Kirchhellen. Die neuen Gewerbegebiete im Pinntal und an der Brandenheide in Bottrop-Kirchhellen sind bereits komplett ausgebucht. Die Dekra baut schon.

Die beiden neuen Gewerbegebiete Im Pinntal und an der Brandenheide sind komplett ausgebucht. Das meldet Sabine Wißmann, die Chefin der Wirtschaftsförderung. Für sie ist das eine gute und eine schlechte Nachricht zugleich: „Wenn jetzt jemand nach Kirchhellen kommen oder sich dort erweitern will, können wir ihm keine Flächen mehr anbieten.“

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Deshalb hoffen die Wirtschaftsförderer, dass die vom Fachbereich Grün aufgegebene Friedhofsfläche an der Schulstraße von der Politik als Erweiterung des Gewerbegebietes „Westlich Gartenstraße“ ausgewiesen wird. Die rund 10.000 Quadratmeter dort ließen sich gut direkt aus dem benachbarten Gewerbegebiet sowie aus der Schulstraße anbinden, und an Interessenten sei kein Mangel, sagt Sabine Wißmann. „Auf unsere Ausschreibung der frei gewordenen Flächen Im Pinntal ist eine Menge an Bewerbungen gekommen.“

Dekra baut neue Prüfanlage

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In der Politik hat die Wirtschaftsförderung allerdings bisher wenig Verbündete für einen Vorstoß, die Fläche als Gewerbegebiet auszuweisen. Die SPD Kirchhellen fordert, auf dieser Fläche günstigen Wohnraum zu schaffen. CDU-Chef Rainer Hürter hatte diese Forderung gekontert, man solle diese Fläche doch einfach mal grün lassen.

Das Autohaus Bellendorf hat seinen Erweiterungsbau im Gewerbegebiet Pinntal bereits im vergangenen Jahr gebaut.
Das Autohaus Bellendorf hat seinen Erweiterungsbau im Gewerbegebiet Pinntal bereits im vergangenen Jahr gebaut. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Carsten Debler jedenfalls ist froh, dass die Dekra nach Jahren vergeblicher Ansiedlungsversuche in Kirchhellen endlich zum Zuge gekommen ist. Der Leiter der Niederlassung Essen sagt über die Standortsuche in Kirchhellen: „Das war gar nicht so einfach.“ Jetzt hat der Fahrzeugdienstleister sich durchgesetzt in der Ausschreibung für eine Ansiedlung im Gewerbegebiet Im Pinntal. Günstig konnte sich die Dekra in Kirchhellen nicht einkaufen: Das Mindestgebot bei der Ausschreibung hatte bei 120 Euro pro Quadratmeter gelegen.

Baukosten: 950.000 Euro

Jetzt haben die Bauarbeiten für den neuen Dekra-Standort begonnen. Bis zum Jahresende soll das erste Gebäude im neuen Gewerbegebiet entstehen; Das Autohaus Bellendorf nebenan hatte ja bereits vor der Ausschreibung der Flächen auf 4000 Quadratmetern neu bauen dürfen, weil der Autohändler von seinem Vertragspartner unter starken Zeitdruck gesetzt worden war.

Bis zum Jahresende soll der Neubau der Dekra auf der 1500 Quadratmeter großen Fläche am Westrand des neuen Gewerbegebietes fertig sein. Neben einem zweistöckigen Bürogebäude entsteht eine zweizügige Prüfanlage für Pkw und Nutzfahrzeuge. Bei den Pkw-Prüfungen setzt Debler auf die strategische Nachbarschaft zu Bellendorf. Bei den Nutzfahrzeugen hat Debler auch die Kirchhellener Landwirte als Kunden im Auge: „Mit dem Schlepper fährt man nicht gerne 20 Kilometer bis zur nächsten Prüfanlage.“

Auch Brandenheide ist ausgebucht

Auch die Gewerbeflächen im neuen Gewerbegebiet Brandenheide in Grafenwald sind nach Angaben der Wirtschaftsförderung komplett vergeben, wenn auch noch nicht alle Flächen verkauft sind. Flächen in einer Größenordnung ab 5000 Quadratmetern hatte die Wirtschaftsförderung zum Mindestgebot von 70 Euro pro Quadratmeter ausgeschrieben.

Parallel zur Ausschreibung hatte die Stadt mit der Erschließung begonnen. Sie ließ ein Kanalsystem in Trennkanalisation und eine Baustraße im Bereich der bisher unbebauten Fläche bauen. Zur Ableitung des Regenwassers wurde im Bereich der Hegestraße ein neuer Regenwasserkanal zwischen dem Gewerbegebiet und der Boye verlegt.

Rund 950.000 Euro nimmt die Dekra für den neuen Standort in die Hand, sieben Mitarbeiter sollen dort einen neuen Arbeitsplatz finden. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit führt Debler derzeit noch Verhandlungen über Photovoltaik am Gebäude: „Diese Gespräche sind aber noch nicht abgeschlossen.“