Bottrop. Die Inzidenz in Bottrop bewegt sich seit Tagen rund um 100 und sinkt nicht merklich. Wie sich die Infektionen auf die Altersgruppen verteilen.

Während in den umliegenden Städten die Inzidenz-Werte rapide sinken, hält sich Bottrop seit Tagen auf einem ähnlichen Niveau: War der Sieben-Tage-Wert am Dienstag erstmals seit Eintreten der Notbremse unter die 100er-Marke gesunken, überschritt er ihn am Mittwoch wieder leicht auf 103,8. 122 Neuinfektionen zählt die Stadt in der vergangenen Woche. Die meisten Infizierten gehören zu der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen.

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28 der 122 Covid-Fälle in den vergangenen sieben Tagen (gerechnet ab Dienstag) sind laut Erhebungen des Landeszentrums Gesundheit NRW (LZG) zwischen zehn und 19 Jahren alt; die nächstgrößte Altersgruppe ist mit 23 Fällen die der 50- bis 59-Jährigen. Neun Erkrankte sind zwischen null und neun Jahren alt.

Corona-Neuinfektionen in Bottrop: Anteil der Kinder und Jugendlichen wächst

Interessant ist der Blick auf die Entwicklung des prozentualen Anteils der infizierten Kinder und Jugendlichen: Blickt man auf die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie (5130) machen die Null- bis Neunjährigen lediglich 4,3 Prozent aus, die Zehn- bis 19-Jährigen 9,4 Prozent. Ihr aktueller Anteil liegt allerdings bei 7,4 beziehungsweise 23 Prozent.

In den Nachbarstädten, in denen die Schulen erst diese Woche wieder in den Wechselunterricht gegangen sind, ist die Verteilung anders: In Essen sind nur 12,9 Prozent der Infizierten zwischen zehn und 19 Jahren alt, in Oberhausen sind es 11,8 Prozent.

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Warum stecken sich in Bottrop nun prozentual mehr Kinder und Jugendliche an als im gesamten Verlauf der Krise? Spielt es eine Rolle, dass hier aufgrund der niedrigen Inzidenz die Schulen immer geöffnet waren – wenn auch im Wechselunterricht?

Stadt Bottrop: Keine Häufungen in den Schulen

Nein, sagt die Stadt. „Es handelt sich sämtlich um Einzelfälle ohne Häufung in bestimmten Klassen, einmalig war ein Geschwisterpaar in der gleichen Klasse im Selbsttest positiv“, sagt Sprecher Thorsten Albrecht mit Blick auf die Zahlen der vergangenen Woche.

Folgefälle habe es in der Vergangenheit nur selten gegeben. „Bei diesen Einzelfällen spielten meist private freundschaftliche Kontakte der Kinder untereinander eine wahrscheinlichere Rolle bei der möglichen Ansteckung als der gemeinsame Schulbesuch.“ Bei den Lolli-Tests, die seit Montag in Grundschulen zum Einsatz kommen, gab es nach Informationen der Stadt bis jetzt lediglich einen positiven Fall.

Senioren spielen kaum noch eine Rolle im Bottroper Infektionsgeschehen

Krisenstabsleiter Jochen Brunnhofer hatte bereits vor einigen Tagen auf die Frage, warum Bottrop verhältnismäßig gut durch die Krise kommt, als einen Aspekt genannt, dass es kein größeres Ausbruchsgeschehen in Bottroper Kitas und Schulen gebe. Zudem verteilten sich die Infektionen auf das gesamte Stadtgebiet – es gebe keine auffälligen Brennpunkte. Allerdings erhebt die Stadt Bottrop keine Infektionszahlen nach Stadtteilen.

Es gebe, so Brunnhofer, regelmäßig Ansteckungen in Unternehmen – wenn die Abstands- und Hygieneregeln nicht vollständig eingehalten wurden. Kaum eine Rolle im Infektionsgeschehen spielen die Senioren. Zwei Infizierte sind zwischen 70 und 79 Jahren alt, fünf zwischen 80 und 89 und einer über 90 Jahren. Bottrop zählt zu den Städten in NRW, die die beste Impfquote verzeichnen. 40,4 Prozent der Bottroper sind aktuell mindestens einmal geimpft.