Viele Besucher loben die Betreuung und die Atmosphäre im Bottroper Impfzentrum. Das sind die Gründe dafür.

Nadja Bytomski hat am Dienstagnachmittag im Wartebereich des Impfzentrums alles im Griff. Sie führt die Besucher zu den Plätzen, greift ein und hilft, etwa beim Ausfüllen der Fragebögen. Dasselbe gilt für ihre Kollegin Sümeyra Orcu. Dieses Zugehen auf die Menschen, das Nehmen von Sorgen und Ängsten im Vorfeld der Impfung, das bringt den Mitarbeitern viel Anerkennung ein. Auch gegenüber der Lokalredaktion werden die Beschäftigten im Impfzentrum sehr gelobt. Leser schreiben ihre positiven Erfahrungen auf oder berichten am Telefon davon.

Und das betrifft selbstverständlich nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wartebereich. „Schon bei dem ersten Kontakt mit dem Security-Team verlor ich meine Vorbehalte: Die freundliche Begrüßung, die Flut von Informationen nahmen mir das Gefühl der Beklommenheit“ – so beschreibt es etwa WAZ-Leser Berthold Kolorz. Selbst abends – er hatte einen Termin um 19 Uhr – sei jeder einzelnen Mitarbeiter bemüht gewesen, ihm und den anderen Impflingen die Sorgen zu nehmen. „Das erwartete Krankenhaus-Feeling stellte sich nicht ein“, lobt er die Atmosphäre in dem Zentrum am Südring.

Ärger über die Terminvergabe seitens der KV sind am Ende verflogen

Auch Irmgard Bobrzik – als DKP-Ratsfrau ja durchaus bekannt dafür, kritisch zu sein – ist voll des Lobes für das Impfzentrum. Auch sie ist älter als 80 Jahre, hat ihre erste Impfung erhalten und berichtet im Telefonat mit der Redaktion: „Ich habe mich rundum gut aufgenommen und betreut gefühlt.“ Ihr sei es wichtig, dass auch einmal öffentlich so zu sagen.

Petra Bayer (l.) und Dr. Katrin Weinforth verrichten ihren Dienst in einer der Impfkabinen im Bottroper Impfzentrum. Über die positive Resonanz freuen sich die beiden sehr.
Petra Bayer (l.) und Dr. Katrin Weinforth verrichten ihren Dienst in einer der Impfkabinen im Bottroper Impfzentrum. Über die positive Resonanz freuen sich die beiden sehr. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Am Dienstagnachmittag sind wieder viele Senioren vor Ort, warten auf ihre Spritze oder sitzen nach der Impfung noch im Beobachtungsbereich, wo auf mögliche Nebenwirkungen geachtet wird. Auch hier ist nur Lob für die Arbeit im Impfzentrum zu hören. Der Ärger über die Terminvergabe, für die nicht das Impfzentrum vor Ort verantwortlich ist, spätestens hier ist er verraucht.

Eine Tochter lobt: Meine Mutter hätte sich hier auch allein zurecht gefunden

Christiane van Fürden begleitet ihre Mutter Gisela Opel zu deren Zweitimpfung. Mit der Organisation und der Behandlung sind die beiden sehr zufrieden. Das Personal sei sehr fürsorglich und kümmere sich gut um die alten Menschen. „Eigentlich wäre meine Mutter hier auch ohne meine Hilfe zurecht gekommen“, würdigt Christiane van Fürden den Einsatz der Helfer.

Christiane van Fürden (l.) begleitet ihre Mutter Gisela Opel. Beide loben die Fürsorglichkeit, die den Menschen hier entgegengebracht werde.
Christiane van Fürden (l.) begleitet ihre Mutter Gisela Opel. Beide loben die Fürsorglichkeit, die den Menschen hier entgegengebracht werde. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Erika Rentmeister ist in Begleitung ihrer Tochter Heide Prost gekommen. Beide stellen die zügige Abwicklung der Impfung heraus. Um 15.20 Uhr sind sie gekommen. Um 16 Uhr ist alles gelaufen und Mitarbeiterin Heike Lohmann entlässt das Duo.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bottrop freuen sich über die Anerkennung

Dass sie und ihre Kolleginnen und Kollegen so viel Lob erhalten, freut sie sehr. Viele gerade der älteren Menschen, die hierher kommen, würden sich am Ende tatsächlich bedanken. „Sie sind einfach auch erleichtert, dass alles geklappt hat und es jetzt hoffentlich besser wird.“ Für die Mitarbeiter sei es natürlich schön, so viel positives Feedback zu erhalten.

Das sagt auch Nadja Bytomski. Ein Dankeschön sei durchaus wertvoll, freut sie sich. So geht es auch dem medizinischen Leiter des Impfzentrums, Dr. Harald Hofer. Selbstverständlich arbeite man hier nicht ehrenamtlich, stellt er klar, nichtsdestotrotz freue man sich, wenn dann so viel Anerkennung zurückkommt.

Krisenstabsleiter: „Es gab keine Blaupause für so ein Impfzentrum“

Krisenstabsleiter Paul Ketzer verweist darauf, „dass es für ein solches Impfzentrum keine Blaupause gibt, dass Dinge auch hätten schiefgehen können“. Denn es sei innerhalb kürzester Zeit aufgebaut worden mit Menschen, die vorher noch nicht miteinander gearbeitet hätten. Am Südring arbeiten Mitarbeiter der Kassenärztlichen Vereinigung zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtverwaltung. Umso schöner und wertvoller seien daher die positiven Resonanzen, die teils auch bei der Stadt und dem OB einträfen. Und im Gegenzug müsse man sich seitens des Impfzentrums bei denjenigen bedanken, die vorbehaltlos gekommen seien und auch Geduld und Verständnis mitgebracht hätten.

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Auch der Vorsitzende des Sozialausschusses, Matthias Buschfeld, lobt das Zentrum. Er hat seine Großeltern zu deren Impftermin begleitet. Er hebt insbesondere die große Freundlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor. „Es gab jederzeit die Möglichkeit, Hilfestellungen zu bekommen, jeder hatte ein herzliches und freundliches Wort für meine Großeltern über.“

100-jährige Bottroperin wird von ihrer 80-jährigen Tochter begleitet

Umgekehrt gebe es aber auch für die Mitarbeiter immer wieder besondere Situationen, die einem im Gedächtnis blieben, sagt Michael Althammer. Der organisatorische Leiter des Zentrums erinnert sich besonders an den Valentinstag. „Da hatten wir hier eine 100-Jährige zu Gast, die geimpft wurde und in Begleitung ihrer 81-jährigen Tochter da war.“ Letztere kam aus Haltern und war bereits im zuständigen Impfzentrum in Recklinghausen geimpft worden. „Aber das sind Dinge, die erlebt man selten, und so etwas bleibt natürlich hängen.“