Bottrop. Die Grünen sind froh über den Rückgang der Schadstoffbelastung im Bottroper Süden. Sie haben Fragen zur zögerlichen Reaktion der Behörden.
Die Bottroper Grünen sind sehr froh darüber, dass der Zielwert für den schädlichen Stoff Benzo(a)pyren im Bottroper Süden zurzeit wieder eingehalten wird. Sie zweifeln aber die Aussage an, dass das Herunterfahren der Koksproduktion keinen Einfluss auf den Schadstoffausstoß der Kokerei gehabt hätte. Das Landesumweltamt soll deshalb die Ergebnisse der Schadstoffmessungen, die an der Station in Welheim erhoben werden, in der kommenden Sitzung des Umweltausschusses bewerten, forderten die Grünen-Vertreter.
„Wir haben außerdem gefordert, dass die Grünkohlmessungen zunächst in gleichem Umfang fortgesetzt werden“, sagte Burkhard Hölting. Er ist der neue Sprecher der Grünen im Umweltausschuss. Auch wenn bei den Immissionen des groben Staubs im Bottroper Süden die Grenzwerte nicht überschritten werden, so fordern die Grünen dennoch, weitere Maßnahmen zu ergreifen, damit die Staubbelastung zurückgehe.
Grüne sprechen von späten Reaktionen der Aufsichtsbehörde
Aus ersten Veröffentlichungen des Landesumweltamtes geht hervor, dass der Jahresmittelwert des vorigen Jahres an der Messstation in Welheim bei 1,13 Nanogramm pro Kubikmeter Luft lag. Er wird damit so wie alle Jahresmittelwerte, die kleiner als 1,5 Nanogramm sind, auf den geforderten Zielwert 1 abgerundet. Jahresmittelwerte, die oberhalb 1,5 Nanogramm liegen, werden dagegen auf den Wert 2 aufgerundet.
Aufgearbeitet werden müsse auch, warum die Kokerei ernsthafte Verbesserungen erst durch eine Ordnungsverfügung der Bezirksregierung vorgenommen habe und warum die Bezirksregierung nicht schon eher tätig wurde, fordern die Grünen. Schließlich schreibe die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) ohne Wenn und Aber vor, dass Koksofentüren dicht zu halten sind. „Das müsste dem Betreiber auch ohne Ordnungsverfügung klar sein“, meint Burkhard Hölting.
Der Grünen-Sprecher bedauert, dass Kommunalpolitiker keine anderen Möglichkeiten der Einflussnahme haben, als immer wieder kritisch nachzufragen und zu mahnen sowie den Bürgern und Bürgerinitiativen zur Seite zu stehen.