Bottrop / Oberhausen. Eigentlich sollten Neugestaltung und klimatische Anpassung des Parks in Bottrop und Oberhausen im Frühjahr beginnen. Andere Projekte sind im Plan
Der Revierpark Vonderort ist ein Sanierungsfall. In der Frage besteht Einigkeit und es sind bereits zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht worden, um den Park wieder fit zu machen. An einer Stelle hakt es jedoch. Eigentlich sollte bereits im Frühjahr mit der Revitalisierung des Parks begonnen werden. 5,5 Millionen Euro will der Regionalverband Ruhr in den klimagerechten Umbau all seiner Revierparks investieren. Doch dieses Projekt verzögert sich.
Betroffen davon sein nicht nur Vonderort, sagt Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr, in dem die Parks zusammengeschlossen sind. Auch in den übrigen Revierparks wie etwa Mattlerbusch in Duisburg und Nienhausen zwischen Essen und Gelsenkirchen verzögern sich die Arbeiten. Voraussichtlich werde man nun im Herbst damit beginnen, sagt Hecht.
Corona verzögert den Start der Bauarbeiten im Revierpark Vonderort
Grund für die Verzögerungen: Corona. Denn aufgrund der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen sei der Planungsprozess noch schwieriger, sagt Hecht. So hätten beispielsweise notwendige Abstimmungsrunden und Gremiensitzungen nicht stattfinden können.
Gleichzeitig stellt Hecht für Vonderort aber klar, dass die Verzögerungen nur diesen Teil der Sanierungen betreffen. Andere Projekte wie etwa der geplante Bewegungshügel im Nordteil des Parks liege im Plan. Dort, im Bereich der ehemaligen Tennis- und Fußballplätze soll ein Areal entstehen, das vor allem Sportler nutzen können. Die Stadt Oberhausen hat dafür Fördermittel erhalten.
Einzelne Bäume und Sträucher im Bereich der Fußballfelder wurden schon entfernt
Auf dem Bewegungshügel seien unter anderem Lauf- und Sprintstrecken geplant, dazu Flächen für Turn-, Tanz oder Yogaübungen. „Außer Fußball wird da später alles möglich sein“, schwärmt Hecht von dem Projekt. Rund 25 Sportarten, so der Geschäftsführer könnten am Ende dort ausgeübt werden. Die Vorbereitungen dafür liefen, bereits.
Tatsächlich seien schon einzelne Bäume und Sträucher im Bereiche der ehemaligen Fußball- und Tennisplätze entfernt worden, erläutert Franz Dümenil, Betriebsleiter in Vonderort. Allerdings falle das den Besuchern kaum ins Auge. Zuletzt habe das verantwortliche Planungsbüro seine Pläne noch einmal konkretisiert, derzeit werde die Ausschreibung der Arbeiten für den Bewegungshügel vorbereitet. Im Sommer, so der Plan, soll dann vor Ort gearbeitet werden. Derzeit, so Dümenil, kalkuliere mit mit einer Bauzeit von fünf Monaten. Rund 1,3 Millionen Euro kostet der Bau des Bewegungshügels.
Solebad bleibt die größte Baustelle im Revierpark Vonderort
Nur rund 100.000 Euro weniger will die Gesellschaft im Südteil des Parks in den Wasserspielplatz investieren. Da arbeite der RVR derzeit an einem entsprechenden Förderantrag, um auch diesen Bereich zu erneuern. Das betrifft zum einen den eigentlichen Spielbereich, aber auch die dahinterliegende Technik. Die Verantwortlichen für den Revierpark sind optimistisch, dass der Förderantrag Erfolg haben wird. Denn nur dann lasse es sich wie geplant realisieren.
Die größte Baustelle bleibt jedoch das Solebad. In der nächsten Aufsichtsratssitzung werde man den Mitgliedern des Gremiums die Idee für die Neugestaltung vorlegen, sagt Hecht. Nach Protesten aus Bevölkerung und Politik in Bottrop und Oberhausen ist klar, dass es auch künftig ein Solebad in Vonderort geben soll. Derzeit arbeitet man an einer Komplettlösung, um Solebad und Freizeithaus auf der Nordseite des Parks neu zu bauen und zu bündeln. Hecht: „Wir sind jetzt dabei, das Projekt zu konzipieren und entscheidungsreif zu machen.“ Eine Entscheidung stehe aber auf der Sitzung noch nicht an.
Geschäftsführer spricht vom „Vorzeigerevierpark“ – wenn alles umgesetzt werden kann
Vergleichsweise viel zu tun
Durch das defekte Solebad ist die Baustelle Revierpark Vonderort noch einmal größer geworden, als sie vorher schon war. Verglichen mit den anderen Parks, für die die Freizeitgesellschaft verantwortlich ist, sei hier schon besonders viel zu tun, sagt Jürgen Hecht.
Gleichzeitig stellt er aber auch klar, dass die Probleme in allen Parks ähnlich seien – gerade bei den Schwimmbädern. Häufig sei dort noch veraltete Technik im Einsatz. Der Sanierungsstau mache sich an vielen Stellen bemerkbar.
Unter anderem haben die Verantwortlichen ihre Überlegungen auch schon der Bottroper SPD-Fraktion vorgestellt. „Da war die Resonanz positiv“ erinnert sich Hecht. Und auch Fraktionschef Thomas Göddertz bestätigt, dass man sich mit den Ideen, die dort vorgestellt wurden, anfreunden können. „Uns ist einfach wichtig, dass die Sole als Alleinstellungsmerkmal erhalten bleibt.“ Was sich am Ende im Detail realisieren lasse, müsse nun geprüft werden.