Bottrop. Während in vielen Impfzentren der Region Termine platzen und nicht abgesagt werden, gibt es das Problem in Bottrop kaum. Das steckt dahinter.
Wie sagt man eigentlich einen Impftermin im Impfzentrum ab? Vor diesem Problem stand zuletzt ein WAZ-Leser. An der Hotline des hiesigen Impfzentrums sei er erst nach zwei Stunden durchgekommen. Dann sei er gebeten worden, doch eine E-Mail zu schicken. Warum diese Mail-Adresse denn nicht veröffentlicht würde, dann wäre es doch wesentlich unkomplizierter, so sein Anliegen.
Tatsächlich kann man Termine im Impfzentrum nur telefonisch über die Hotline absagen, bestätigt Michael Althammer, der organisatorische Leiter des Zentrums. Warum der Leser nun gebeten wurde, noch eine Mail zu schicken, erschließe sich ihm nicht. Althammer verweist auf die 372380 und bittet die Anrufer um Geduld. „Die Nummer ist immer sehr belastet, aber wir steuern da auch regelmäßig nach.“
Viele Impfzentren in der Region beklagen, dass Termine ohne Absage verfallen
Eine weitere E-Mail-Adresse nur für Absagen zu veröffentlichen, ist aus Sicht der Verantwortlichen kontraproduktiv. Denn: „Jede Adresse, die wir veröffentlichen, wird dann auch für andere Anliegen und Anfragen genutzt.“ Telefonische Absagen landeten bei den Helfern der Bundeswehr und würden dann weitergegeben. Das ist zumindest das Prozedere bei Terminen, die direkt über das Impfzentrum vereinbart wurden. Termine, die über das Portal der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe gebucht wurden, müssten auch über diese Portal storniert werden, so Althammer.
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Generell gibt es in Bottrop jedoch keine großen Probleme mit Terminabsagen oder geplatzten Terminen. Darin unterscheidet sich Bottrop von vielen Städten der Region. Zuletzt hatten Impfzentren in Köln, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim und zahlreichen anderen NRW-Städten berichtet, dass viele bereits gebuchte Impftermine derzeit nicht wahrgenommen würden. Ein Grund: Viele Menschen versuchen parallel eine Impfung über den Hausarzt zu bekommen. Dort, wo sie eher drankommen, gehen sie hin, ohne den möglicherweise ebenfalls gebuchten anderen Termin abzusagen.
Termine in Bottrop haben keine so lange Vorlaufzeit
In Bottrop sei die Situation anders, sagt Althammer: Auf 600 Termine kämen hier fünf bis zehn, die nicht wahrgenommen würden. Seine Erklärung: In anderen Städten sei die Vorlaufzeit der Termine länger. In Bottrop jedoch würden die meisten Termine nicht mehr über die KVWL vereinbart, sondern über das neue lokale Buchungsportal oder aber dadurch, dass das Impfzentrum Berechtigte anruft. „Da machen wir dann Termine für denselben oder den kommenden Tag aus, in der kurzen Zeit ergibt sich in der Regel keine Veränderung.“
Seit Montag ist das lokale Buchungsportal freigeschaltet, darüber können sich Impfberechtigte der Priorität 2 melden. Für diese Woche seien die Termine ausgebucht, so Althammer. Da zeige sich dann, dass es doch noch einige Berechtigte in der Gruppe gegeben habe. Die wolle man nun schnell impfen, um dann rasch mit Impfungen in der Priorität 3 beginnen zu können.