Bottrop. Jeder Bottroper hatte die Chance, ein Werk abzugeben. Welche Künstler dabei sind und wann die erste Ausstellung in der neuen Kunsthalle startet.
„Zeig, was du Kunst“ ist die erste Ausstellung in der neuen Kunsthalle B12 im Kulturzentrum August Everding. Der Name ist Programm. Profis, Hobbykünstler und Laien hatten die Gelegenheit, eines ihrer eigenen Werke abzugeben. Kuratorin Katrin Reck nahm allein in der ersten Stunde mehr als 35 Exemplare in Empfang. Weitere folgten.
Ein paar Künstler hatten sich vorher angemeldet, andere kamen während der Annahme spontan vorbei. Zunächst werden die Werke, teils eingehüllt in Schutzfolie oder im Bilderrahmen, sorgfältig gesammelt. Die Wände in der Halle B12 sind noch weiß und jungfräulich. Das wird sich ab nächster Woche ändern. Dann werden die Werke aufgehängt. Platz ist bei Wandhöhen von vier Metern jedenfalls mehr als genügend vorhanden.
Bekannte und unbekannte Künstler stellen aus
Katrin Reck wirft einen Blick auf die großen und kleinen Formate. „Eine gute Mischung“, sagt sie. Sie sei erfreut darüber, dass so viele Werke zusammengekommen sind. Teilnehmen durften alle in Bottrop geborenen, ansässigen oder arbeitenden Künstler. „Ich finde es schön, dass auch Künstler dabei sind, die noch nicht bekannt sind“, meint die Kuratorin.
Selbstverständlich ließen sich der örtliche Künstlerbund, die Kunstgemeinschaft und andere namhafte Lokalmatadore nicht zweimal bitten. Unter anderem: „Augen zu und durch“ von Johannes Fundermann, „Landschaft“ von Reinhard Wieczorek oder Kunstwerke und Bilder von Irmelin Sansen, Stefan Wepil, Wilma Reidick, Trudel Zeltinger und Brigitte Wiegmann (Kulturpreisträgerin der Stadt Bottrop von 1999).
Auch Künstlerin Marita Linke möchte eine ihrer Arbeiten zeigen. Der Name lautet: „Behind the visible“ (Hinter dem Sichtbaren). Mithilfe von Ölfarben verwendet sie eine spezielle Technik. Die Farbe auf der Leinwand muss leicht angetrocknet sein, dann wird sie über die vorherige Fläche gezogen. Schicht für Schicht wird daraus ein Kunstwerk. „Damit entsteht die Tiefe im Bild“, sagt Marita Linke.
„Zeig, was du Kunst“ ist am 26. Juni
Dagmar Kaplans Kunstwerk heißt „Zwischen Himmel und Erde“. Ein hellblau-weißer gemalter Untergrund dient auf der Leinwand als Grundfläche für 17 Bilder. Bisher habe sie ihre Arbeiten „im Freundes- und Familienkreis“ gezeigt. „Als „reines Hobby“ und „Momentaufnahmen“ bezeichnet sie die Werke. Eingereicht wurden mehrere Gemälde, Zeichnungen, Collagen und Fotografien. Papier- und Fotoprojekte mussten hinter Glas gerahmt werden. Zu bewundern sind alle Werke am kommenden Samstag, 26. Juni, ab 10 Uhr – 24 Stunden lang.
Beim Einlass erhalten die Besucher ein Kärtchen, mit dem sie abstimmen können. Gesucht wird das beste Kunstwerk. Die Kärtchen landen in einer Wahlurne, anschließend wird ausgezählt. Bei Stimmengleichheit entscheidet eine Fachjury. Der Gewinner des Publikumspreises darf im nächsten Jahr anlässlich einer Einzelausstellung zwei Wochen lang im B12 seine Arbeiten präsentieren.