Bottrop/Gladbeck. Engagierte Bürger sagen der Vermüllung den Kampf an und klauben Abfall aus der Natur. Warum die „Waldfeger“ jetzt auch in Gladbeck aktiv sind.
Die Initiative „Waldfegen“ expandiert. Beim nächsten Termin am Sonntag, 25. April, wollen Freiwillige nicht nur Müll aus Grünflächen in Bottrop-Boy klauben. Sondern sie werden dann auch im benachbarten Gladbeck-Brauck aktiv.
Container für den aufgesammelten Müll stehen auf Bottroper und auf Gladbecker Seite
Beide Gebiete sind ja schließlich nur durch eine Stadtgrenze getrennt. Kein Hindernis für die, die die Natur von achtlos weggeworfenem Abfall befreien wollen. Auf Bottroper Seite steht der Best-Container, in dem der gesammelte Müll am Ende eingeworfen werden darf, an der Horster Straße (nach Überquerung der B224 Richtung Horst/Einmündung Im Dorbusch).
Und auch auf Gladbecker Seite wird ein Container stehen. „Das haben wir mit dem Zentralen Betriebshof Gladbeck vereinbart“, berichtet Initiatorin Carmen Böhm. Je nachdem, wie viele Teilnehmer es am Sonntag gibt, soll in Gladbeck die Halde an der Heringstraße gesäubert werden.
Beim Start in die Waldfegen-Saison 2021 Ende März im Köllnischen Wald haben mehr als 40 Erwachsene und Kinder mitgemacht. Ein Zeichen dafür, dass sich die Aktion, die Carmen Böhm 2019 ins Leben gerufen hat, in Bottrop schon gut etabliert hat. Jetzt möchte die Organisatorin auch auf Gladbecker Seite Schwung in die Sache bringen und die Bürger dort fürs Waldfegen begeistern. „Erfahrungsgemäß dauert es ein, zwei Termine, bis sich die Sache herumgesprochen hat“, meint Carmen Böhm.
Greifzangen zum Müll-Aufsammeln können geliehen oder gekauft werden
Die Aktiven haben es sich zur Aufgabe gemacht, Abfall auch gerade dort aufzuklauben, wo die städtischen Entsorger schlecht oder gar nicht hinkommen. In Gräben und bis unter Büsche wird geschaut. Das kann auch mal unappetitlich werden. Carmen Böhm empfiehlt jedem Teilnehmer, feste Schuhe und Handschuhe zu tragen sowie einen Eimer mitzubringen. Greifzangen können von den „Waldfegern“ geliehen oder eventuell sogar abgekauft werden.
In der Corona-Krise zieht es mehr Menschen an die frische Luft als in früheren Jahren. Gibt es dadurch auch mehr Müll in der Natur? Carmen Böhm überlegt und meint dann: „Auf den ersten Blick nicht. Aber Masken sieht man jetzt unheimlich oft. Und es sind viel mehr Leute im Wald unterwegs. Wo viele Menschen sind, ist auch viel Müll.“ Nicht immer mit purer Absicht einfach so entsorgt, „sondern die Menschen verlieren zum Beispiel auch Masken, Taschentücher oder Bonbonpapier aus der Jackentasche“.
Gründung eines gemeinnützigen Waldfegen-Vereins ist auf dem Weg
Gesammelt wird übrigens mit Einverständnis des Ordnungsamtes und unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln. Parallel ist Carmen Böhm zusammen mit engagierten Mitstreiterinnen dabei, eine Vereinsgründung für Waldfegen auf den Weg zu bringen. „Das ist sehr umfänglich. Aber der Antrag beim Finanzamt ist gestellt.“
Waldfegen, 25. April ab 10.30 Uhr, Boy/Brauck, Infos auf Facebook (Stichwort Waldfegen), Instagram (wald_fegen) oder per E-Mail an waldfegen@web.de. Dort ist auch der genaue Treffpunkt zu erfahren.