Bottrop. Polizei und Feuerwehr sprechen übereinstimmend von einer ruhigen Silvesternacht. Einen 23.jährigen Bottroper erwartet jedoch eine Anzeige.

Verglichen mit dem Einsatzaufkommen einer üblichen Silvesternacht war es in diesem Jahr sehr ruhig. In der Einschätzung sind sich Polizei und Feuerwehr einig. Letztere meldet gar lediglich 52 Einsätze für Rettungsdienst und Krankentransport über den gesamten Tag verteilt. "Die Anzahl entspricht ungefähr dem Aufkommen einer durchschnittlichen 24 Stunden-Schicht", so die Einordnung seitens der Feuerwehr. Zum Vergleich: Zuletzt hatte die Feuerwehr zu Silvester 56 Brand- und Rettungseinsätze gemeldet - allein in der Nacht.

Lediglich drei Rettungsdiensteinsätze hätten diesmal im Zusammenhang mit Silvester-Feierlichkeiten gestanden, so Die Feuerwehr. Dabei habe es sich um stark alkoholisierte Personen gehandelt, denen die Einsatzkräfte helfen mussten. "Verletzungen durch Feuerwerkskörper wurden keine gemeldet."

Polizei meldet kaum Verstöße gegen Corona-Regeln

Eine vergleichsweise ruhige Silvesternacht erlebte auch die Polizei, so Sprecher Andreas Wilming-Weber. Auch Verstöße gegen Corona-Maßnahmen habe man im gesamten Gebiet des Polizeipräsidiums Recklinghausen nur vereinzelt festgestellt. Größere Menschenansammlungen habe die Polizei gar in keiner Stadt feststellen können.

Dabei hätten die Einsatzkräfte auch gezielt neuralgische Punkte, an denen sich in der Vergangenheit viele Menschen getroffen haben, angesteuert. In Bottrop etwa war die Polizei auch auf der Tetraeder-Halde präsent.

Am Bottroper Hauptbahnhof wurden Passanten mit Böllern beworfen

Einen unerfreulichen Einsatz habe es dann doch noch gegeben, sagt Wilming-Weber. Gegen 3.20 Uhr habe eine Gruppe am Hauptbahnhof Böller auf Passanten geworfen. Im Rahmen einer Fahndung konnte die Polizei dann einen 23-jährigen Bottroper antreffen. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet. Eine Ausnahme in dieser Nacht. Lediglich neun Anzeigen fürs gesamte Polizeipräsidium zählt Wilming-Weber.

Auch bei den Brandeinsätzen meldet die Bottroper Feuerwehr keine Auffälligkeiten. Gegen 1 Uhr habe die Ortswehr Boy brennende Rückstände eines Feuerwerks löschen müssen, gegen 1.15 Uhr mussten die Kirchhellener Kollegen ausrücken zu einem brennenden Altkleidercontainer an der Burgstraße. Die Einsatzkräfte mussten den Container gewaltsam aufbrechen und konnten dann den Inhalt löschen.

Feuerwerksrauch löst Einsatz an der Horster Straße aus

Bei einem Einsatz an der Horster Straße konnte die Feuerwehr keinen Brand feststellen. Weniger Minuten nach Mitternacht hatten Anwohner eine massive Rauchentwicklung aus einem mehrgeschossigen Wohnhaus gemeldet. Vermutlich habe ein größeres Silvesterfeuerwerk vor dem Haus zu der Fehlmeldung geführt, so die Einschätzung der Feuerwehr.

Schon früher am Abend - gegen 19.40 Uhr - hatten aufmerksame Nachbarn an der Devensstraße die Retter alarmiert. Sie hatten den Alarm eines Rauchmelders gehört. Über ein auf Kipp stehendes Fenster verschaffte sich die Feuerwehr Zugang zu der Wohnung. Es war niemand zu Hause man hatte vergessen, den Herd abzustellen und es war Essen angebrannt.

Brandmeldeanlage in einem Bottroper Altenheim schlägt Alarm

Intensives Kochen war der Grund für einen Einsatz am Silvestermorgen in einem Altenheim. Dort hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst, Freiwillige Feuerwehr Altstadt und Berufsfeuerwehr rückten aus, konnten aber entsprechend schnell wieder abziehen.

Außerdem musste die Feuerwehr einen durch Vandalismus zerstörten Baum im Park der Villa Dickmann fällen. "Der Baum hatte lediglich einen Durchmesser von ca. 20 cm, so dass auch dieser Einsatz schnell beendet werden konnte." Alles in allem kommt die Feuerwehr daher zu folgendem Fazit: "Zusammenfassend kann man sagen, Feuerwehr und Rettungsdienst der Stadt
Bottrop erlebten einen Jahreswechsel ohne besondere Vorkommnisse und ohne
erhöhtes Einsatzaufkommen."

Viele Bottroper ließen den Jahreswechsel ruhiger angehen

Selbstverständlich wurde auch in Bottrop Feuerwerk abgebrannt, trotz des zuvor wegen Corona erlassenen Verkaufsverbots. Doch hatte man den Eindruck, dass diesmal wesentlich weniger Raketen und Böller abgefeuert wurden als in den vergangenen Jahren. Viele Bottroper haben den Jahreswechsel wohl tatsächlich etwas ruhiger angehen lassen.

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