Bottrop. Für die Freizeitparks in NRW gibt es eine Öffnungsperspektive. Der Bottroper Movie Park trifft die letzten Vorbereitungen. Ein Besuch vor Ort.

Noch sind sie menschenleer, die Wege durch den Santa Monica Pier, die Streets of New York, das Nickland. Doch bald kommt wieder Leben in den Movie Park in Bottrop-Kirchhellen, die langersehnte Öffnungsperspektive ist da: Sinkt die Inzidenz in Bottrop und Nordrhein-Westfalen dauerhaft unter 50, darf der Freizeitpark öffnen. Aktuell laufen die letzten Vorbereitungen.

Auch interessant

Aus den Schaufenstern lächelt grellgelb Sponge Bob Schwammkopf entgegen, in Lagerräumen stapeln sich noch Pokemon-Kuscheltiere in großen Plastiksäcken. Die Fassaden der Gebäude leuchten frisch gestrichen. Einige Rollläden der Imbiss-Stände sind hochgezogen: Die Mitarbeiter reinigen, bereiten sich vor auf die tausenden Besucher, die bald wieder durch den Movie Park ziehen dürfen.

Movie Park in Bottrop-Kirchhellen: Saison startet zweites Mal verspätet

130.000 Tonnen Pommes und elf Tonnen Chicken-Nuggets werden hier in einer normalen Saison frittiert, 13 Tonnen Burger-Patties gebraten, über 150.000 Hotdogs verzehrt, 300.000 Liter alkoholfreie Getränke ausgeschenkt. Doch normal ist die Situation schon seit über einem Jahr nicht mehr.

Bald sollen wieder „echte“ Menschen mit den Attraktionen im Bottroper Movie Park fahren können.
Bald sollen wieder „echte“ Menschen mit den Attraktionen im Bottroper Movie Park fahren können. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Über 1100 Mitarbeiter arbeiten während eines Jahres in dem Freizeitpark im idyllischen Feldhausen, allein 100 von ihnen in der Verwaltung. Nun sind es deutlich weniger, denn die Saison, die eigentlich Ende März hätte starten sollen, wird frühestens Anfang Juni beginnen.

Attraktionen im Movie Park sind technisch abgenommen

„Viele unserer Mitarbeiter sind Saisonkräfte“, sagt Movie-Park-Sprecherin Ann-Katrin Dölken. Trotz der Verzögerung rechnet sie damit, dass sie wiederkommen für die Sommersaison, in jedem Fall sei „für die Eröffnung alles möglich“.

Auch interessant

Zu denen, die es möglich machen, gehören die Parkmitarbeiter Pichet Enpetch und Gerald Witteck, die aktuell das Nickland, den Familienbereich des Freizeitparks, reinigen. Die Pflaster werden abgespritzt, die Fahrgeschäfte gesäubert. Die Schließungszeit im Winter dient ohnehin den „Maintenance“-Arbeiten, der Instandhaltung und Wartung. Alle Attraktionen sind bereits technisch abgenommen, auch die neue Achterbahn „Movie Park Studio Tour“, die ab dem frühen Sommer am Rand des Nicklands Familien anziehen soll.

Der Santa Monica Pier im Movie Park: Noch steht das Riesenrad still.
Der Santa Monica Pier im Movie Park: Noch steht das Riesenrad still. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Öffnungsperspektive für die Freizeitparks in NRW

Das Enttäuschung war groß gewesen, als die Landesregierung Mitte Mai keinerlei Öffnungsperspektiven für Freizeitparks in Aussicht gestellt hatte, anders als beispielsweise Zoos. In Niedersachsen, wo die gleichen Regeln gelten sollten, hatte der Heide Park Soltau, Deutschlands zweitgrößter Freizeitpark, eine Klage vor dem Lüneburger Verwaltungsgericht gewonnen und durfte ab dem 1. Mai öffnen.

Auch der Movie Park hatte die Möglichkeiten einer Klage geprüft. Nun ist das Land NRW aber diesen Überlegungen mit der neuen Coronaschutzverordnung zuvorgekommen, die Öffnungsperspektive ist da. Lange wird es also nicht mehr dauern, bis die Jet Skis entlang des Santa Monica Peers düsen und die Star Trek Operation Enterprise, die schnellste Achterbahn des Freizeitparks, mit 90 Stundenkilometern Loopings schlägt.