Bottrop. Der Vorsitzende des Einzelhandelsverbands sieht Potenzial für mehr Angebot für Migranten in der Innenstadt. Das stünde Bottrop gut zu Gesicht.
Fast jede deutsche Großstadt plagt die Sorge um das Sterben in der City, um den gebeutelten Einzelhandel, die fehlende Aufenthaltsqualität in den Zentren, die doch früher noch Anzugspunkt für einen Großteil der Bevölkerung waren. Essen ist schon lange keine Einkaufsstadt mehr, Gladbeck hat den Weggang von Karstadt nie kompensieren können.
Auch in Bottrop ist das Thema seit Jahren allgegenwärtig, arbeitet die Stadt intensiv daran, dem Trend der sterbenden Innenstadt entgegenzuwirken. Die Idee von Einzelhandelsverbandsvorsitzenden Jan Gerd Borgmann, sich klar auf die Zielgruppen Senioren und Menschen mit Migrationshintergrund zu fokussieren, ist in diesem Prozess ein spannender Impuls, der ernst genommen werden sollte.
Fokus auf Migranten: Mögliches Alleinstellungsmerkmal für Bottrop
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Denn klar ist: Läuft man durch die Innenstadt, sind es ebendiese beiden Gruppen, die sich vor allem in den Einkaufsstraßen aufhalten, die dort konsumieren, einen Teil ihrer Freizeit verbringen. Warum nicht sich aktiv darum bemühen, Menschen mit Migrationshintergrund noch mehr Angebot zu verschaffen? Sich dabei nicht auf Billig-Läden und Imbisse zu beschränken, sondern Einkaufs- und Gastro-Angebote zu bieten, die ebenso interessant sind für Nicht-Migranten?
Bottrop ist umzingelt von Städten mit größerem Shopping-Angebot, von Einkaufszentren, die eine Masse und Vielfalt bieten, mit der Bottrop nie wird mithalten können. Eine eigene DNA zu kreieren, ein multi-kulturelles Sortiment zu ermöglichen in einem Umfeld, in dem sich auch Senioren wohlfühlen – das könnte ein Alleinstellungsmerkmal sein, von dem die Innenstadtentwicklung profitiert.