Der Revierpark Vonderort zwischen Bottrop und Oberhausen braucht mehr Geld, um durch die Corona-Krise zu kommen. Um so viel Geld geht es jetzt.
Der Revierpark Vonderort gerät wegen der Corona-Pandemie so sehr in finanzielle Schwierigkeiten, dass die Stadt dem Freizeitunternehmen stärker aus der Klemme helfen muss als zunächst vorgesehen. So teilt der Bottroper Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer mit, dass die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR) für den Revierpark bis zum Jahresende mit einer weitaus größeren Finanzlücke rechnet, als sie im Sommer ohnehin schon befürchtet hatte. Mittlerweile gehe es um einen zusätzlichen Finanzbedarf von 1,115 Millionen Euro, berichtet der Stadtkämmerer
Oberbürgermeister Bernd Tischler warb am Dienstag im Bottroper Finanzausschuss deshalb darum, dem Revierpark Vonderort mit einem höheren Zuschuss auszuhelfen. „Auch die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr ist natürlich von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Die Stadt sollte die Unterstützung gewähren“, sagte der Oberbürgermeister während des Treffens in der Dieter-Renz-Sporthalle. Die Stadtspitze erhielt mit das Okay dafür, den Bottroper Zuschuss an die Freizeitgesellschaft anzuheben, wenn sich die Verluste nicht anders wettmachen lassen. Nur AfD-Ratsherr Udo Pauen enthielt sich der Stimme.
Revierpark Vonderort braucht zusätzliche Finanzspritzen
Unter dem Dach der Freizeitgesellschaft (FMR) lässt der Regionalverband Ruhr die meisten Revierparks gemeinsam managen. Die Stadt ist mit einem Anteil von 20 Prozent am Revierpark Vonderort die kleinste der drei Revierpark-Gesellschafterinnen. Außerdem sind die Stadt Oberhausen und der Regionalverband Ruhr daran beteiligt. Wegen der Finanzklemme durch die Corona-Krise steigt der zusätzliche Zuschuss Bottrops für den Park auf inzwischen 223.000 Euro.
Schon der vorherige Stadtrat hatte sich im Juni mit den Folgen der Corona-Pandemie für den Vonderorter Freizeitpark befasst. Nach ihren Berechnungen brauchte die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr da erst noch eine zusätzliche Finanzspritze von rund 580.000 Euro. Der Bottroper Anteil lag nach Angaben der Verwaltung bei 116.000 Euro. Der alte Stadtrat gab das Geld auch frei. 63.000 Euro wurden noch im August abgerufen, den Rest von 53.000 Euro erhielt die Freizeitgesellschaft im Oktober.
Kaum Einnahmen von April bis Juni
„Nunmehr hat der Pandemieverlauf dazu geführt, das die FMR bis zum Jahresende mit einem zusätzlichen Liquiditätsbedarf von insgesamt 1.115.000 Euro rechnet“, teilte Kämmerer Jochen Brunnhofer mit. Daraus errechne sich für Bottrop ein Anteil von 223.000 Euro, so dass die Stadt ihren bisherigen Zusatzzuschuss um 107.000 Euro aufstocken müsse. Ob damit der Finanzbedarf aber komplett abgedeckt werden kann, werden erst die nächsten Wochen zeigen. Die Freizeitgesellschaft traf ihre Vorhersage jedenfalls unter der Voraussetzung eines Normalbetriebs im vierten Quartal 2020.
Zwar hat die Freizeitgesellschaft auf eine WAZ-Anfrage zu der Finanzkrise bisher nicht geantwortet, doch die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass wegen der Corona-Krise die Haupteinnahmequellen des Revierparks Vonderort aus dem Sauna-, Bäder und Solebetrieb von April bis Juni 2020 komplett ausgefallen sind. Hinzu komme außerdem der sanierungsbedingte Komplettausfall des Solebeckens für das gesamte Jahr.