Bottrop. Der Volkspark Batenbrock in Bottrop bekommt eine Schönheitskur. Das können die Besucher außer Spiel und Sport in dem Park bald alles unternehmen.
Die Stadt bringt den Volkspark Batenbrock so in Schuss, dass er zu einem großen Tummelplatz für die Bottroper und vor allem die Batenbrocker Bürger wird. Sie sollen in dem Park wieder besser aktiv werden können: beim Spielen, Gärtnern, Sport treiben, Laufen, Radfahren, Grillen oder einfach nur beim Spazierengehen.
Das Vorhaben reiht sich in eine ganze Liste solcher Modernisierungsprojekte ein: vom erneuerten Park in Welheim über die Spielplätze an Bischofsondern und im Stadtgarten bis hin zum Revierpark Vonderort. Ein Team um Umweltdezernent Klaus Müller nahm die WAZ mit zu einem Rundgang zu markanten Stellen im Volkspark Batenbrock. Ab Oktober sollen dort die Arbeiten beginnen. „Wir haben dann alle großen Parks einmal auf Vordermann gebracht“, blickt Müller voraus.
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Dabei wird in dem Park in Batenbrock einiges auch schon eher fertig sein. Dazu gehört zum Beispiel der neue Pumptrack. Noch ist der Parcours für BMX-Fahrer abgezäunt und die Stadt bittet auf Schildern um Geduld. Müllers Team möchte den Radsportplatz möglichst in diesem Monat eröffnen. Erst muss aber der Rasen drumherum richtig gut angewachsen sein. „Spätestens in den Sommerferien soll er nutzbar sein“, verspricht Klaus Müller. Ein paar Bänke und Fahrradständer will Park-Planer Philipp Heidt dort auch noch aufstellen lassen. Der neue Pumptrack ist dann Teil eines größeren Fitnesstreffs. Auch Tennisplätze und Fußballfelder liegen ja ganz in seiner Nähe.
Neuer Bürgergarten im Volkspark Batenbrock
Das Stadtgarten-Prinzip lebt im Volkspark Batenbrock sowieso wieder auf. So wird der Bobbie-Verein um Thomas Dreessen dort einen neuen Bürgergarten anlegen. Bobbie steht als Kürzel für „Bottroper Bürger begeistert im Einsatz“. Fünf Hochbeete werden die Bobbies in dem Bürgergarten aufbauen und bepflanzen, um gesundes Gemüse zu ernten. Tipps holen sie sich auch bei den Gärtnern im Batenbrocker Kleingärtnerverein.
Schon denken Park-Planerinnen wie Lissa Peters vom Batenbrocker Stadtteilbüro an einen weiteren Gemeinschaftsgarten in der Nähe des neuen Bürgerhauses Batenbrock, an dem außerdem ja auch ein Platz zum Grillen vorgesehen ist. Ein Lehrgarten wird der Bürgergarten der Bobbies wohl von alleine werden. Schließlich werden die Hochbeete ganz bewusst in der Nähe des Spielplatzes liegen, auf dem Kinder und Familien neugierig auf das werden, was die Freizeitgärtner nebenan treiben – lassen.
Kinderspielplätze im Bottroper Park bekommen neuen Spielgeräte
Diesen Kinderspielplatz ganz in der Nähe des Volkspark-Haupteingangs an der Horster Straße werden die Macher von Grund auf modernisieren. „Die vorhandenen Spielgeräte sind inzwischen zu alt“, erklärt Philipp Heidt. Also müssen neue, fröhlich-bunte Spielgeräte her, die auch barrierefrei zu erreichen sind und mit denen teils auch Kinder mit Handicap Spaß haben. Der Rutschenturm soll wie ein Erkennungszeichen für den großen Spielplatz wirken. Eine Lang-Wippe, ein Stehkarussell und eine Schaukel kommen hinzu.
Die Seilbahn werde auf jeden Fall weiter dazu gehören, weil sie bei den spielenden Kindern einfach sehr gut ankomme. Auch ein niedriges Kletterseil auf den Hügeln in der Nähe sehen die Planer vor. Im selben Stil soll auch der kleinere Spielplatz in der Nähe der Beckstraße gestaltet werden. Klettern, steigen, rutschen und balancieren können Kinder auch dort. Eine Doppeltorschaukel, auf der Erwachsene und Kleinkinder gemeinsam sitzen können, stellen die Arbeiter dort neu auf.
Parkbesucher erhalten direkten Zugang und freien Blick zum Tetraeder
Park und Garten zugleich
Der Bottroper Stadtgarten hat seinen Namen nicht nur, weil er vor über hundert Jahren im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt worden war, sondern auch, weil er teils als Garten diente. Zur Zeit des ersten Weltkrieges hatten die Leute die Möglichkeit, ein Stück des Stadtgartens zu pachten, um dort Obst und Gemüse anzubauen, berichten Stadthistoriker bei Führungen.
Dieses Prinzip lebt nun im Volkspark Batenbrock wieder auf. Mit den neuen Bürgergärten greifen die Planer nicht nur die sozialen Aspekte des gemeinsamen Gärtnerns auf, sondern tragen auch dem Trend Rechnung, dass viele gesunde Lebensmittel selbst anbauen möchten.
Dabei lassen sich optische Eindrücke der Spielplätze und auch ihre Brauchbarkeit schon mit einfacheren Mitteln verbessern. Die über die Jahre zugewucherte kleine Tribüne aus Sitzbänken am großen Spielplatz etwa schneiden die Gärtner wieder frei. Durch den Rückschnitt von Sträuchern wird auch der kleine Platz an der Beckstraße wieder besser zu überblicken sein. Neue Bäume sorgen dort irgendwann für Schatten.
Ohnehin sei der Volkspark ziemlich gut bepflanzt worden, merkt Grünflächen-Manager Heidt an. „Es werden aber weitere schöne Sträucher eingepflanzt, um das ökologisch aufzuwerten“, erklärt der Sachgebietsleiter im Ressort für Umwelt und Grün.
Breitere Wege, Eingänge und Sitzbänke
Auf breitere Wege und großzügigere Parkeingänge legen die Planer ebenso Wert wie für einen Zugang aus dem Park heraus zum Tetraeder. Für die großräumigeren Eingänge wird selbst das neue Bürgerhaus extra etwas zur Seite gerückt. Die teils bereits schon länger liegenden Natursteine werden ergänzt und dienen vom Haupteingang in Höhe des Kirchturms von St. Joseph aus als Leitlinie und Orientierungszeichen durch den Park.
Neue Sitzbänke entlang der Wege sollen breit genug sein, damit Besucher ihre Rollatoren, Rollstühle oder Kinderwagen abstellen können. Die Eingänge werden so weiträumig gestaltet, dass Spaziergänger, Radfahrer, Hundehalter, und Läufer gemeinsam genug Platz finden. Das gilt zum Beispiel vor allem für den Eingang am Lange Kamp Weg, der wegen des häufigen Aufeinandertreffens all dieser Besuchergruppen seinen Spottnamen längst weg hat: Kamener Kreuz.