Bottrop. Anders als andere Städte verzichtet Bottrop darauf, Verbotszonen für Feuerwerk auszuweisen. Dennoch gelten in Pandemie-Zeiten besondere Regeln.

Die Stadt Bottrop weist zu Silvester keine gesonderten Verbotszonen für Feuerwerk aus. Laut Corona-Schutzverordnung des Landes hätte sie das tun können. So haben Städte die Möglichkeit, das Abbrennen von Feuerwerk an bestimmten Stellen im Stadtgebiet zu verbieten. Das gilt für die Orte, an denen die Gefahr besteht, dass dort besonders viele Menschen zusammenkommen.

Anders als etwa die Nachbarstadt Oberhausen verzichtet der städtische Krisenstab jedoch darauf, solche Orte zu definieren. In Bottrop haben sich gerade zu Silvester die Halden zu einem beliebten und entsprechend belebten Treffpunkt entwickelt. Doch habe man von einer erneuten Sperrung der Halden abgesehen.

Bottroper Halden sind in der Nacht nicht zu kontrollieren

Stadtsprecher Andreas Pläsken: "Wir können nur das verbieten, was wir auch kontrollieren können." Ein Areal wie die Halden in der Silvesternacht zu kontrollieren, das sei nicht machbar. Daher habe man sich in Absprache mit Polizei und Feuerwehr gegen Verbote entschieden.

Stattdessen appelliert der Krisenstab an die Eigenverantwortung der Bottroperinnen und Bottroper, die Halden zu meiden. Zumal auch zu Silvester Kontaktbeschränkungen gelten. Es gilt dann die normale Corona-Schutzverordnung und die erlaubt Treffen von maximal fünf Personen aus zwei Haushalten, wobei bis zu 14-Jährige Kinder nicht mitzuzählen sind. Wo kein Mindestabstand eingehalten werden kann, gilt die Maskenpflicht. Diese Regeln gelten in den eigenen vier Wänden genauso wie draußen. Das gemeinsame Anstoßen etwa der Nachbarn auf der Straße ist diesmal nicht drin. "Wir setzen zu Silvester auch auf den gesunden Menschenverstand", so Andreas Pläsken.

Krisenstab appelliert an die Vernunft der Bottroper

Auch beim Thema Feuerwerk setzt der Krisenstab auf die Vernunft der Menschen. "Es muss doch möglich sein, in der Silvesternacht einmal ohne großes Feuerwerk auszukommen." Denn auch wenn der Verkauf von Böllern und Raketen in diesem Jahr verboten ist, das Abfeuern ist es nicht. Nur alte Feuerwerkskörper, die womöglich nicht ordnungsgemäß gelagert wurden, stellen eine zusätzliche Gefahr dar - nicht zu sprechen von den sogenannten illegalen Polenbollern.

Pläsken: "Was die Krankenhäuser angesichts der eh schon großen Belastung gar nicht gebrauchen können sind die üblichen Betrunkenen und Verletzten einer Silvesternacht."

Feuerwehr Bottrop rechnet nicht mit ruhigen Jahreswechsel

Bei der Feuerwehr rechnet man nicht mit einem sehr viel ruhigeren Jahreswechsel. "Wir bereiten uns auf eine ganz normale Silvesternacht vor", sagt Feuerwehrsprecher Michael Duckheim. Das bedeutet beispielsweise, dass die Feuerwehr eine zusätzliche feste Besatzung für einen Rettungswagen vorhält. "Der Wagen wird sonst bei Bedarf von Mitgliedern des Löschzugs besetzt, an Silvester halten wir da aber Personal vor."

Es seien in der Vergangenheit auch weniger Feuerwerksverletzungen, die die Retter in Atem hielten. Vor allem Alkohol sei ein Problem. Dazu zählen diejenigen, die zu viel getrunken haben und deshalb ein Fall für die Retter werden, genauso wie die Fälle bei denen etwa aufgrund des Alkohols die Hemmungen fallen und es zu Schlägereien mit entsprechenden Verletzungen kommt.

Freiwillige Feuerwehren in Bottrop stehen zu Silvester parat

Durch das Verkaufsverbot dürfte es für viele Menschen schwieriger sein, an Feuerwerkskörper zu kommen, sagt Duckheim, trotzdem rechne die Feuerwehr mit den üblichen Brandeinsätzen in der Nacht. Meist seien es Kleinigkeiten wie etwa brennende Mülleimer, oft entzündet durch achtlos entsorgte Feuerwerksreste. In der Zeit von 23 bis 3 Uhr sei das Einsatzaufkommen erfahrungsgemäß besonders hoch.

"Die Einsätze sind oft nicht besonders dramatisch, dafür aber zeitintensiv", erklärt Duckheim die Problematik. Und bei mehreren parallelen Einsätzen sei man da mit der Zahl der Löschfahrzeuge schnell am Ende. Deshalb sei die Unterstützung durch die Freiwilligen Feuerwehren gerade an Silvester besonders wichtig. "Die Ortswehren Altstadt und Boy sind deshalb zu Silvester einsatzbereit in ihren Gerätehäusern und können sofort eingreifen."

THW ist in Rufbereitschaft

Im Bedarfsfall können aber auch die anderen Ortswehren der Stadt schnell alarmiert werden, zusätzlich sei auch das Technische Hilfswerk (THW) in Rufbereitschaft, erläutert Michael Duckheim die Vorkehrungen.

<<<Info>>>

Die Polizei ist Silvester ebenfalls im Einsatz. Im Zuge von Amts- und Vollzugshilfen werde man auch die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst.

In erster Linie sei die Kontrolle der Corona-Schutzverordnung Sache der Ordnungsämter, doch im Zuge der schon erwähnten Amts- und Vollzugshilfe sie auch die Polizei darin eingebunden.