Bottrop/Oberhausen. Weil er das Freizeithaus schließen muss, sagte der Revierpark reihenweise Vereinen in Bottrop und Oberhausen ab, macht aber Mut auf eine Öffnung.
Das Freizeithaus des Revierparks Vonderort bleibt vorerst geschlossen. Vereine und Gruppen machen sich daher Sorgen, was aus ihren Kursen und Treffen wird. Auch etliche Veranstalter, für die das Freizeithaus an der Oberhausener Straße bisher eine feste Anlaufstelle war, müssen sich nach Alternativen umsehen. Denn die Behörden lassen eine Öffnung der Freizeitstätte aus Sicherheitsgründen erst einmal nicht zu. Revierparkleiter Franz Dümenil kümmert sich aber darum, dass zumindest kleinere Gruppen bald wieder ins Freizeithaus dürfen. In der nächsten Woche wird er dazu weitere Gespräche führen.
Das Freizeithaus befindet sich in einer ähnlichen Situation wie die Sauna des Revierparks. Die elektrische Einrichtung, die Lüftung oder die Brandschutzvorkehrungen sind alt, müssen saniert werden und genügen teils nicht mehr heutigen Anforderungen. „Die Behörden haben wenig Spielraum, wenn solche Anlagen nicht mehr die Norm erfüllen“, erklärt der Betriebsleiter, der mit seinem Team an Lösungen arbeitet.
Dabei schweben über allem die Neubaupläne des Revierparks Vonderort, der ja auch ein neues Freizeithaus bekommen soll. „Sie investieren aber nicht 200.000 Euro in ein Haus, das demnächst sowieso abgerissen werden soll“, macht Franz Dümenil die problematische Lage klar.
Wichtige Reha-Sportkurse drohen im Revierpark Vonderort auszufallen
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Für den Reha-Sportverein Rhein-Ruhr ist die vertrackte Situation inzwischen Anlass für einen Hilferuf. Der Verein ist seit 2009 Stammgast im Freizeithaus. Insgesamt 22 seiner Gruppen nutzen die Räume, um Rehasport für orthopädisch Erkrankte, Sturzprophylaxe-Gruppen und Lungensportgruppen zu betreiben. „Nach dem nun seit November 2020 andauernden Lockdown hofften wir, nach den Sommerferien wieder mit den Sportgruppen beginnen zu können, was nun leider nicht funktionieren wird“, bedauert Vorsitzende Britta Dygryn.
Der Reha-Sportverein ist mit dem Problem selbstverständlich nicht allein. Revierparkleiter Dümenil sagte auch einer ganzen Reihe weiterer Vereine und Gruppen ab. Darunter sind etwa die Kita Quellenbusch, Adler Bottrop, die Rheumaliga, der Kneipp-Verein oder das Sportbildungswerk. Notlösungen wie Sporttreffen im Freien kommen für die meisten spätestens im Herbst nicht mehr in Frage. So meint Rehasport-Vorsitzende Britta Dygryn: „Wir haben einige Gruppen draußen im Park angeboten, was aber für die bevorstehenden Jahreszeiten keine dauerhafte Lösung ist.“
Unheilbar Kranke bleiben wegen Freizeithaus-Schließung auf der Strecke
Raumnot droht
Der Rehasportverein Rhein-Ruhr ist außer in Bottrop und Oberhausen auch am Niederrhein und in Recklinghausen aktiv. Seine Kurse finden möglichst an den Wohnorten der Teilnehmer statt. Für Reh-Sportler aus Bottrop und Oberhausen war das Freizeithaus des Revierparks Vonderort daher eine gute Adresse.Vorsitzende Britta Dygryn hofft, dass Vereine oder Immobilienbesitzer aus beiden Städten ihrem Verein aus der drohenden Raumnot helfen können. Kontakt: RehaSport Rhein-Ruhr e.V., Mühlenstraße 29, 45659 Recklinghausen, Telefon: 02361/9502623, E-Mail: info@rehasport-rhein-ruhr.de
Das sei für Kursteilnehmer mit Rollatoren oder Sauerstoffgeräten ohnehin so gut wie unmöglich. „Gerade diese Patienten sind in den letzten Monaten erheblich auf der Strecke geblieben, da deren Erkrankungen zum größten Teil chronisch und unheilbar sind“, macht Britta Dygryn im Rückblick auf die Corona-Pausen deutlich. Eine regelmäßige sportliche Betätigung unter fachlicher Anleitung sei für solche Patienten aber unbedingt nötig, um den Verlauf ihrer Krankheiten zu verlangsamen.
Die Vereinsvorsitzende hofft daher, dass ihr vielleicht andere Vereine aus Bottrop und Oberhausen helfen können. „Vielleicht braucht ja ein Verein oder Veranstalter seinen Saal oder seine Halle nicht ständig und hat an manchen Tage an Vormittagen oder abends freie Kapazitäten. Es wäre toll, wenn sie sich dann bei uns melden“, sagt Britta Dygryn.
Denn sonst wisse der Verein nicht, wohin mit seinen Gruppen, in denen viele Teilnehmer aus Bottrop und Oberhausen sich nicht nur ortsnah gesund halten, sondern auch soziale Kontakte pflegen. „Auch wenn es im Revierpark eventuell eine Interims-Lösung geben wird, so dauert es bestimmt noch einige Monate, bis wir wieder in die Halle dort können“, befürchtet sie.
Revierpark-Leiter macht Vereinen Hoffnung auf baldige Wiedereröffnung
Revierparkleiter Franz Dümenil hofft allerdings, dass gerade die Sportgruppen bald wieder ins Freizeithaus kommen dürfen. „Das wird dann eine Frage der Teilnehmerzahl sein. Möglicherweise wird es da Einschränkungen geben“, erklärte er. Schließlich hätten Fachleute die Elektro-Einrichtung oder die Lüftung inzwischen begutachtet. Auch Brandschutzfragen werden geklärt.
„Einen Öffnungstermin kann ich aber noch nicht nennen“, sagte der Betriebsleiter. Genaueres erfahre er in den in Kürze anstehenden Gesprächen mit Behördenvertretern. Nur so viel könne er jetzt schon sagen: Größere Publikumsveranstaltungen seien im Freizeithaus vorerst so gut wie ausgeschlossen.