Bottrop. Zahlreiche Bottroper im Südwesten der Innenstadt müssen seit Tagen ohne Festnetz und Internet auskommen. So beschreibt die Telekom die Situation.

Es begann damit, dass die Leitung zunächst immer wieder abbrach. Telefonate übers Festnetz wurden gekappt, auch die Internetverbindung machte immer wieder schlapp. Seit vergangenen Mittwoch dann war die Leitung für viele Anschlüsse im Südwesten der Bottroper Innenstadt ganz tot. Rund um Schützen- und Neustraße, aber auch auf Teilen des Sandknappens ging nichts mehr.

„Ich werde seit Donnerstag letzter Woche vertröstet. Erst stündlich, dann täglich wird die Beseitigung der Störung verschoben“, so berichtet Dieter Kania von seinen Erfahrungen. Er sei Rentner, es gebe ja aber auch zahlreiche Menschen, die im Homeoffice auf die Internet- und Telefonverbindung angewiesen seien.

Mit dem Josef-Albers-Gymnasium ist einer der größten Schulen Bottrops betroffen

Nicht nur das: Von der großflächigen Störung ist mit dem Josef-Albers-Gymnasium auch eine der größten Schulen der Stadt betroffen. Inzwischen sei man zumindest telefonisch wieder erreichbar, sagt Schulleiter Ingo Scherbaum und bedankt sich dafür bei der Stadtverwaltung. Die habe der Schule vorübergehend einen mobilen Anschluss zur Verfügung gestellt, außerdem Internet zumindest im Verwaltungstrakt.

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Scherbaum ist froh, dass die Schulen inzwischen wieder im Präsenzunterricht sind. Ein so langfristiger Ausfall in der Phase des Hybrid-Unterrichts, in der also immer ein Teil der Schüler dem Unterricht von zu Hause folgen musste, „das wäre eine Katastrophe gewesen“.

Laut Telekom könnten Kunden spätestens am Mittwoch ihre Anschlüsse wieder nutzen

Doch auch unter den jetzigen Umständen sei eine derart lang andauernde Störung eine ziemliche Belastung. Nach seinen Informationen habe allein die Fehlersuche viel Zeit gekostet. „Wir bangen inzwischen um unseren virtuellen Schüleraustausch.“ Am Donnerstag wollen sich einige Schüler aus Bottrop mit Schülern der spanischen Partnerschule des JAG austauschen. Die Verantwortlichen hoffen, dass zumindest das klappen wird.

Die Chancen dafür stehen gut. Laut Telekom müssten spätestens ab Mittwoch alle Kunden ihre Anschlüsse wieder vollumfänglich nutzen können, so das Unternehmen auf Nachfrage. Das Unternehmen spricht hier auch von zwei Störungen, die zusammen auftraten. Zunächst sei am 28. Mai ein Schaden gemeldet worden, der durch Wasser hervorgerufen worden war – eine Stelle war durchgerostet. Die Instandsetzung des Kabels werde voraussichtlich am Dienstag abgeschlossen sein.

Glasfasermodul wurde bereits ausgetauscht

Außerdem sei ein Hardware-Fehler aufgetreten, infolgedessen habe ein Glasfasermodul ausgetauscht werden müssen. „Die Identifizierung der defekten Baugruppe und der Austausch der Netzwerkkomponente konnten heute am frühen Nachmittag bereits erfolgreich abgeschlossen werden“, hieß es am Dienstagnachmittag. Zeitweilig, so schätzt die Telekom, seien bis zu 200 Anschlüsse betroffen gewesen.

Sollten trotzdem weiter Verbindungsfehler auftreten, so rät die Telekom, zunächst Telefon, Router oder andere Geräte für eine Minute vom Netz zu nehmen und dann neu zu starten. „In den meisten Fällen wählt sich das Gerät dann korrekt ein.“