Bottrop. Diesmal waren kaum Bäume in Bottrop vom Eichenprozessionsspinner befallen. Im Kampf gegen die Raupe setzt die Stadt auf verschiedene Maßnahmen.
Etwas gutes hatte der kalte und feuchte Frühling: In diesem Jahr bleibt Bottrop die Eichenprozessionsspinner-Plage erspart. Anders als in den Vorjahren sind die Bäume nicht mehr übersät mit den Gespinsten der Giftraupe, deren kleine feine Brennhaare schlimmste allergische Reaktionen auslösen können.
Tatsächlich seien diesmal allenfalls einzelne Bäume befallen, sagt Ulrich Kollath vom städtischen Fachbereich Umwelt und Grün. Ende des Monats sei die Zeit der Raupe dann sowieso schon vorbei. Man habe deutlich weniger Maßnahmen ergreifen müssen, als im vergangenen Jahr, urteilt er.
Bei Kälte und Nässe verpilzen die Gelege des Falters
Die meisten Raupen seien gar nicht erst geschlüpft, vermutet Kollath. Bei Nässe und Kälte verpilzten die Gelege in der Regel. Das zeige einfach, welchen Einfluss das Wetter in solchen Fragen habe. „Das hat uns letztlich viel mehr geholfen als alle anderen Maßnahmen.“
Andere Maßnahmen – da setzt Bottrop auf die Erfahrungen aus Holland und einen Dreiklang. Dort wo es nötig wird, wird ein Biozid gegen den Eichenprozessionsspinner eingesetzt , alternativ werden die Tiere abgesaugt oder aber die Bäume werden zumindest abgesperrt, so dass ihnen niemand zu nahe kommen kann.
Stadt Bottrop setzt zusätzlich auf Fallen und Nistkästen für Meisen
2019 hat der Fachbereich Umwelt und Grün rund 20.000 Euro für diese Art der Bekämpfung ausgegeben, weil dabei Spezialfirmen gefragt sind. Zuletzt hatte die Stadt auch an einigen Bäumen auch Raupenfallen angebracht. Um die jeweiligen Baumstämme wird eine Manschette gelegt. Die können die Raupen nicht überwinden, sie krabbeln deshalb an ihr entlang, bis zu einer Art Trichter oder Fallrohr. Durch das rutschen sie dann in einen schwarzen Plastikbeutel, der erhitzt sich in der Sonne auf bis zu 70 Grad.
Zusätzlich hat der Fachbereich Nistkästen für Meisen gekauft. Denn die Vögel gelten als einer der wenigen Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners.