Bottrop. Das Instrument wurde mit Hilfe von Stiftungen für das Bottroper Kulturamt erworben. Es wird künftig auch beim Festival Orgel Plus eingesetzt.

Die Kulturkirche beherbergt jetzt ein neues Instrument. Das Harmonium des französischen Instrumentenbauers Debain von 1885 wurde jetzt mit Hilfe der Kulturstiftung der Sparkasse und der Egon-Bremer-Stiftung erworben und befindet sich nun im Besitz des Kulturamtes der Stadt.

Dabei ist das Harmonium aufmerksamen Bottropern nicht mehr gänzlich unbekannt. Bei der letzten - coronabedingt nur digital stattfindenden - Ausgabe des Festivals Orgel Plus, kam das Instrument bereits zum Einsatz. „Damals haben wir das Harmonium noch von der Sammlung Ulrich Averesch aus Bad Krozingen ausgeliehen“, sagt Festivalleiter Gerd-Heinz Stevens. „Aber als wir hörten, dass die Sammlung bald aufgelöst werden soll, haben wir versucht zuzuschlagen und konnten dann mit Hilfe der Stiftungen Nägel mit Köpfen machen.“

Firmengründer war auch Erfinder des Harmoniums

Denn bei den nächsten Festivals, aber auch bei Konzerten in der Kulturkirche, soll das Instrument des Öfteren zum Einsatz kommen. Und da sei ein Erwerb sicher kostengünstiger gewesen, als jedes Mal eine neue Ausleihe zu starten, so Stevens weiter. Die Firma Debain gehörte übrigens zu den führenden ihrer Zunft. „Dort wurde das Harmonium gewissermaßen erfunden“, weiß Gerd Hinz Stevens. Und gerade aus dem 19. Jahrhundert gebe es viele Kompositionen, die für Harmonium geschrieben wurden. Stevens denkt da sicher nicht nur an Rossinis berühmte „Petite messe solonelle“ für Solistenensemble und Harmonium. „Ein stück dass sicherlich auch hier in Bottrop einmal aufgeführt werden könnte, jetzt, da wir ein eigenes gutes Harmonium haben.“

Übergabe findet Sonntag vor dem Konzert statt - Es gibt sogar Musik aus „Harry Potter“

Am Sonntagnachmittag wird es übrigens in der Kulturkirche nicht nur eine Übergabe des kompakten Instruments an die neue Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef geben. Gerd-Heinz Stevens und der frühere Kirchenmusikdirektor der Martinskirche, Gerhard Kemena, geben in Konzert gleich an drei Instrumenten in der Kirche: Orgel, dem Bechstein-Flügel und dem neuen Harmonium. Das Repertoire reicht dabei von Werken der Barockzeit bis ins 20. Jahrhundert, darunter Filmmusik aus „Harry Potter“.

Programmverbindung zu Bottrops Partnerstadt Merseburg

Eine Komposition sei sogar darunter, die eng mit der Entwicklungsgeschichte des Harmoniums verbunden sei, so Stevens. Die stammt von Franz-Xaver Chwatal, dessen Bruder ebenfalls an der Entwicklung dieses etwas kuriosen Instrumentes beteiligt war. Beide wirkten übrigens im 19. Jahrhundert in der heutigen Bottroper Partnerstadt Merseburg.

Das Konzert

Das Konzert am Sonntag, 4. Juli, beginnt um 17 Uhr in der Kulturkirche Heilig Kreuz an der Scharnhölzstraße 37. Der Eintritt ist frei. Spenden für die denkmalgeschützte und privat finanzierte Kirche aber erbeten. Info: kulturkirche-heiligkreuz.de.