Bottrop/Oberhausen. Solebad und Sauna im Revierpark Vonderort werden saniert. Vorschriften verhindern auch die Öffnung der Sauna. Das stößt in Bottrop auf Kritik.
Die Sauna im Revierpark Vonderort bleibt für die nächsten Monate geschlossen. Aktuelle Sicherheitsauflagen der Behörden lassen eine Öffnung der in die Jahre gekommenen Einrichtung bis auf weiteres nicht zu, heißt es. Die nötige Modernisierung braucht Zeit und kostet voraussichtlich fünfstellige Beträge. Revierpark-Betriebsleiter Franz Dümenil rechnet frühestens im Spätherbst mit einer Wiedereröffnung. Ob die Revierparksauna somit in diesem Jahr überhaupt wieder in Betrieb gehen kann, steht wegen einer Reihe weiterer Unwägbarkeiten allerdings in Frage. Das aber ärgert viele treue Saunabesucher des Revierparks.
„Warum konnte nicht früher alles getan werden, um bis zum Zeitpunkt der Wiedereröffnungsmöglichkeit alles fertigzustellen?“, fragt zum Beispiel der Bottroper Saunabesucher Wolfgang Meier. Ihn erstaunt, dass „die Sauna ausgerechnet dann reparaturbedürftig wurde, als nach acht Monaten der Lockdown endete“. Der Bottroper nimmt für sich in Anspruch, im Namen vieler regelmäßiger Saunanutzer zu sprechen.
Saunafreunde in Bottrop ärgern sich über die Schließung
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Ihm sei auf seine Fragen hin mitgeteilt worden, dass der Revierpark einen Wiedereröffnungstermin im September oder Oktober prüfe. Das heißt aber keineswegs, dass die Sauna dann auf jeden Fall auch tatsächlich wieder öffnen wird. Für den Bottroper ist das aber ein Anzeichen dafür, dass der Revierpark wegen der Kosten und wegen Personalmangels kein großes Interesse daran habe, die Sauna möglichst schnell wieder zu öffnen.
Betriebsleiter Franz Dümenil signalisiert Verständnis für die Enttäuschung der Saunagänger. Allerdings liege selbstverständlich auch dem Revierpark sehr viel an einer gut funktionierenden Sauna. „Wir selbst haben ja eine wirtschaftlichen Schaden durch die Schließung“, macht er klar. So habe der Revierpark Vonderort vor den durch die Corona-Krise erzwungenen Pausen und den Schadensfällen um die 160.000 Besucher und Besucher im Solebad und der Sauna gezählt, umreißt er die finanziellen Dimensionen.
Revierpark entschied sich für vorzeitige Erneuerung der Sauna
„Die Sache ist komplex“, erläutert der Betriebsleiter. Schließlich müsse auch das Solebad des Revierparks aufwendig modernisiert werden, nachdem es vor zwei Jahren wegen eines Defektes leer gelaufen war und auch an den Wänden massive Schäden auftraten. Zunächst stand das Solebad in Vonderort daher generell vor der Existenzfrage, doch wegen des enormen Interesses aus der Bevölkerung sei schließlich doch die Entscheidung für eine Neueröffnung gefallen. Auch die Sauna sollte demnach parallel zur Sanierung des Solebades erneuert werden.
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„Wir haben uns aber auch im Interesse unserer Besucher für eine Interimslösung entschieden“, sagte Franz Dümenil. Weil für die Sanierung der Solebecken wegen der hohen Kosten von mehreren Millionen Euro erst auch Fördergelder eingeworben werden müssen, werde der Revierpark dafür mehr Zeit brauchen. Die Sauna werde daher in einem Zwischenschritt erneuert. „Die Sauna ist aber alt, sie entspricht nicht mehr den heutigen Sicherheitsbestimmungen. Auch andere Behördenauflagen lassen eine Öffnung derzeit nicht zu“, erläutert der Betriebsleiter.
Corona-Krise macht Anschaffungen und Auftragsvergabe schwieriger
Management unter einem Dach
Der Revierpark Vonderort steckte wegen der Folgen der Corona-Krise in ziemlichen finanziellen Schwierigkeiten. Wegen der Finanzklemme stieg der zusätzliche Zuschuss Bottrops für den Freizeitpark zwischenzeitlich auf 223.000 Euro.Die meisten Revierparks werden unter dem Dach der Freizeitgesellschaft (FMR) gemanagt. Die Stadt ist mit einem Anteil von 20 Prozent am Revierpark Vonderort beteiligt und die kleinste der drei Revierpark-Gesellschafterinnen. Außerdem sind die Stadt Oberhausen und der Regionalverband Ruhr daran beteiligt.
Dabei gehe es zum Beispiel um die elektrischen Anlagen, um die Lüftung oder um Brandmelde-Anlagen, erklärt er. Letztere sei außerdem noch mit der Brandmeldeanlage des Freizeithauses auf der anderen Straßenseite gekoppelt, was eine Modernisierung komplizierter mache. Allein für die Sanierung der Sauna müsse der Revierpark fünfstellige Beträge aufbringen. Diese Ausgaben müssten die politischen Gremien des Revierparks und der beteiligten Städte zuvor auch gutheißen.
„Vieles geht aber nicht so schnell wie auch wir uns das wünschen“, betont Franz Dümenil. Gerade wegen der Corona-Krise sei es nicht einfach, Architekturbüros und Fachbetriebe zu finden, die die Arbeiten ausführen. Lieferengpässe in der Baubranche seien allen bekannt. „Die Arbeiten laufen aber, sowohl die Planungen für den Komplettumbau des Revierparks als auch für die Zwischenlösung mit der Sauna“, versichert der Betriebsleiter. Dümenil: „Wir sind ganz aktiv bei der Sache“.