Bottrop. Die SPD-Fraktionen aus Bottrop und Oberhausen erteilen den Fitnessstudio-Plänen in Vonderort eine Absage. Ein Solebad sei ein Muss.

Die Pläne der Geschäftsführung des Freizeitmetropole Ruhr, das Solebecken im Revierpark Vonderort durch ein Fitnesscenter zu ersetzen, stoßen in den SPD-Fraktionen im Rat der Stadt Bottrop und im Rat der Stadt Oberhausen auf massiven Widerstand. Eine Schließung sie für die Städte Bottrop und Oberhausen nicht positiv, so die Kritik.

Der Bottroper Fraktionsvorsitzende Thomas Göddertz kündigt daher an: „Wir werden die Pläne des Geschäftsführers nicht widerstandslos hinnehmen. Das Solebad ist das Alleinstellungsmerkmal des Bades. Wir sind entsetzt, dass solche Beschlüsse anscheinend an der Politik und Stadtverwaltung vorbei gefasst werden sollen.“ Auch die Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion in Oberhausen, Sonja Bongers, reagiert entsetzt: „Wir haben gerade erst unter Einsatz von städtischen Mitteln das Freibad im Außenbereich saniert und aufgewertet. Wir haben das Freibad und das Solebad immer als eine Einheit betrachtet. Das werden wir so nicht hinnehmen.“

SPD-Bottrop sieht Solebad in Vonderort als Alleinstellungsmerkmal

Der Bottroper SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Göddertz.
Der Bottroper SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Göddertz. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Aus den Unterlagen für die nächste Sitzung des Beirates des Parks, die der Lokalredaktion vorliegen, geht hervor, dass die Geschäftsführung das derzeit geschlossene Solebad nicht wieder eröffnen und stattdessen in ein Fitnessstudio umwandeln will – 125.000 Euro will man dafür investieren. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob man stattdessen ein Solebecken um Außenbereich bauen kann.

Die Bottroper SPD fragt nun, warum das Geld aus dem Schadensfall, der zur Schließung des Solebads geführt hat, nicht für die Renovierung eingesetzt wird. Auch habe die Gesellschaft beim Zusammenschluss mit den anderen Revierparks Mittel eingebracht, die jetzt anscheinend nicht für die Renovierung zur Verfügung stehen. Dem Zusammenschluss mit den anderen Revierparks zur Freizeitgesellschaft habe man damals zugestimmt, um positive Synergieeffekte nutzen zu können. „Mit einer Schließung des Solebads als Alleinstellungsmerkmal unseres Bades ist sicherlich keine positive Entwicklung für die Städte Bottrop und Oberhausen verbunden.“

Fraktionen kritisieren fehlende Marktanalyse und Wirtschaftlichkeitsberechnung

Die Oberhausener SPD-Fraktionsvorsitzende Sonja Bongers.
Die Oberhausener SPD-Fraktionsvorsitzende Sonja Bongers. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Die SPD bemängelt, dass für die Einrichtung eines Fitnesscenters keine Marktanalyse durchgeführt worden sein kann: „Sie können in Bottrop für unter 20 Euro im Monat 24 Stunden am Tag in einem Fitnessstudio trainieren. Warum sollte die Bevölkerung dieses Angebot benötigen? Ist der Umbau überhaupt mal auf die zukünftige finanzielle Entwicklung durchgerechnet worden?“ fragt Jutta Pfingsten, Ratsfrau der SPD im Vonderort und Mitglied des Aufsichtsrats der Freizeitmetropole Ruhr.

Sie hatte, wie auch der CDU-Vertreter in der Gesellschafterversammlung, Michael Pricking, schon am Mittwoch die fehlende Wirtschaftlichkeitsberechnung bemängelt. Zumal im ehemaligen Karstadt-Haus in Bottrop ein weiteres Fitnessstudio eröffnen soll und es auch in Oberhausen am Centro Pläne gibt. Dort plant Mc-Fit-Gründer Rainer Schaller mit „The Mirai“ einen riesigen Fitnesstempel.

Fitnessangebot kann allenfalls eine Ergänzung zum Solebad sein

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Thomas Göddertz und die Oberhausener SPD-Fraktionsvorsitzende Sonja Bongers stellen nochmal klar: „Mit der SPD wird es keinen Persilschein für einen Umbau geben, wenn nicht klar ist, dass der Betrieb eines Solebads sichergestellt ist.“ Als ergänzendes Angebot könne man sich ein Fitnessangebot vorstellen. „Ein Alleinstellungsmerkmal ist das aber weder in Bottrop noch in Oberhausen!“