Bottrop. Seit Montag sollten Eltern ihre Kinder nach Möglichkeit zu Hause betreuen. Zahlen der Stadt Bottrop zeigen, dass das nicht überall geklappt hat.

198 Schülerinnen und Schüler haben am Montag die dreizügige Nikolaus-Groß-Schule besucht, 133 die zweizügige Richard-Wagner-Schule. Zwei Zahlen, die exemplarisch zeigen, dass der Appell der Landesregierung, die Grundschüler zu Hause zu betreuen, längst nicht überall gefruchtet hat. Ein ähnliches Bild zeigt auch der Blick auf die Kita-Zahlen. Demnach wurden am Montag in Feldhausen immer noch 62 Kinder betreut.

Der Leiter des Bottroper Krisenstabs, Paul Ketzer.
Der Leiter des Bottroper Krisenstabs, Paul Ketzer. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Was allerdings auffällt, ist ein gewisses Nord-Süd-Gefälle bei den Gesamtzahlen. Im Süden Bottrops wurden – mit Ausnahmen – an den ersten beiden Tagen wesentlich weniger Kinder in Kitas und Schulen betreut. Je weiter man in den Norden schaut, umso höher die Zahl der betreuten Kinder.

Am zweiten Tag ist die Zahl der Kinder in den Bottroper Schulen gesunken

Zumindest bei den Schulen ist die Zahl der Besucher dann am darauffolgenden Dienstag leicht gesunken auf dann 164 beziehungsweise 128 Kinder, die noch im Präsenzunterricht waren. Für die Kita-Kinder liegen für Dienstag keine Zahlen vor. Beim Krisenstab der Stadt haben diese Zahlen in einigen Fällen dann doch für Überraschung gesorgt. Krisenstabsleiter Paul Ketzer sieht darin ein Indiz, dass es vielen Eltern nicht gelungen sei, so kurzfristig andere Betreuungsmöglichkeiten zu organisieren.

Zur Erinnerung: Am Freitagmittag erst hatte die Landesregierung verkündet, dass die Präsenzpflicht an den Schulen für die Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis sieben aufgehoben werde, verbunden mit dem dringenden Appell, die Kinder anderweitig zu betreuen. Derselbe Appell galt für Eltern von Kita-Kindern. Ab der achten Klasse hatte die Landesregierung Distanzunterricht verpflichtend angeordnet.

Freitag letzter Schultag vor den vorgezogenen Ferien, ab Montag nur Notbetreuung

Ketzer geht davon aus, dass die Zahl der Kinder, die in Kitas und Schulen betreut wurden, im Laufe der Woche weiter abgenommen hat. Allerdings lägen für die Schulen nur die Zahlen für Montag und Dienstag vor, für die Kitas nur die von Montag, so Ketzer. Am Montag hatten auch die Grundschulen noch einmal an die Eltern appelliert, ihre Kinder nicht in die Schulen zu schicken.

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Im ersten Lockdown im Frühjahr habe ein Appell, die Kinder zu Hause zu betreuen, ja durchaus gefruchtet, erinnert sich Ketzer. Daher macht er vor allem die Kurzfristigkeit verantwortlich dafür, dass es diesmal nicht so gut geklappt hat. In den Schulen beginnen jetzt die vorgezogenen Weihnachtsferien. Das hatte die Landesregierung schon Mitte November angekündigt. Ab Montag findet nur eine Notbetreuung statt. Der Krisenstab appelliert aber schon jetzt an die Eltern, auch nach dem Ende der Ferien die Kinder weiter zu Hause zu betreuen. Zunächst bis zum 10. Januar ist in NRW die Präsenzpflicht aufgehoben.