Bottrop. Über 1000 Impfungen täglich könnte Bottrops Impfzentrum stemmen, 500 sind es. Trotzdem gibt’s Optimismus: „Im Sommer ertrinken wir im Impfstoff.“

Über 1000 Impfungen sind an manchen Tagen in Bottroper Arme geflossen, aktuell kann das Impfzentrum diesen Schnitt nicht halten: Nur rund 500 Spritzen setzen die Impfärzte im Durchschnitt täglich, an manchen Tagen sind es gar nur 300. Erstimpfungen sind derzeit gar nicht möglich, 90 Prozent der Zweitimpfungen finden mit Biontech statt.

Doch Impfzentrums-Leiter Michael Althammer blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Im Sommer ertrinken wir im Impfstoff.“ Denn im dritten Quartal, so hat es die Bundesregierung angekündigt und damit rechnet auch Althammer, sollen 120 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller nach Deutschland kommen. „Dann starten wir wieder mit den Erstimpfungen.“

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Dass die momentan gar nicht möglich sind, sei zwar ärgerlich, „aber nach den vergangenen Monaten können wir mal ein wenig Luft holen“. Schon Ende des Monats werde sich die Schlagzahl wieder deutlich erhöhen: Dann stehen die Zweitimpfungen der Astrazeneca-Sonderkontingente an.

Auch wenn schon länger die Haus- und Fachärzte, und nun auch die Betriebsärzte – wenn auch schleppend – Impfungen vornehmen: Die Existenzberechtigung der Impfzentren sei weiter gegeben, sagt Althammer. „Ich rechne nicht damit, dass wir Ende September schließen.“

Michael Althammer, Leiter des Bottroper Impfzentrums, ist optimistisch: „Im Sommer ertrinken wir im Impfstoff.“
Michael Althammer, Leiter des Bottroper Impfzentrums, ist optimistisch: „Im Sommer ertrinken wir im Impfstoff.“ © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Impfen in Bottrop: Keine der drei Impfsäulen zu früh aufgeben

Über den Sommer seien die Impfzentren ohnehin gefragt, auch weil viele Ärzte in Sommerurlaub gehen, die Vertretungen ausgelastet sind mit dem „normalen“ Geschäft und kaum noch Impfungen durchführen werden können. Und im Herbst könnte bereits die nächste Impfwelle anstehen, denn noch ist nicht klar, ob nicht dann schon wieder die ersten Immunisierungen aufgefrischt werden müssen, die Antikörper bei den Geimpften nicht schon zu sehr nachgelassen haben.

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Überhaupt: Dass die Ärzte künftig alle weiteren Covid-Impfungen stemmen können, wie sie es mit den Grippe-Impfungen tun, hält Michael Althammer nicht für realistisch. „Letztes Jahr wurden 1,8 Millionen Menschen in Deutschland gegen die Grippe geimpft. Das steht nicht in Relation zu 60 Millionen Covid-Impfungen.“ Man dürfe keine der drei Impfsäulen – Hausärzte, Betriebsärzte und Impfzentren – zu früh dicht machen.