Bottrop. Eltern bringen momentan nur wenige Kinder zur Betreuung in die Kitas. Sprecherin: Nach der Pause sind alle aus der Quarantäne zurück.
In den katholischen Kindergärten in Bottrop ist jetzt relativ wenig los. "Im Moment sieht es im Großen und Ganzen in unseren Kindergärten so aus, dass nur wenige Kinder da sind", sagte Sprecherin Barbara Wagner. Die meisten Eltern folgten dem dringenden Aufruf von NRW-Familienminister Joachim Stamp und kümmerten sich wegen des Corona-Lockdowns zu Hause um ihre Kinder.
Barbara Wagner ist als Gebietsleiterin im Katholischen Kita-Zweckverband für die katholischen Kindergärten in Bottrop zuständig und verschafft sich im Austausch mit den Kindergartenleiterinnen regelmäßig einen Überblick über die Situation in den Einrichtungen. Der Zweckverband unterhält von der Herz-Jesu-Gemeinde bis St. Pius insgesamt 15 Kindergärten in der Stadt. Nach ihrem Eindruck habe die Pause um Weihnachten und Neujahr gut getan.
Auch katholische Kitas waren schon geschlossen
"Alle sind jetzt aus der Quarantäne zurück", sagte die Bottroper Kita-Gebietsleiterin. Denn zwischenzeitlich waren ja auch in den katholischen Kindergärten einige Corona-Fälle aufgetreten. "Wir mussten deshalb Gruppen und sogar auch ganze Einrichtungen schließen", berichtet Barbara Wagner. Schon Anfang November hatte der Bottroper Krisenstab gemeldet, dass es unter einer ganzen Reihe von Kitas zum Beispiel auch im katholischen Liebfrauen-Kindergarten zu Corona-Fällen gekommen war.
Die Erzieherinnen in den Kindergärten achteten generell darauf, dass die Kinder möglichst nicht gruppenübergreifend in Kontakt kommen. Das sei zurzeit allerdings nicht immer durchzuhalten. Wenn Eltern eine Betreuung für 35 oder 45 Wochenstunden brauchen und sie die Kinder dann am Morgen gegen 7:15 Uhr oder 7:30 Uhr in die Kita bringen, nehmen die Erzieherinnen die Kinder in Sammelgruppen auf. "Ab acht Uhr gehen sie dann in ihre eigenen Gruppen", erklärt die Bottroper Gebietsleiterin. Anders sei das personell derzeit nicht zu bewerkstelligen.
So wenig wie möglich und so viel wie nötig
Der Bottroper Krisenstabsleiter Paul Ketzer hatte zu Beginn des Corona-Lockdowns über die Jahreswende darauf hingewiesen, dass trotz des Aufrufs, die Kinder möglichst nicht in die Kita zu bringen, die Betreuungsgarantie nach wie vor gültig sei und auch das Betreuungsangebot weiterhin unvermindert bestehe. Erst als letztes Mittel fasste der Krisenstab für den Fall eines unverminderten Andrangs auch eine Kürzung der Betreuungszeiten - um dann sechs Wochenstunden - ins Auge.
Barbara Wagner erinnert daran, dass die Betreuungsangebote im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr des vorigen Jahres ja ohnehin um zehn Wochenstunden reduziert wurden. Doch sie sagt: "Wir sind in einem guten Austausch mit den Eltern". Mit ihnen hätten die Kindergarten-Teams Regelungen getroffen, wonach sie die Betreuungszeiten für ihre Kinder nach der Devise in Anspruch nehmen: so wenig wie möglich und so viel wie unbedingt nötig.
Kinder brauchen auch Kontakt zu Gleichaltrigen
"Die meisten Eltern haben dafür auch Verständnis. An mich sind nur ganz wenige Eltern mit dem Vorwurf herangetreten, so geht das nicht", sagt die Vertreterin des Kita-Zweckverbandes. Ohnehin sei es so, dass viele Kinder wegen der Schulferien zumeist gemeinsam mit ihren schulpflichtigen Geschwistern zu Hause bleiben.
Die Bottroper Gebietsleiterin findet es prinzipiell richtig, dass die Kindergärten wegen des Corona-Lockdowns nicht generell geschlossen worden sind. "Die Kinder müssen ja auch einmal heraus aus den Familien kommen können, sie brauchen doch auch soziale Kontakte unter Gleichaltrigen", findet Barbara Wagner. Auch für viele Eltern sei dies wichtig; sei es, weil sie Zeit für die Arbeit auch im Home-Office brauchen oder auch einmal Zeit für sich.