Bottrop. Der Zielwert für Benzo(a)pyren wurde 2020 im Jahresdurchschnitt an der Messstation in Welheim eingehalten. Das sagt der Kokereichef dazu.

Der Zielwert für das Umweltgift Benzo(a)pyren wurde im Jahr 2020 im Bottroper Süden eingehalten. Darauf weisen Vertreter der Kokerei Prosper hin. Danach lag der Jahresmittelwert des vorigen Jahres an der Messstation in Welheim bei 1,13 Nanogramm pro Kubikmeter Luft. Er wird damit so wie alle Jahreswerte, die kleiner als 1,5 Nanogramm sind, auf den Zielwert 1 abgerundet. Arcelor-Mittal-Sprecher Arne Langner beruft sich auf entsprechende Untersuchungen des Landesumweltamtes.

Langner geht davon aus, dass diese positive Entwicklung anhalten werde. Er erklärt: „Zum Jahresstart wurden in der Zeit vom 1. Januar 2021 bis zum 7. Februar 2021 sogar die besten Werte seit Beginn der Messungen im Jahr 2002 ermittelt.“ Dies sei auch insofern bemerkenswert, da in der kalten Jahreszeit Benzo(a)pyren immer höher konzentriert sei als im Sommer, in dem der Schadstoff durch die UV-Strahlung der Sonne stärker abgebaut und damit reduziert wird, meint auch Kokereileiter Thomas Degen.

Bezirksregierung machte Auflagen zur Verbesserung des Umweltschutzes

Kokereileiter Thomas Degen meint: „Wir sind sehr froh, dass sich unsere Anstrengungen gelohnt haben“.
Kokereileiter Thomas Degen meint: „Wir sind sehr froh, dass sich unsere Anstrengungen gelohnt haben“. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Untersuchungen zeigten jedenfalls, dass die Ausgaben der Kokerei Prosper für den Umweltschutz Wirkung haben. „Wir sind sehr froh, dass sich unsere Anstrengungen der Jahre 2018 bis 2020 gelohnt haben. Dieses Ergebnis verdient umso mehr Beachtung, als 2020 nachweislich besonders widrige Windverhältnisse vorgeherrscht haben, und der Wind - mit dem Benzo(a)Pyren verbreitet wird - fast doppelt so oft in Richtung der Messstation geweht hat wie in den Jahren zuvor“, teilte der Kokerei-Leiter mit.

Der Betrieb war zuletzt heftig in die Kritik geraten, weil die Schadstoffwerte im Bottroper Süden in den letzten Jahren immer wieder oberhalb der Zielwertgrenze lagen. Umweltbehörden empfehlen den Anwohnern außerdem seit inzwischen gut zwei Jahren, bestimmte Blattgemüsesorten aus ihren eigenen Gärten besser gar nicht oder nur selten zu verspeisen, weil an ihnen zu viele Schadstoffe hafteten. Die Bezirksregierung Münster erteilte der Bottroper Kokerei Auflagen, um ihren Schadstoffausstoß bei der Koksproduktion zu verringern. Anwohner strengten deshalb auch Klagen gegen das Unternehmen an.

Kokerei setzt die Erneuerungen am Ofenmauerwerk fort

Die Kokerei-Vertreter kündigten an, dass in diesem Jahr die Erneuerung der so genannten Endköpfe am Ofenmauerwerk fortgesetzt werde. „Diese Maßnahmen von mehr als 2,5 Millionen Euro allein in diesem Jahr ermöglichen eine Nutzungsdauer der Öfen von weiteren 20 Jahren und steigern die Dichtigkeit der Anlagen noch weiter. Diese kontinuierlichen Verbesserungen tragen auch zur Standortsicherheit und Arbeitsplatzsicherung bei“, betonte Arbeitsdirektor Michael Hehemann.