Bottrop-Kirchhellen. Die Öffnungsperspektiven für Konzerte kommen zu spät: Dieses Jahr haben vier Veranstalter in Kirchhellen die Reißleinen gezogen. Ein Überblick.
Ab Freitag könnte in Kirchhellen wieder ein Konzert unter freiem Himmel stattfinden. Die Corona-Notbremse wird gelockert. Damit gibt es erstmals Öffnungsperspektiven für Freiluftkonzerte. Zu spät für die Veranstalter, die für dieses Jahr Open-Airs geplant haben: Alle vier Festivals sind bereits verschoben auf 2022.
Der VfB Kirchhellen hat sich bereits früh festgelegt. Das ursprünglich für den Juni 2020 zum 100. Vereinsgeburtstag geplante Freiluftkonzert wird in diesem Jahr nicht stattfinden, auch wenn der VfB ab dem 25. Mai eine abgespeckte Version des Jubiläumsprogrammes mit einem Jahr Verspätung nachholen wird. Das Gastspiel des „Rockorchesters Ruhrgebeat“ und das Heimspiel der Band „Bahnbrechender Scheiß“ soll jetzt am Samstag, 25. Juni 2022, stattfinden auf der Tennisanlage des TC VfB an der Utschlagstraße. Was bleibt, ist der Jubiläumskampfpreis von 19,20 Euro.
Konzerte in Bottrop-Kirchhellen: Veranstalter bitten um Geduld
Erneut verschoben wurde auch das erneute Heimspiel von Ina Colada. Veranstalter Arthur Riegel, Chef der Künstleragentur Arimedia, hat es nach eigenen Angaben geschafft, alle schon für 2020 und dann für 2021 gebuchten Künstler für den Samstag, 21. Mai 2022 zu buchen. Auf dem Festivalgelände Schulte-Kellinghaus am Ekampsweg will Ina Colada dann mit ihren alten Schulbands „Amy’s“ auf der Bühne stehen und als musikalische Gäste Mark Oh, Stefan Stürmer, Isi Glück und DJ Marco Mzee sowie Mickie Krause begrüßen. An dessen Verpflichtung hat Riegel besonders hart arbeiten müssen: „Der hat durch die RTL-Tanzshow Let’s Dance nochmals einen riesigen Popularitätsschub bekommen.“
Riegel bittet die Fans, die bereits Karten haben, um Geduld. „Es wäre schön, wenn alle Ticketinhaber ihre Karten weiter behalten und 2022 beim neuen Event einlösen. Rückabwicklungen sind aufgrund der Masse an Events bei den meisten Veranstaltern organisatorisch kaum zu bewältigen. Die Gäste helfen damit, dass es langfristig weiter geht.“
Wenn irgend möglich, will er die Geduld belohnen mit einem „Bonus-Event“ am ersten Septemberwochenende. Das ist frei, weil Schützen- und Brezelfest ja gleich auf 2023 verschoben sind. „Sollte die Politik in absehbarer Zeit wieder Veranstaltungen zulassen werden wir versuchen kurzfristig ein Bonus-Event zu organisieren. Auch dafür könnten dann die bislang gekauften Tickets eingelöst werden.“
Keine Festivals am Flugplatz Schwarze Heide
Auch am Festivalgelände am Flugplatz Schwarze Heide wird es in diesem Sommer keine Freiluft-Festivals geben. Veranstalter Alex Schwers hat für sein „Ruhrpott-Rodeo“ im Juli mehrere Alternativen geplant und geprüft. Jetzt muss er Plan X ziehen: kein Festival. „Realistisch betrachtet sieht es im Moment nicht danach aus, dass Anfang Juli Veranstaltungen über drei Tage mit Camping möglich sein werden. Jeder weitere Schritt, den wir für ein Festival in diesem Jahr gehen würden, würde uns weitere Kosten verursachen. Deswegen steht nun fest: Wir verschieben ein zweites Mal.“
Er plant jetzt für den 1. bis 3. Juli 2022 mit den bereits gebuchten Bands und einem zusätzlichen Headliner. Auch Schwers bittet Fans, ihre bereits gekauften Karten zu behalten: „Wenn ihr bereits eine Karte habt, behaltet sie bitte fürs nächste Jahr, es muss nichts umgeschrieben werden. Der Vorverkauf für 2022 läuft direkt weiter. Jede jetzt schon gekaufte Karte hilft uns über diese Zeit.“