Workshops vermissen nach wie vor ein Verkehrskonzept bei den Besucheranstürmen am Movie Park und an Schloß Beck.