Bottrop. Offenes WLAN soll dann fast überall in der City ans Netz gehen. EU-Mittel ermöglichen Start. Die Kulturkirche wird sogar noch smarter.
Über viele Jahre war ein offenes WLAN in der Innenstadt nicht mehr als ein frommer Wunsch. Über Ansätze kam das Projekt nicht hinaus und Plätze oder Kneipenmeile blieben offline. Nun tut sich etwas. Auch Dank des EU-weiten Aufrufs "WiFi4EU" zur Realisierung kostenloser WLAN-Zugänge an öffentlichen Plätzen und Gebäuden. An dem hatte sich die Stadt beteiligt und eine Zusage über 15.000 Euro aus Mitteln der Europäischen Union erhalten. "Für Geräte und Installationskosten", wie Dorothee Lauter von der städtischen Wirtschaftsförderung sagt.
Stadt sorgt für Wartung und Betrieb für mindestens drei Jahre
Die Stadt verpflichtet sich allerdings gegenüber dem Fördermittelgeber, die darüberhinausgehenden Kosten zu übernehmen und für mindestens drei Jahre die Kosten für die Internetverbindung sowie die Wartungs- und Betriebskosten der Geräte zu tragen, damit Bürger und Besucher den hochwertigen WiFi-Internetzugang kostenlos nutzen können.
Sechs Hotspots in der City
Bis März werden nun an sechs Stellen in der City die Antennen und Boxen angebracht. Das Budget und Stationen reichen zwar nicht für ein komplett flächendeckendes WLAN-Netz. "Aber wir können einen großen Teil der Innenstadt abdecken", so Dorothee Lauter weiter. Die Gladbecker Straße mit der Gastromeile, der Berliner Platz mit dem ZOB, der Kirchplatz, die Hansastraße in Höhe des Mensingbrunnens, der Pferdemarkt und die Kulturkirche sind die künftigen Hotspots, die ab 21. März funktionieren müssen. So will es der Fördermittelgeber. "Wir arbeiten nur mit Outdoorboxen, es wird gut, und was die Fördermittel nicht abdecken, kommt noch einmal aus städtischen Mitteln dazu", so die Abteilungsleiterin. Von den zentralen Innenstadtorten bleibe der Rathausplatz zunächst ein blinder Spot. Das habe auch Sicherheitsgründe.
Nach der Ausschreibung sitze nun die mit der Installation beauftragte Firma in den Startlöchern. In der nächsten Woche wird die Kulturkirche angeschlossen. Dann hat man von dort mit Finanzamt, Kreuzkampkapelle und dem Spielort für Kultur ein flächendeckendes WLAN bis zur Gladbecker Straße und der kompletten Gastromeile, was sich dann in die übrige Fußgängerzone fortsetzt.
Freies Netz und Smartpoles an Heilig Kreuz
Die Kulturkirche wird dabei noch einmal smarter. Denn der Anschluss ist auch notwendig für die ersten so genannten Smartpoles, die dort Ende Januar auf dem Vorplatz errichtet werden. Die beleuchten nicht nur den Platz, sondern fungieren künftig auch als Ladestationen für E-Autos und steuern auch die neue elektronische Werbetafel am Turm. Diese zusätzlichen "Gimmicks" plus einer weiteren WLAN-Box in der Kirche hätten aber aber mit dem städtischen Projekt nichts zu tun, so Dirk Helmke vom Förderverein der Kulturkirche Heilig Kreuz. Diese "Aufrüstung" des denkmalgeschützten Kirchenbaus, auch zur besseren Durchführung von Veranstaltungen, werde aus Vereinsmitteln, vor allem aber privaten Sponsoren und Mittlen aus anderen staatlichen Töpfen finanziert, so Helmke weiter. Aber dass ab Ende März nicht nur die Kulturkirche, sondern ein Großteil der Innenstadt endlich smarter wird, freut den leidenschaftlichen Bottroper ebenso wie Dorothee Lauter von der Wirtschaftsförderung.
Info
Ein freies WLAN trägt sicher auch zur Steigerung der Attraktivität der zuletzt gebeutelten Innenstadt bei.
Die veranschlagten Folgekosten für die Stadt sollen danach bei etwas über 9000 Euro pro Jahr liegen.