Bottrop. Auftakt mit neuen Skulpturen von Gereon Krebber. Es folgen Malerei von Helena Biermann sowie Foto und Film von Peter-Maria Schäfer.
Das Scharren mit den Füßen hilft derzeit nicht. Ebensowenig wie fertige Ausstellungskonzepte den Gang der Pandemie irgendwie beeinflussen könnten. Das spürt nicht nur das Josef Albers Museum seit bald einem Jahr. Nur, dass man im Stadtgarten wegen der Bauarbeiten zur Erweiterung des Hauses ohnehin ein reduzierteres Programm präsentiert hätte.
Kunst-Taufe mit Kulturpreisträger
Wirklich ausgebremst wird allerdings nun die Eröffnung der Ausstellungsreihe im neuen Teil der erweiterten Kulturzentrums. Die hätte eigentlich an diesem Freitag beginnen sollen - und zwar mit einem Paukenschlag für die neue Halle B12. Denn Katrin Reck, die seit vielen Jahren die Ausstellungsreihe im einstigen "jungen museum" verantwortet, ist es gelungen, den in Bottrop aufgewachsenen und inzwischen international gefragten Künstler Gereon Krebber gewissermaßen für die "Kunst-Taufe" des neuen Ortes zu gewinnen. Der Bildhauer, der vor seiner Londoner Zeit an der Düsseldorfer Akademie bei Tony Cragg und Hubert Kiecol studierte, ist seit beinahe neun Jahren selbst Professor an der renommierten Künstlerschmiede in der Landeshauptstadt. Und auch Bottrop birgt einige Werke des Kulturpreisträgers der Stadt von 2007 in seinen Mauern, etwa im Bauerngarten von Hof Jünger.
Das Format "Art-Lab" wieder beleben
"Eigens für die Eröffnung der B12 hat Gereon Krebber nun acht neue Skulpturen geschaffen", sagt Katrin Reck. Und zwar so neu, dass sie selbst die Arbeiten noch nicht gesehen hat. Aber Krebber kenne ungefähr die Maße des neuen Ausstellungsraumes. Dass er den sprengen wird, glaubt sie daher nicht. Ob es auch noch frühere Arbeiten zu sehen gibt, verrät sie ebenfalls noch nicht. Dafür aber den Titel der Schau: "Was ich Dir noch sagen wollte...". Was Katrin Reck noch freut: Krebber wird im Sommer auch als Gast eine Kurseinheit an der Kulturwerkstatt leiten. Überhaupt möchte Katrin Reck mit den Kolleginnen und Kollegen der Kulturwerkstatt die Tradition des "Art-Lab", ein Kunst- und Kreativlabor mit Gastkünstlern, sehr gerne wiederbeleben.
Es folgen Malerei und Fotografie
Abe die Planungen für die erste Ausstellungsreihe im neuen Haus sind natürlich schon weiter fortgeschritten. "Mit Helena Biermann können wir eine Malerin und Meisterschülerin von Herbert Brandl und ebenfalls Absolventin der Düsseldorfer Kunstakademie präsentieren", freut sich Katrin Reck. Mit Peter-Maria Schäfer hält die Fotografie Einzug in die B12. Der Fotograf und Filmemacher, der aber auch an Theatern der Region sowohl auf als auch hinter der Bühne zu erleben war, setzt sich mit historischen oder gesellschaftspolitischen Themen auseinander. In Bottrop geht es nach einer Ausstellung in der "Städtischen Galerie" 2006 nun in "Spuren" um Filme und Fotografien über das Vernichtungslager Auschwitz. "Dazu planen wir auch mit anderen Akteuren zusammen ein ausführliches Begleitprogramm, das im Umfeld des nächsten Holocaust-Gedenktags im kommenden Januar stattfinden soll", so Katrin Reck.
Ein Anliegen wäre der Ausstellungsmacherin auch, eine Schau mit Arbeiten aus dem Nachlass des 2008 verstorbenen gebürtigen Bottropers Manfred Vogel zu konzipieren. Der Maler war ebenfalls Zögling der Düsseldorfer Kunstakademie und Meisterschüler von Gerhard Hoehme, wo er in den 80er auch lehrte. Später hatte er Professuren in Krefeld und an der Uni Duisburg-Essen inne.
Info
Die neue Kunst- und Begegnungshalle B12 im erweiterten Kulturzentrum wird nicht nur Nachfolgeort für die Ausstellungsreihe des ehemaligen "jungen museums". Auch Künstlerbund und Kunstgemeinschaft werden dort ihre Werke zeigen, dazu gibt es Einzelausstellungen.
Die Eröffnung mit neuen Skulpturen von Gereon Krebber hätte am 5. Februar eröffnen sollen. Wegen der Corona-Pandemie verschieben sich nun alle Veranstaltungen nach hinten.